Zu Hause, wenn die Tochter kommt
Ein kleiner Junge steht in der Tür des Dienstzimmers und zeigt Melanie Schmidt einen bunten Ball. „Wo hast du den denn her?“, fragt die Kinderkrankenschwester interessiert. Der Kleine erzählt munter drauf los, sie hört zu. Das sind genau die Momente, die Melanie Schmidt im Stationsalltag liebt. „Der enge Kontakt und der Austausch mit den jungen Patientinnen und Patienten macht mir bei meiner Arbeit sehr viel Spaß“, erklärt die 43-Jährige. Sie ist selbst Mutter von drei Kindern. Dank familienfreundlicher Arbeitszeiten kann sie Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen.
Weibliche und männliche Pflegekräfte profitieren
Melanie Schmidt lebt mit Ihrer Familie in Weetzen, einem Ortsteil von Ronnenberg im Südwesten von Hannover. Sie arbeitet in Teilzeit in der Tagesklinik/Station 64 der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Ihre Arbeitszeit beginnt um 8.30 Uhr und endet ein paar Minuten nach 12 Uhr. Das passt bestens zur Unterrichtszeit ihrer achtjährigen Tochter, die im Weetzen die Grundschule besucht. „Wir verlassen morgens gemeinsam das Haus und kommen mittags auch ungefähr gleichzeitig zurück“, erklärt die Kinderkrankenschwester. „Als unsere beiden älteren Kinder klein waren, haben noch alle vier Großeltern bei der Betreuung mitgemacht. Doch das ist inzwischen leider nicht mehr ganz so“, bedauert Melanie Schmidt. „Deshalb sind meine Arbeitszeiten natürlich optimal.“ Ein- bis zweimal pro Monat hat Melanie Schmidt zwar auch Spätdienst, aber dann springen Freundinnen bei der Nachmittagsbetreuung ein.
Die Tagesklinik hat täglich bis 19 Uhr geöffnet. Vor einigen Jahren wurde dort die Zwei-Schicht-Lösung eingeführt. Gäbe sie es nicht, müsste Melanie Schmidt zwei volle Wochenenden pro Monat und zwei ganze Tage pro Woche arbeiten – für das Familienleben eher ungünstig. „Mit der aktuellen Regelung ist es einfach entspannter“, sagt Melanie Schmidt. Von den familienfreundlichen Arbeitszeiten in der Tagesklinik profitieren nicht nur weibliche, sondern auch männliche Pflegekräfte.
Text: Tina Götting