PREPARED

Querschnittsprojekt Ethik (Covid-19 / SARS-CoV-2)

Im Kontext einer Pandemie und vergleichbaren Krisen des Gesundheitswesens kommt es zu einem erheblichen Anstieg von Entscheidungsunsicherheiten und Entscheidungskonflikten, die auch unter ethischen Gesichtspunkten relevant sind. Die relevanten ethischen Herausforderungen können auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung, individuelle wie organisationale Entscheidungsträger, zahlreiche Berufsgruppen sowie sonstige Beteiligte betreffen. Ein die Forschung betreffendes Beispiel sind ethische Nutzen-Schadens-Abwägungen angesichts bestehender Evidenzlücken und dringlicher Forschungsbedarfe. Ein zweites die klinisch-ethische Entscheidungsfindung betreffendes Beispiel sind Priorisierungsentscheidungen bei knappen Ressourcen und damit verbundene moralische Belastungen. Während ein Teil der ethischen Forschungsfragen spezifisch für pandemische Krisensituationen sind (z.B. Einschränkung von Freiheitsrechten im Kontext von lockdown oder sog. challenge trials) reichen andere Themenstellungen, wie etwa die Gewährleistung von Vertrauen in Gesundheitspolitik und Gesundheitssystem im Verlauf einer Krise, weit über ethische Fragen im Kontext einer Pandemie hinaus.

Im Rahmen des PREPARED Projektes werden die übergreifenden ethischen Aspekte durch ein Querschnittgebiet zur Berücksichtigung von Entscheidungskonflikten, Akzeptanzthemen und resultierenden Konsequenzen für medizinische Versorgungsprozesse in Krisensituationen des Gesundheitswesens erarbeitet.


Projektleitung: Professor Dr. Jörg Haier, Comprehensive Cancer Center (CCC) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)