Was ist die Orthoptik?

Ein seltener Berufszweig stellt sich vor:

Abdeckscheibe und Fixierstab mit Kinderbildern
Abdeckscheibe (=Cover) und Fixierstab Copyright: Behrens, Julia, Augenklinik, MHH

Der/die Orthoptist_in befasst sich mit der Vorbeugung (Prävention), Erkennung (Diagnostik) und  Behandlung (Therapie) von

  • Schielerkrankungen
  • Sehschwächen
  • Störungen des ein- und beidäugigen Sehens
  • Augenzittern
  • Augenbewegungsstörungen

 

Mit folgenden Beschwerden kommen Patienten häufig zu uns:

  • Schielstellung
  • Doppelbilder
  • Augenmuskellähmungen
  • ein- oder beidseitig reduziertes Sehvermögen
  • augenbedingte Kopffehlhaltungen
  • Augenzittern, Kopfschmerzen
  • Lesestörungen

Das Ziel der Orthoptik ist die Verhütung und Besserung von Seh- und Schielstörungen sowie deren Dauerschäden. Durch die Wiederherstellung bzw. den Erhalt des ein- und beidäugigen Sehens wirkt die Orthoptik Seh- und Wahrnehmungsdefiziten im täglichen Leben entgegen, wodurch eine bessere Integration und höhere Lebensqualität erreicht wird.

Link für weiterführende Informationen unseres Berufsverbandes: https://orthoptik.de/


Eine orthoptische Untersuchung

Untersuchung mit dem Bagolini-Schweiftest
Untersuchung mit dem Bagolini-Schweiftest Copyright: Volkmann, Ingo, Augenklink, MHH

Diese Untersuchung umfasst viele Teilbereiche des Sehens.

Oft wird zu Beginn das Binokularsehen mit dem Bagolini-Schweiftest geprüft. Damit wird der gröbste Ansatz des Binokularsehens, d.h. die Zusammenarbeit beider Augen, geprüft.

 


Untersuchung mit dem Titmus-Test
Untersuchung mit dem Titmus-Test Copyright: Volkmann, Ingo, Augenklinik, MHH

Im Anschluss wird das Stereosehen (feinere Stufe des Binokularsehens, umgangssprachlich 3D-Sehen) geprüft. Dieses kann zum Beispiel mit dem Lang-Test und/oder Titmus-Test geprüft werden. Auf dem Foto ist eine Untersuchung mit dem Titmus-Test zu sehen.


Untersuchung mit dem alternierenden Prismencovertest
Untersuchung mit dem alternierenden Prismencovertest Copyright: Volkmann, Ingo, Augenklinik, MHH

Auf dem Foto rechts sieht man die Durchführung eines alternierenden Prismencovertest zur Beurteilung der Augenstellung und Messung des Schielwinkels. Es wird ein Auge mit einer Abdeckscheibe (=Cover) abgedeckt. Besteht eine Fehlstellung wird diese mittels Prismen ausgemessen. Hierzu wird die Abdeckscheibe abwechselnd vor das rechte und linke Auge gehalten und das Prisma wird vor das schielende Auge gehalten. So wird die Schielwinkelgröße gemessen.


Skiaskopie (=der Untersucher hält eine Leiste mit Brillengläsern vor das Auge des Patienten und leuchtet mit einer Lampe darüber)
Skiaskopie (Ermittlung der Refraktion) Copyright: Volkmann, Ingo, Augenklinik, MHH

Weiter wird die Motiltiät (=Beweglichkeit) der Augen geprüft.

Außerdem wird in vielen Fällen, besonderes bei Kindern eine Skiaskopie durchgeführt. Hier wird vor der Untersuchung die Pupille mittels Augentropfen weit getropft und dann wird bei weiter Pupille die Refraktion (=Brillenwerte) ausgemessen. Siehe Foto rechts.

Viele weitere Untersuchungen werden nach Ermessen, Krankheitsbild und Mitarbeit des Patienten ausgewählt. Bei Kindern werden altersentsprechende Untersuchungen durchgeführt. Schon bei den Kleinsten, ab 3 Monaten kann ein "Sehtest" durchgeführt werden, der einen Anhalt zur Sehschärfe gibt.

Bei Erwachsenen können andere Untersuchungen in einem anderen Rahmen durchgeführt bzw. ausgewertet werden als bei Kindern.