Narkose- und Intensiv-EEG
Schultz
Die Elektroenzephalographie (EEG), d.h. die Registrierung der Hirnströme, eignet sich zur Patientenüberwachung im Operationssaal und auf der Intensivstation.
Eine wesentliche Indikation für den Einsatz des EEG im Operationssaal ist die Beurteilung der Effekte hypnotisch wirkender Substanzen.
Anwendungsgebiete auf der Intensivstation sind die Sedierungssteuerung, die Therapiesteuerung, z. B. im Status epilepticus, die Zustands- und Verlaufsbeurteilung bei komatösen Patienten sowie die diagnostische Nutzung im Hinblick auf epilepsietypische Aktivität und umschriebene zerebrale Funktionsstörungen.
Ziele der Arbeitsgruppe sind die Optimierung der Narkoseüberwachung und der Intensivtherapie unter Zuhilfenahme des EEG.
Hierbei bestehen derzeit die folgenden Arbeitsschwerpunkte:
- Genderspezifische Effekte bei i. v.- und Inhalations-Anästhetika
- Wach- und Narkose-EEG bei Kindern unterschiedlichen Alters
- Intensiv-EEG bei Kindern im frühesten Lebensalter
Projekte
In mehreren eigenen Messreihen zeigte sich, dass Frauen mehr Propofol benötigen als Männer und trotzdem am Ende der Narkose schneller aufwachen.
Es ist noch nicht bekannt, ob geschlechtsspezifische pharmakokinetische oder pharmakodynamische Unterschiede hierfür verantwortlich sind. Eigene Untersuchungsergebnisse bei Inhalationsanästhetika deuten darauf hin, dass pharmakodynamische Faktoren beteiligt sind.
Das Wach-EEG verändert sich während der Kindheit im Sinne einer fortschreitenden Frequenzzunahme. Unter dem Einfluß von Anästhetika differenziert sich das EEG bei Kindern in Abhängigkeit vom Alter und von der individuellen Entwicklung anders als bei Erwachsenen.
Im Rahmen des Projektes werden Korrelationen von EEG und klinischen Beobachtungen bei Kindern unterschiedlichen Alters untersucht.
In diesem Projekt wird das Intensiv-EEG bei Kindern im frühesten Lebensalter analysiert.