Rund ums Stillen
Stillvorbereitungskurse und Beratung bei Stillschwierigkeiten
In der Elternschule im Perinatalzentrum Medizinische Hochschule Hannover informieren wir Euch intensiv über die natürliche Ernährung von Babys und beantworten Euch all Eure Fragen rund ums Stillen und das Leben mit Euren Neugeborenen. Denn:
Muttermilch macht´s
Und, schon gewußt? Simply the best. Bei Diabetes ist Muttermilch die beste Wahl!
Auch nach der Entlassung aus der MHH stehen wir Euch gerne unterstützend zur Seite!
Besucht schon während der Schwangerschaft unsere Stillvorbereitungskurse. Wenn das Baby geboren ist, bieten wir Euch bei Fragen zum Stillen oder auch bei Stillschwierigkeiten die Möglichkeit der Beratung und des Austauschs mit anderen stillenden Müttern in unseren offenen Stillgruppen.
Meldet Euch sehr gern unter 017615328559 bei der MHH-Still-Hotline. Immer montags bis mittwochs in der Zeit von von 8 bis 14 Uhr.
Kurse und mehr
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft! Um dich neben der Geburt auch optimal und mit viel Wissen auf die bevorstehende Stillzeit vorzubereiten, bist du hier genau richtig.
Das Stillen beginnt direkt nach der Geburt und wird dich und dein Baby noch eine ganze Weile begleiten dürfen. Um möglichen Stolperfallen entgegen wirken zu können möchte Kursleiterin Birthe dich und deine Begleitung bestmöglich auf diese Zeit vorbereiten.
Ihr sprecht über:
Veränderungen deiner Brust in der Schwangerschafts- und Stillzeit,
angeborene Reflexe, die dein Baby nutzen wird, um deine Brust zu finden,
Stillen in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt,
Zeichen, an denen du erkennen kannst, ob dein Baby gut gedeiht,
Bedarfs- und Bedürfnisorientiertes Stillen,
sinnvolle Unterstützung deines soziales Umfelds und
wir besprechen den Nutzen sogenannter Still"hilfsmittel"
Teilnahmegebühr:
für werdende Mütter 45,00 €
für Paare 70,00 €.
Für die Anmeldung klickt bitte auf die gewünschte Kursnummer
Bitte wendet Euch bei allen Fragen rund ums Thema Stillen montags bis freitags 8 bis 18 Uhr an das Team der MHH-Elternschule! Wir werden genau die richtige Ansprechpartnerin für Euch finden!
Tel.: +49 511 532 6682
Ihr seid erst kürzlich nach Hannover gezogen und sucht Kontakt zu anderen Frauen mit Babys? Ihr seid schwanger und möchtet Euch über das Leben mit dem Neugeborenen und über das Stillen Informieren? Ihr möchtet wissen, warum das Baby nachts häufig aufwacht? Fragt Ihr Euch, ob Euer Baby genug Milch bekommt, und woran Ihr das erkennen?
Dann seid Ihr in unserer Stillgruppe genau richtig!
In gemütlicher Atmosphäre tauschen wir uns über die alltäglichen Freuden und Herausforderungen mit unseren Babys aus. Ganz unterschiedliche Themen wie
-
Schlafverhalten der Babys,
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der richtige Zeitpunkt der Beikosteinführung,
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alles rund ums Tragen, Tragehilfen,
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Stillen und Berufstätigkeit,
-
Verreisen mit dem Baby
-
… und vieles mehr
kommen zur Sprache.
Die offenen Stillgruppen treffen sich aktuell jeden Mittwoch von 10.00-11.30 oder von 14.00–15.30 Uhr.
Geleitet werden die Gruppen von Gaby Jellen, Still- und Laktationsberaterin IBCLC.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Muttermilch macht´s
Informieren Sie sich über die Bedeutung des Stillens, über Kolostrum - die Powermilch der ersten Tage, Brustwarzenpflege und mehr...
Muttermilch kostet nichts, ist immer optimal zusammengesetzt und kommt in umweltfreundlicher Verpackung.
