Besonderes Kita-Angebot für Kinder von Wissenschaftlerinnen
Professorin Dr. Felicitas Thol hat über ihre wissenschaftliche Leistung einen Platz bei den MHH-Campuskindern für ihren Sohn erhalten.
Mit Geburt ihres Sohnes Johann stand Professorin Dr. Felicitas Thol vor einer großen Herausforderung. Sie wollte weiter als Oberärztin in der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation tätig sein, ihre wissenschaftliche Arbeit zur Leukämieforschung fortführen und gleichzeitig ihr Kind bestens betreut wissen. „Eine normale Kindertagesstätte mit üblichen Öffnungszeiten passt da nicht hinein“, sagt die Medizinerin. Ein besonderes Angebot der MHH-Kita Campuskinder brachte jedoch die ideale Lösung. Denn die gerade mit Platz zwei des Deutschen Kita-Preises gekürte Einrichtung bietet sogenannte WiNK-Plätze in ihren normalen Kita-Gruppen an. Diese „Wissenschaftlerinnen-Nachwuchskrippe“ ist für Kinder von Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen gedacht, die an der MHH arbeiten und forschen.
Leistungsbezogenes Vergabeverfahren
Wer sich um einen WiNK-Platz bewirbt, muss zahlreiche Nachweise der eigenen wissenschaftlichen Arbeit einreichen – neben Fachartikeln, Buchbeiträgen oder Fallberichten auch eingeworbene Drittmittel, Preise, Auszeichungen oder die Betreuung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten. Kein Problem für Professorin Thol, die nationale und internationale Auszeichnungen für Forschung und Lehre gesammelt hat, ihre Facharztausbildung in den USA absolvierte, neben der Bezeichnung „Ärztin für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie” auch die Zusätze „Hämostaseologie", ,„Palliativmedizin" sowie „Labordiagnostik in der Inneren Medizin" führen darf, mehr als 20 klinische Studien geleitet hat und auf dem wissenschaftlichen Datenportal PubMed mit mehr als 150 Publikationen gelistet ist. „Dieses leistungebezogene Vergabeverfahren ist objektiv“, stellt die Hämatologin fest. „Für mich persönlich bedeutet es, dass die MHH meine Arbeit wertschätzt und mich in meiner wissenschaftlichen Tätigkeit unterstützt.“
Der WiNK-Platz bedeutet aber auch zeitliche Flexibilität für die Mutter. „Ich kann Johann so rechtzeitig abgeben, dass ich pünktlich am Arbeitsplatz bin“, sagt die Ärztin. Da die Kita direkt auf dem MHH-Campus liegt, fallen zeitraubende, unnötige Fahrwege weg. Seit März dieses Jahres ist der 14 Monate alte Junge in der Hummelgruppe. Die Eingewöhnung erfolgte langsam und behutsam. „Johann fühlt sich in seiner Hummelgruppe total wohl, und die Erzieherinnen und Erzieher geben sich unglaublich viel Mühe“, betont Professorin Thol. Und weil sie weiß, dass ihr Sohn hervorragend betreut ist, kann sie sich vollkommen auf ihre Arbeit konzentrieren und danach entspannt die Zeit mit ihrem Kind genießen. „Dafür bin ich sehr dankbar.“
Text: Kirsten Pötzke