Gemeinsam bewegen- Krebsrisiko senken

Nationale Krebspräventionswoche: Gemeinsam mit der DKH und dem DKFZ machen wir auf den Krebsrisikofaktor Bewegungsmangel aufmerksam.

Gemeinsam bewegen- Krebsrisiko senken

Stand: 08.09.2024

"Gemeinsam bewegen - Krebsrisiko senken" - so lautet das Motto der diesjährigen Nationalen Krebspräventionswoche, die vom 9. bis 15. September stattfindet. Unter dem Slogan „Willst du mit mir gehen?" soll auf den Krebsrisikofaktor Bewegungsmangel aufmerksam gemacht und Menschen zu mehr Bewegung im Alltag motiviert werden. Denn 6 von 100 Krebserkrankungen sind auf den Mangel an Bewegung zurückzuführen.

Bewegungsmangel bedeutet geringe bis gar keine körperliche Aktivität. Das heißt, die Bewegung geht nicht über die Basisaktivität hinaus wie z.B. Bewegung im Haushalt, Stehen, langsames Gehen. Anzeichen von Bewegungsmangel können sein: 

  • Rücken, Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Haltungsschwäche und Haltungsfehler
  • Kurzatmigkeit
  • Gewichtszunahme, erhöhter Fettanteil
  • Psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angststörungen) (Quelle: DKFZ)

"Sport und regelmäßige körperliche Aktivität sind wichtig und effektiv in der Prävention gegen Krebs“, sagt Professor Dr. Uwe Tegtbur, Leiter der Klinik Rehabilitations- und Sportmedizin an der MHH. „Mit regelmäßiger körperlicher Aktivität sinkt nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch das Krebsrisiko. Zum Beispiel werden chronische Entzündungen und oxidativer Stress reduziert, die das Risiko für eine Vielzahl von Krebserkrankungen erhöhen“, erklärt der Sportmediziner. Aber wie viel Bewegung sollte es sein? Grundsätzlich gilt: Jede Bewegung ist besser als Nichtstun. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche oder eine Mischung aus beidem.

Ortsungebunden fit bleiben – ohne großen Aufwand

Inspiration für Bewegung und Sportübungen bietet das Team der Sportmedizin der MHH. Sie haben Trainingsvideos zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen bzw. Zielsetzungen gedreht. Ob zu Hause, im Büro, in der Natur oder Bewegungsspiele für Kinder. Für jedes Alter und jeden Fitnesslevel ist etwas dabei. Bei den Videos kann jeder direkt mitmachen.

Zum Mitmachen: Übungen für Zuhause und für jede Altersgruppe

Trainingsvideos

In den folgenden Trainingsvideos können kleine Hilfsmittel genutzt werden, die jeder zuhause finden kann, z.B. Wasserflaschen, einen Besenstiel, Handtücher oder einen Stuhl.

zu den Videos

Positiver Effekt: Bewegung und Sport bei Krebsbetroffenen

Auch für Krebspatientinnen und -patienten ist regelmäßige Bewegung wichtig. Während der Krebsbehandlung kann die Lebensqualität durch die Therapie und die Nebenwirkungen positiv beeinflusst werden. Im Klaus-Bahlsen-Zentrum für Integrative Onkologie an der MHH finden Patientinnen und Patienten verschiedene Angebote. Neben einer sportmedizinischen Beratung können sie auch an regelmäßigen Walkinggruppen teilnehmen. 

Für Kinder mit Krebserkrankungen wurde vom Fachbereich Sportmedizin und der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie ein spezielles sportmedizinisches Konzept erstellt und erprobt. Die sportmedizinische Betreuung namens Onko-Kids aktiviert die jungen Patientinnen und Patienten zur körperlichen Bewegung. Das Programm findet auf den Stationen, am Krankenbett oder ambulant statt. Durch die finanzielle Unterstützung des Vereins für krebskranke Kinder Hannover e.V. gibt es einen geschützten, kindgerechten Sportraum für die Kinder.

Über die Nationale Krebspräventionswoche

In Deutschland erkranken etwa 500.000 Menschen Jahr für Jahr neu an Krebs. Dabei könnten laut Experten rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Expertinnen und Experten zufolge ließe sich mit Erkenntnissen aus einer verbesserten Präventionsforschung dieser Anteil noch weiter steigern.

Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Sie machen damit auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Ihre Vision: Krebs soll gar nicht erst entstehen.