Wahlfach I: Anatomy Meets Anesthesia
Modul-Code: MSE_WP_247
In der Anästhesie setzen zahlreiche Prozeduren spezifisches und detailliertes anatomisches Wissen voraus. Sie bekommen in diesem Wahlfach einen Einblick in die anästhesiologische Arbeit und werden erfahren, wie sich anatomisches und anästhesiologisches Wissen vernetzen, um zu einer sicheren und fachgerechten anästhesiologischen Versorgung beizutragen. Anhand eines interaktiven Fallbeispiels erhalten Sie die Gelegenheit, Ihr anatomisches Wissen am Präparat zu vertiefen. Sie werden am anatomischen Präparat und an Übungsphantomen Grundlagen der Atemwegssicherung, Anlage einer Thoraxdrainage, ZVK-Anlage, Tracheotomie, Notfallsonographie (eFAST) und Regionalanästhesie erlernen. Im Präpariersaal und Anästhesie-Simulationszentrum haben Sie Gelegenheit, in Anatomie und Anästhesie einzutauchen und auch die anästhesiologische Intensivstation kennen zu lernen.
Wahlfach II: Sicherheit in schwierigen Situationen (HAINS-Woche)
Modul-Code:MSE_WP_541
In dieser Veranstaltung werden bereits unterrichtete Inhalte der Allgemeinen Klinischen Anästhesie wiederholt und vertieft. Hierzu gehören die präoperative Patientenevaluation, Kenntnisse von Einleitung, Führen und Ausleiten einer Allgemeinanästhesie wie der Indikationen und Kontraindikationen und Durchführung einer Regionalanästhesie. Ferner werden anhand von Fallbeispielen spezifische Inhalte der einzelnen operativen Fächer erarbeitet.
Besonderer Wert wird auf das Bewältigen von Notfallsituationen und unerwarteten Ereignissen und Komplikationen gelegt. Hierzu wird der Anästhesie-Simulator (HAINS) eingesetzt, der aus der Pflichtveranstaltung bereits bekannt ist. Darüber hinaus werden täglich Hospitationen in den OPs stattfinden. Ein weiterer Unterrichtsbestandteil ist das Überbringen von schlechten Nachrichten. Dies wird mit Simulationspatienten*innen trainiert. Nach Möglichkeit wird die Durchführung einer Koniotomie und Thoraxdrainagenanlage in der Rechtsmedizin trainiert.
Anästhesisten müssen in ihrer alltäglichen Arbeit oft schnell und präzise Entscheidungen fällen. Routine-Arbeit erscheint nur dadurch ruhig, dass mit anhaltender Aufmerksamkeit eine Narkoseführung, eine Intensiv- oder Notfallbehandlung durchgeführt werden. Der Beruf des Anästhesisten*in erfordert umfassende Kenntnisse von Physiologie und Pharmakologie und manuelles Geschick.
Die Fähigkeit, vorausschauend und mit Teamgeist zu arbeiten, ist besonders in kritischen Situationen und bei Zwischenfällen wichtig. Simulation ist in der Anästhesie ein anerkanntes Ausbildungsmittel, um in geschützter Atmosphäre kritische Situationen praktisch kennenzulernen und das eigene Verhalten zu reflektieren. Weitere Themen sind der Umgang mit Schwerstkranken und Kommunikationsaufgaben wie das Überbringen schlechter Nachrichten.
Wahlfach II: Pediatric Advanced Life Support (PALS)
Modul-Code: MSE_WP_573
Im Fokus ist das Erlernen von Techniken zur Behandlung von kritisch kranken Kindern und Säuglingen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf das schnelle Algorithmen-basierte Erkennen von respiratorischen und kardialen Störungen. Das Erlernen und Anwenden eines symptomorientierten Therapiealgorithmus zur Stabilisierung kritisch kranker Kinder und Säuglinge.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Training von effektiver Teamarbeit und Team Resource Management (TRM). Weitere Schwerpunkte sind: Das Management von respiratorischen sowie kardiovaskulären Notfällen im Kindesalter in Theorie und Praxis (Fallsimulation am Full-Scale Kindersimulator mit anschließendem Debriefing). Techniken der Atemwegssicherung, Anlage von Gefäßzugängen (i.v./i.o.) und Elektrotherapie von Herzrhythmusstörungen.
