Forschungsbericht 2014
Normalerweise spielen T-Helfer Zellen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten. Allerdings können die von T-Zellen ausgeschütteten Botenstoffe (sog. Zytokine) auch eine stark entzündungsfördernde Wirkung haben. Versagt die Kontrolle der T-Zell Antwort, kann es deshalb zu chronischen Entzündungen kommen, die sich sogar gezielt gegen eigene Gewebe richten können, wie im Falle von Autoimmunerkrankungen.
Änderungen des intrazellulären Stoffwechsels haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Differenzierung und Funktion von T-Zellen.
Eine Studie aus dem Institut für Infektionsimmunologie am Twincore (Berod et al. Nat Med. 2014 20:1327-33) konnte zeigen, dass die Entwicklung von entzündlichen CD4+ T-Helfer Zellen von der Aktivierung der intrazellulären de novo Fettsäuresynthese abhängt. Die Blockade eines Schlüsselenzyms der Fettsäuresynthese, Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC)1, durch den myxobakteriellen Wirkstoff Soraphen A hemmt nicht nur sehr effektiv die Entstehung von murinen und humanen entzündlichen T-Zellen, sondern begünstigt gleichzeitig auch die Entwicklung von anti-entzündlichen regulatorischen T-Zellen. Diese Ergebnisse weisen einen vollkommen neuen Weg auf, wie durch einen direkten Eingriff in den intrazellulären Fettstoffwechsel die Balance zwischen entzündlichen und regulatorischen T-Zellen in autoimmun- oder infektions-assoziierten Prozessen im Körper moduliert werden könnte.
Forschungsbericht 2014
Forschungsbericht 2014
Herausgeber:
Präsident der MHH
Herr Prof. Dr. med. Christopher H. Baum
Forschungsdekanin der MHH
Frau Prof. Dr. phil. Denise Hilfiker-Kleiner, PhD
Bearbeitung und Ansprechpartner:
Forschungsdekanat der Medizinischen Hochschule Hannover
Petra Linke
Telefon: 0511/ 532– 6023
Fax: 0511/ 532– 6024
E-Mail: linke.petra@mh-hannover.de
Gestaltung und Satz:
Digitale Medien, Medizinischen Hochschule Hannover
Joachim Barke
Telefon: 0511/ 532- 2963
Herstellung:
Digitale Medien, Medizinischen Hochschule Hannover
Telefon: 05 11/ 532– 2963
Wir danken den Mitarbeitern der Bibliothek der Medizinsichen Hochschule Hannover, Benutzungsabteilung: Frau Ingeborg Heering, für ihre Unterstützung der bibliografischen Angaben.
Wir danken den Mitarbeitern des Zentrums für Informationsmanagent (ZIMt) unter der Leitung von Herrn Dirk May für ihre Unterstützung bei der Umsetzung der IKT-gestützten Datenerhebung und der Vorbereitung des Druckprozesses.
Alle Daten (inkl. der enthaltenen Links) im Forschungsbericht beruhen auf den Angaben der jeweiligen Einrichtungen. Die Eintragung erfolgt ohne Gewähr.
Die maskuline Form aller geschlechtsspezifischen Beschreibungen gilt entsprechend für die weibliche Form.
Titelbild:
Das Titelbild zeigt schematisch, wie sich die Entwicklung von entzündlichen T-Zellen durch einen gezielten Eingriff in den zellulären Fettsäurestoffwechsel beeinflussen lässt. Normalerweise spielen T-Helfer Zellen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten. Allerdings können die von T-Zellen ausgeschütteten Botenstoffe (sog. Zytokine) auch eine stark entzündungsfördernde Wirkung haben. Versagt die Kontrolle der T-Zell Antwort, kann es deshalb zu chronischen Entzündungen kommen, die sich sogar gezielt gegen eigene Gewebe richten können, wie im Falle von Autoimmunerkrankungen.
Änderungen des intrazellulären Stoffwechsels haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Differenzierung und Funktion von T-Zellen. Eine Studie aus dem Institut für Infektionsimmunologie am Twincore (Berod et al. Nat Med. 2014 20:1327-33) konnte zeigen, dass die Entwicklung von entzündlichen CD4+ T-Helfer Zellen von der Aktivierung der intrazellulären de novo Fettsäuresynthese abhängt. Die Blockade eines Schlüsselenzyms der Fettsäuresynthese, Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC)1,durch den myxobakteriellen Wirkstoff Soraphen A hemmt nicht nur sehr effektiv die Entstehung von murinen und humanenentzündlichen T-Zellen, sondern begünstigt gleichzeitig auch die Entwicklung von anti-entzündlichen, regulatorischen TZellen. Diese Ergebnisse weisen einen vollkommen neuen Weg auf, wie durch einen direkten Eingriff in den intrazellulären Fettstoffwechsel die Balance zwischen entzündlichen und regulatorischen T-Zellen in autoimmun- oder infektionsassoziierten Prozessen im Körper moduliert werden könnte. Die Aufnahme wurde von Herrn Prof. Dr. Tim Sparwasser, Direktor vom Institut für Infektionsimmunologie zur Verfügung gestellt.