Amyloidose - Wie ein Probenarchiv Leben retten kann

Was ist Amyloidose?
Als Amyloidose bezeichnet man eine Gruppe seltener Erkrankungen, die weltweit bei schätzungsweise 50.000 Menschen pro Jahr diagnostiziert wird. Die Betroffenen leiden darunter, dass sich fehlerhafte Eiweiße (z.B. krankhaft gebildete Antikörper) in Organen und Geweben ablagern und deren Funktion stören. Müdigkeit und Gewichtsverlust, aber auch Atemnot oder Herzrhythmusstörungen können Symptome sein. Ohne Behandlung droht in letzter Konsequenz komplettes Organversagen.
Diagnose kommt oft zu spät
Wird die Amyloidose rechtzeitig erkannt, gilt sie durchaus als behandelbar. Aber genau darin liegt die Herausforderung. Da die Symptome oft unspezifisch sind und auch zu anderen Erkrankungen passen, erhalten die meisten Patienten erst nach Monaten oder gar Jahren ihre Diagnose. Zweifelsfrei identifiziert werden kann die Erkrankung derzeit nur mit der speziellen Untersuchung einer Gewebeprobe: Diese wird mit Kongorot eingefärbt und unter polarisiertem oder Fluoreszenz-Licht betrachet. Wenn eine Amyloidose vorliegt, ist dies durch so genannte pathologische Lichtbrechung deutlich sichtbar. Dann kann es für viele Betroffene jedoch schon zu spät sein. "Wir müssen bessere Diagnosemethoden entwickeln, um Amyloidose früher erkennen und behandeln zu können. Hierfür bietet das umfangreiche Probenarchiv, das Prof. Dr. Reinhold Linke über Jahrzehnte am Referenzzentrum für Amyloidkrankheiten aufgebaut hat, eine exzellente Voraussetzung", sagt Prof. Dr. Jan Hinrich Bräsen, Leiter der Nephropathologie an der MHH.
Wozu ein Probenarchiv?
Die Schwierigkeit in der Erforschung seltener Krankheiten besteht darin, eine ausreichende Datengrundlage für fundiertes wissenschaftliches Arbeiten zu schaffen. Prof. Dr. Reinhold Linke, Gründer und langjähriger Leiter des Referenzzentrums für Amyloidkrankheiten in München, archivierte und dokumentierte daher über 40 Jahre lang die verschiedensten Proben, in denen Amyloidose nachgewiesen wurde. Nun hat er diese mehr als 3.000 Proben und zahlreiche Aufzeichnungen umfassende Sammlung an Prof. Dr. Jan Hinrich Bräsen übergeben, der als Nephropathologe die Gewebediagnostik für das Amyloidose-Zentrum Niedersachsen der MHH verantwortet. „Das ist ein wahrer Schatz, den wir da bekommen haben“, so Bräsen. „Aber uns fehlt das nötige Personal, um das Archiv zu sichten und elektronisch zu erfassen, damit wir mit den neuesten technischen Methoden an die Arbeit von Prof. Dr. Linke anschließen können.“ Rund 10.000 Euro braucht es, um die zusätzlichen Personalkosten für die Erfassung zu decken. Daher bitten wir Sie: Unterstützen Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende, damit wir Amyloidose-Kranken an der MHH künftig noch besser helfen können.
Spendenkonto | Sparkasse Hannover
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BIC: SPKHDE2HXXX
Stichwort: Amyloidose
Einblicke in 40 Jahre Amyloidose-Diagnostik