Im Rahmen des Wahlpflichtfaches ist es möglich, nach Bestehen der schriftlichen und praktischen Prüfung ein international gültiges Zertifikat („Pediatric Advanced Life Support Provider“) der
American Heart Association zu erhalten. Die Kosten des Zertifikates werden aus LOM-Lehre-Mitteln der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin übernommen.
Wahlfach II: Geburtshilfliche und Anästhesiologische Notfälle im interdisziplinären Team
Modul-Code: MSE_WP_584
Schwerpunkt ist das Erlernen von Techniken zum Erkennen und Behandlung von kritisch kranken Müttern und Neugeborenen in der Geburtssituation aus der Perspektive der Gynäkologie und der Anästhesie. Die Interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit in einem gefahrengeneigten Umfeld wie der Geburtshilfe zeichnet sich durch viele Herausforderungen aus. Verschiedenste Zwischenfällen, welche potentielle Implikationen für Mutter, Kind und das gesamte Behandlungsteam haben, müssen im Team bewältigt werden. Durch Einblicke in die Tätigkeitsfelder der Geburtshilfe, Anästhesie und Pädiatrie sollen die verschiedensten Behandlungskonzepte und deren Interaktion aufgezeigt werden.
Weitere Veranstaltungsinhalte sind :
- Geburtsmechanik / Techniken der Spontangeburt
- Indikationen und Ablauf einer Sectio
- Analgesie in der Geburtshilfe
- Notsectio aus verscheiden Perspektiven
- CTG-Training
- Episiotomietraining
- Geburt am Trainer
- ppH – Kritische Blutung unter der Geburt
- Spinalänasthesie in Theorie und Praxis am Simulator
- Zentrale Venenpunktion und intraossäre Punktion in Theorie und Praxis am Simulator
- Simulation häufiger Zwischenfälle der Geburtshilfe
- Simulation einer Notsectio
- Neugeborenen Versorgung – Reanimation
- Training von effektiver Teamarbeit und Crisis Ressource Management (CRM)
Die Anmeldung erfolgt jeweils über Ihren FACT-Webservice.
Wahlfach II: Tauchmedizin
Modul-Code: MSE_WP_604
Lernziele und Inhalte
- physikalische und (patho-)physiologischen Grundlagen der Tauchmedizin in Bezug auf die Notwendigkeit einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung.
- selbstständige Durchführung einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung (TTU) nach Vorgaben der GTÜM
- Tympanoskopie zur Beurteilung des Trommelfells im Rahmen der TTU
- Tauchtauglichkeit im Kontext von Vorerkrankungen und Dauermedikationen
- Indikationen sowie die Abbruchkriterien einer Belastungsergometrie im Kontext einer TTU
- Reanimation mit Hilfe eines automatischen externen Defibrillators und einer extraglottischen Atemwegshilfe im Kontext eines Zwischenfalls bei einer Belastungsergometrie
- Hyperbare Physik
- Tauchbezogene Physiologie
- Sporttauchen, Apnoetauchen. Tauchtabellen, Tauchcomputer
- Reanimationstraining
- Akute dysbare Erkrankungen
- Sauerstoffintoxikation, Inertgaseffekte
- Hyperbare Pathophysiologie (Dekompression und Apnoe)
- Chronische dysbare Erkrankungen
- Vorschriften für Taucherarbeiten
- Tauchtauglichkeitsuntersuchung bei Kindern
- Medikamente unter Druck
- Kontraindikationen Druckunabhängige Pathologien
- Tauchunfälle, Tauchzwischenfälle
Das erfolgreich absolvierte Wahlfach Tauchmedizin ermöglicht auf Antragstellung nach Approbation als Arzt/ Ärztin innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss des Wahlfachs (und Erfüllung der weiteren Vorgaben der GTÜM) bei der GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) eine Zertifizierung für das Diplom I, Tauchtauglichkeits-Untersuchungen".