Liebe und Vertrauen durch Körperkontakt zu erlangen, ist die Grundlage jeder Stillbeziehung. Dabei möchten wir Sie von Anfang an und während Ihrer Stillzeit beraten, anleiten und unterstützen.
Für die ersten sechs Lebensmonate empfehlen wir das ausschließliche Stillen und danach unter zunehmender Einführung geeigneter Beikost, solange Mutter und Kind es wünschen.
Bedeutung des Stillens für Sie und Ihr Baby
- Förderung der Mutter-Kind-Beziehung durch Hautkontakt
- Stärkung Ihres Selbstbewusstseins als Eltern
- Praktisch, zeitsparend, kostengünstig und immer richtig temperiert
- Kindgerechte, altersentsprechende Ernährung für Ihr Kind durch kontinuierliche Anpassung der Muttermilchzusammensetzung
- Stillhormone sorgen für die Rückbildung der Gebärmutter, vermindern dadurch den Blutverlust nach der Entbindung und wirken beruhigend auf Sie als Mutter und auf Ihr Kind
- Vermindertes Risiko für Übergewicht, Diabetes und einige andere Erkrankungen für Mutter und Kind
- Reduziert das Risiko einer Neugeborenengelbsucht durch frühes Anlegen
- Stärkung des Immunsystems durch die Immunstoffe in der Muttermilch. Dadurch sind gestillte Kinder widerstandsfähiger und werden schneller wieder gesund
- Natürliches Training der Mundmuskulatur
- Förderung aller Sinne (tasten, riechen, hören, sehen, schmecken)
Kolostrum – Die Powermilch der ersten Tage
Kolostrum ist die erste und individuell einzigartige Milch für Ihr Kind. Sie wird schon in der Schwangerschaft gebildet und steht sofort nach der Entbindung Ihrem Baby zur Verfügung. Mit den vielen Immunstoffen schützt es Ihr Baby vor Infektionen, stabilisiert den Stoffwechsel und mobilisiert die Darmtätigkeit und ist somit der beste Start ins Leben. Auch wenn Sie Ihr Baby nicht stillen, können Sie ihm diese wertvolle Milch zukommen lassen.
Stillen ist ein interaktiver Prozess von Mutter und Kind
Die Stillbeziehung beginnt unmittelbar nach der Geburt. Wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, erfolgt nach der Geburt ungestörter Hautkontakt (1 Std. lang) mit dem ersten Stillversuch. Erst danach werden Routinemaßnahmen wie Wiegen und Messen durchgeführt. Auch nach einer Kaiserschnittentbindung ist Stillen mit etwas Hilfe schon im Kreißsaal möglich.
- Nach dem ersten Lebenstag werden Sie 8 - 12 mal in 24 Stunden stillen, eventuell auch öfter. Häufige Stillmahlzeiten regen die Milchproduktion an, beugen Schmerzen und Spannungsgefühlen in der Brust vor und beeinflussen die Milchbildung auch während der späteren Lebensmonate Ihres Babys positiv.
- Manchmal verlangt Ihr Kind viele kurze, aufeinander folgende Stillmahlzeiten. Häufig fällt solch ein Verhalten in den Abend- und Nachtstunden auf. Das Baby sichert sich so die ausreichende Milchmenge für die nächsten Tage. Man nennt dies Clusterfeeding.
- Seien Sie sicher: Sie produzieren immer genug Milch. Die Milchmenge und -zusammensetzung variiert je nach Trinkverhalten und Alter des Babys und passt sich somit seinen Bedürfnissen an.
- Stillen Sie Ihr Baby immer, wenn es danach verlangt.
Reagieren Sie auf folgende Signale:
→ Stirnrunzeln oder schnelle Augenbewegungen
→ Saugende Bewegungen
→ Schmatzen und Schlecken
→ Fäusteln
→ Suchbewegungen
Erst wenn Sie diese Signale Ihres Babys nicht frühzeitig erkennen, fängt Ihr Baby an zu weinen.
