Von Leber-Schmidt und Tripper-Joe
Am 28. September 2024 gab es in der MHH ein großes Hallo: Knapp 100 goldene und silberne Examensjubilar:innen feierten Wiedersehen mit der MHH. Zehn von ihnen hatten 1974 ihr Examen abgelegt, die übrigen hatten 1999 ihr Studium abgeschlossen. In der Neugier auf einen abwechslungsreichen Tag an der MHH unterschieden sie sich jedoch kaum.
Die meisten Ehemaligen trafen bereits am frühen Nachmittag ein, um sich von aktuellen MHH-Studierenden über das Gelände führen zu lassen. Sie ließen sich im modernen Skills Lab verschiedene Übungsszenarien zeigen, besichtigten den weitestgehend unveränderten Präparationssaal und besuchten die ehemalige Studentencafete, die heute als „Wohnzimmer“ nach wie vor Studierendentreff ist. Nebenbei tauschten sie sich mit den jungen Studierenden aus und verglichen das heutige Studium mit den Strukturen von damals.
Im Anschluss an die Führungen gab es beim GetTogether reichlich Gelegenheit für Gespräche und Anekdoten aus der Studienzeit. Auch eine ganze Reihe von Gruppen-Selfies entstand in dem fröhlichen Gewusel. Am späten Nachmittag begrüßte Alumni-Vorsitzender Professor Dr. Siegfried Piepenbrock die Anwesenden zum offiziellen Teil in Hörsaal F, bevor Studiendekan Professor Dr. Ingo Just in seinem kurzweiligen Vortrag erläuterte, wie sich die Medizinerausbildung in den letzten Jahrzehnten gewandelt hatte.
Jubilarin Dr. Gilta Machleidt schilderte in ihrer Rede das für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Auswahlverfahren der MHH. Mehr als die Abiturnote zählte für die Auswahlgremien 1968, als sie ihr Studium aufnahm, die Persönlichkeit der Bewerber:innen. „Neben Einzelinterviews war eine Gruppendiskussion ausschlaggebend, in der wir erörtern sollten, wie ein gerechtes Auswahlverfahren für die Aufnahme an der MHH aussehen könnte“, so Machleidt. Das Miteinander von Lernenden und Lehrenden sei auch im Studium ein sehr wertschätzendes gewesen, selbst wenn die Spitznamen für einige Dozierende – allen voran „Leber-Schmidt“ und „Tripper-Joe“ – dies nicht immer vermuten ließen. Professor Dr. Kolja Schiltz, der für den silbernen Examensjahrgang ans Rednerpult trat, sprach mit einer ähnlichen Mischung aus Humor und Hochachtung über seine Alma Mater. Bundesminister a.D. Dr. Philipp Rösler, der ebenfalls vor 25 Jahren sein Medizinstudium an der MHH abgeschlossen hat und heute im hiesigen Hochschulrat mitwirkt, brachte es in seinem Beitrag auf den Punkt: „Danke für die großartige Ausbildung!“
Die feierliche Übergabe der Jubiläumsurkunden durch MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns komplettierte das Programm, das an diesem Tag von der Hannoverschen Formation Smith & West musikalisch eingerahmt wurde. Unter dem Motto „Irgendwie die Beatles“ spielten sich Uli Schmid und Michael J. Westphal in die Herzen des Publikums. Wer die Augen schloss, konnte sich für einen Moment ganz der Illusion von John Lennon und Paul McCartney hingeben und beim abschließenden Abendessen im Campus Bistro noch ein Weilchen „Penny Lane“ vor sich hin summen.