Die Muttermilch ist für ein gesundes, reifes Kind ausreichend. Es braucht weder andere Nahrung noch Flüssigkeit. Verzichten Sie nach Möglichkeit in den ersten 6 Wochen auf Schnuller oder Flaschensauger. Sein Saugbedürfnis sollte ausschließlich an der Brust gestillt werden, denn so kann es das korrekte Saugen erlernen und wunde Brustwarzen, sowie Milchstau und Brustentzündung werden vermieden.
Intuitives Stillen - Die Kompetenzen Ihres Babys
Ihr Neugeborenes wird schon mit vielen Fähigkeiten geboren. Mit ein wenig Unterstützung und mit Hilfe seiner Reflexe findet es Ihre Brust zum Trinken.
- Setzen Sie sich mit Ihrem Baby bequem hin, Ihr Oberkörper ist entspannt angelehnt. Der haltende Arm ist gut auf einem Kissen gestützt.
- Ihr Baby liegt Ihnen zugewandt auf Ihrem Körper.
- Der Mund des Babys befindet sich in Höhe der Brustwarze.
- Der Kopf Ihres Kindes liegt in Ihrer Armbeuge direkt vor Ihrer Brust und Ihre Hand hält das Gesäß.
- Durch die kindlichen Reflexe fängt Ihr Baby an zu suchen und erfasst die Brust zum Saugen.
- Ihr Baby sollte den Mund weit öffnen, die Brustwarze und möglichst viel Vorhof erfassen. So kann es die Brust effektiv entleeren und die Milchbildung optimal anregen. Wunde Brustwarzen werden vermieden.
- Wenn das Stillen schmerzt, lösen Sie Ihr Baby vorsichtig von der Brust. Dazu schieben Sie Ihren kleinen Finger in den Mundwinkel zwischen die Zahnleisten des Babys.
Mutter und Kind als Einheit im Rooming-in
Rooming-in bedeutet, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Kind rund um die Uhr zusammen sind, auf Wunsch auch mit Ihrem Partner (Familien-Rooming-in). Dabei wird der kontinuierliche Kontakt und die intensive Nähe zu Ihrem Baby ermöglicht und die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Kind gefördert. Sie gewinnen mehr Sicherheit im Umgang mit dem Baby und lernen Signale und frühe Stillzeichen besser kennen. Häufiges Anlegen Ihres Babys unterstützt die Milchproduktion, so dass Ihr Kind von Anfang an gut aufwächst.
Brustwarzenpflege
Eine Vorbereitung der Brüste auf die Stillzeit ist normalerweise nicht notwendig. Waschen Sie Ihre Brust nur mit klarem Wasser und verwenden Sie keine Lotion. Nach der Stillmahlzeit können Sie etwas kindlichen Speichel und Muttermilch auf der Brustwarze antrocknen lassen.
Ernährung in der Stillzeit
Eine ausgewogene, regelmäßige Ernährung ist auch in der Stillzeit wichtig. Sorgen Sie für drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen, außer Alkohol und Nikotin. Stellen Sie sich zu den Stillmahlzeiten ein Getränk bereit und trinken Sie je nach Durstgefühl. Beachten Sie, dass Salbeitee die Milchmenge reduzieren kann. Woran erkennen Sie, dass Ihr Baby genug Muttermilch erhält?
- 5-6 schwere Windeln in 24 Std.
- mindestens 1 mal am Tag Stuhlgang in den ersten 4-6 Lebenswochen
- nach 4-6 Wochen ist ein Abstand von bis zu 10 Tagen zwischen 2 Stuhlgängen normal → Muttermilchstuhl ist senffarben, körnig, evtl. dünnflüssig und riecht süßlich-aromatisch.
- Gewichtzunahme von 200g/Woche 28
Das Entleeren der Brust von Hand
- Vor der Entleerung der Brust bitte Händereinigung beachten
- Durch sanfte Massage der Brust lösen Sie den Milchfluss aus.
- Setzen Sie nun die Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger ca. 3 cm weit von der Brustwarze entfernt ober- und unterhalb der Brustwarze auf.
- Drücken Sie die Finger leicht in Richtung Brustkorb und heben die Brust dabei etwas an.
- Führen Sie die Finger mit sanftem Druck in Richtung Brustwarze ohne dabei auf der Haut zu rutschen.
- Wiederholen Sie diese „Melkbewegung“ rhythmisch so oft bis der Milchfluss versiegt.
- Ändern Sie nun nach und nach die Position der Finger, damit alle Bereiche der Brust entleert werden. Weitere Informationen zu dem Thema „Manuelle Brustentleerung“ finden Sie im folgenden Film von 2:40 bis 4:30min:
Aufbewahrung von Muttermilch
Bewahren Sie die gewonnene Muttermilch in geeigneten, sauberen Gefäßen auf. Die Milch ist max. 6 Stunden bei Zimmertemperatur 72 Stunden im Kühlschrank bei 4°C oder 6 Monate bei -18 °C im Gefrierschrank haltbar, danach darf sie nicht mehr verwendet werden! Das Auftauen erfolgt schonend im Kühlschrank oder im Wasserbad. Erwärmen in der Mikrowelle zerstört wichtige Bestandteile der Muttermilch und erhitzt die Milch ungleichmäßig. Informationen zum Abpumpen entnehmen Sie bitte unseren Hinweisen zur Gewinnung, Sammlung und Transport von Muttermilch.
Liebe Mütter,
diese Checkliste soll Ihnen helfen, noch einmal klar zu sehen, was Sie während des Klinikaufenthaltes für sich und Ihr Baby an neuem Wissen mitgenommen haben. Bitte fragen Sie uns, wenn etwas noch offen ist.
1. Ich stille, füttere mein Baby nach Bedarf 8- 10 mal und mehr in 24 Stunden
2. Ich weiß, dass ich das Baby wecken darf, wenn es zu lange schläft.
3. Ich weiß, dass ich das Baby an die Brust lege, bevor es weint, wenn es schaut, den Kopf dreht, schmatzt, die Lippen leckt, die Finger zum Mund führt.
4. Ich weiß, dass es wichtig ist, dass ich das Baby schnell an die Brust führe, wenn es den Mund weit geöffnet hat. Dabei kann ich helfen, indem ich ihm die Brust anbiete. ACHTUNG - NICHT die Brust ins Kind stecken!
5. Stillen darf nicht wehtun! Ich weiß, dass mein Baby richtig an der Brust saugt, wenn es
• den Mund weit geöffnet hat,
• die Lippen aufgestülpt auf der Brust liegen,
• es Pustebäckchen macht,
• es Saugschübe mit Pausen macht,
• es an der Brust einschläft oder die Brust von alleine los lässt.
6. Ich weiß, dass mein Kind gut gedeiht, wenn
• es 4-6 schwere Windeln und mindestens 1 x am Tag Stuhlgang hat, (Kinder, die Säuglingsnahrung bekommen, alle 2 - 3 Tage)
• es ca. 200 g die Woche zunimmt,
• es zufrieden und entspannt ist.
7. Ich weiß, dass Beikost zwischen ab dem 6.Lebensmonat angeboten wird
8. Ich weiß, wo ich Hilfe bekomme, wenn ich Fragen zum Baby habe.
Wissenswertes für Frauen, die nicht stillen:
- Ich halte mein Baby zum Füttern immer im Arm.
- Ich warte bis es von selbst den Mund öffnet.
- Ich wechsele die Seite, wenn das Baby eine Pause macht.
- Ich füttere Säuglingsanfangsnahrung mit der Vorsilbe PRE, bei erhöhtem Allergierisiko HA PRE.
- Ich weiß, dass das Baby von der PRE HA Nahrung so viel und so oft trinken darf wie es möchte (siehe auch Angaben des Herstellers auf der Verpackung).
- Ich verwende altersgerechte Sauger und biete meinem Baby zusätzlich einen Schnuller zur Saugbefriedigung an.