Medikamentöse Onkologie | Chemotherapie-Ambulanz
Leitung: Fr. Univ.-Prof. Dr. med. Tjoung Won Park-Simon
In unserer Chemotherapie-Ambulanz betreuen wir Patientinnen, die an einem Brust-, Eierstock-, Gebärmutterkrebs oder anderen seltenen gynäkologischen Krebserkrankungen erkrankt sind.
Es ist unser Ziel, Diagnostik und Therapie nach den Leitlinien und den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft auf die persönlichen Situationen der Patientinnen abzustimmen und ihnen den besten Therapieerfolg mit der bestmöglichen Lebensqualität zu vermitteln.
Inhalt
Unser Aufgabenbereich
In der gynäkologisch-onkologischen Behandlung stehen uns heute eine Reihe moderner Therapieverfahren zur Verfügung. Neben der operativen Therapie hat auch die medikamentöse Therapie (z.B. die Chemotherapie, die zielgerichtete Therapie oder Immuntherapie) eine große Bedeutung erlangt. Da beide Therapieformen in der Frauenklinik durchgeführt werden, ist eine Behandlung "aus erster Hand" gewährleistet.
Überdies besteht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Pathologie, der Radiologie, der Strahlentherapie, der Humangenetik, der Hämatologie und Onkologie, der Chirurgie, der Schmerzambulanz, der Palliativmedizin und des Klaus-Bahlsen-Zentrums.
Die medikamentösen Tumortherapien werden heute in der Regel ambulant durchgeführt. Beim ersten Gespräch in unserer Chemotherapie-Ambulanz findet eine ausführliche Aufklärung und Beratung über den für Sie individuell und umfassenden geplanten Therapieplan statt.
Unser Therapieangebot umfasst die
- Chemotherapie
- antihormonelle Therapie
- Immuntherapie (z.B. Immuncheckpointinhibitoren)
- Antikörpertherapie (z.B. Trastuzumab, Bevacizumab) und die
- "targeted therapy", d.h. zielgerichtete Therapie mit „Biologicals“ (z.B. Lapatinib).
Darüber hinaus können wir ein breites Spektrum von klinischen Studien verschiedener nationaler und internationaler Studiengruppen anbieten und Ihnen so den Zugang zu den derzeit neuesten Behandlungsmethoden ermöglichen. Für die bestmögliche Umsetzung der strengen Richtlinien und hohen Anforderungen einer klinischen Studie sorgt unser Studienteam.
Unsere Patientinnen werden zu den pflegerelevanten Schwerpunkten ihrer Erkrankung und Behandlung durch uns individuell pflegerisch beraten, betreut und begleitet.
Typische Folgen einer Krebserkrankung oder deren Behandlung können z. B. sein: Ernährungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Schwäche bis zur Fatigue, Wunden, Haut- und Schleimhautveränderungen, Depressionen, Körperbildveränderungen, Knochenmarkdepression oder Störungen der Sexualität.
Als onkologischen Fachpflegekräfte kennen und beherrschen wir den Umgang mit möglichen Komplikationen bei Gabe der medikamentösen Therapie.
Dazu zählt das Erkennen der Symptome, das Einleiten erster Maßnahmen sowie Beratung und Schulung der Patientin und der Zugehörigen hinsichtlich der Nebenwirkungssymptome.
Bei pflegerischen Fragen, zu Prophylaxen (Vorbeugung), Hygienemaßnahmen, Pflegemöglichkeiten und Hilfsmitteln stehen wir ihnen informierend und beratend zur Seite. Wir unterstützen unsere Patientinnen ausserdem bei individuellen und speziellen Pflegemaßnahmen, schulen sie und leiten sie an zur Selbstbeobachtung und Selbsthilfe für ihren Alltag zuhause.
Manchmal kann schon ein kurzes Gespräch helfen, um Sicherheit im Umgang mit der momentanen Situation (körperlich oder auch psychisch) wieder zu gewinnen.
Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Patientinnen, Angehörigen und allen am Behandlungsprozess beteiligten und vermitteln bei Bedarf gern weitere Kontakte.
Unsere Fachpflegekompetenz stellen wir regelmäßig innerhalb unseres interdisdisziplinären Behandlungsteams im Rahmen von organisierten oder auch selbst durchgeführten Schulungen und Fortbildungen zur Verfügung.
Sprechen Sie uns bei Bedarf immer gern an!
- Bettina Kublank
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Fachkraft für Onkologische Pflege und Palliative Care
Fachkraft im mittleren Management der Pflege - Sabine Burrows
Kinderkrankenschwester
Fachkraft für onkologische Pflege und Palliative Care
Breast Care Nurse - Katrin Caggiano
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Fachkraft für onkologische Pflege und Palliative Care - Giulia Dinkel
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
Fachkraft für Onkologische Pflege und Palliativ Care, Praxisanleiterin - Anke Meinicke
Krankenschwester
Der Verlust der Haare unter einer Chemotherapie bedeutet für viele Frauen eine zusätzliche psychische Belastung und Stigmatisierung. Nicht selten ist der zu befürchtende Haarverlust sogar ein Grund für manche Patientinnen die notwendige Chemotherapie nicht durchzuführen. Die Kopfhautkühlung während der Chemotherapie mit dem DigniCapTM-System verspricht eine Minimierung des Haarausfalls, sodass die Patientinnen auf andere Kopfbedeckungen (Perücke, Kopftuch) verzichten können.
Während der Verabreichung der Zytostatika wird die Kopfhauttemperatur auf 4° reguliert. Die Patientin trägt dabei eine Silikonkappe auf dem Kopf, die gekühlt wird. Dazu zirkuliert ein Kühlmittel aus der Klimaeinheit des DigniCap® Systems durch die Silikonkappe.
Die angenommene Wirkweise beruht auf drei Mechanismen:
- Die Kühlung führt zu einer Verengung der Blutgefäße in der Kopfhaut und verringert dadurch die Menge an Medikamenten, die an die Haarwurzeln gelangt.
- Die Aufnahme des Medikaments in die Haarzellen kann durch die niedrigen Temperaturen vermindert und damit die Medikamentenkonzentration reduziert werden.
- Die Kopfhautkühlung kann die Wirkweise/ Wirkung des Medikaments und somit auch seine Aktivität an der Haarwurzel reduzieren.
Diese Mechanismen verringern den Effekt der Zytostatika auf die Haarwurzeln, was den Haarausfall vermindert.
Kurzzeitige und leichte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Kältegefühl und Schwindel sind möglich. Die Kopfhautkühlung wird nach unseren Erfahrungen im Allgemeinen dennoch von den Nutzerinnen gut vertragen und toleriert.
Kosten:
Die Kopfhautkühlung ist keine Kassensleistung, sondern eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die von den Nutzerinnen selbst getragen werden muss.
Wir danken der Stiftung Roparun und der Rudolf-Bartling-Stiftung für ihre Spenden. Dadurch können derzeit die Kosten für die Behandlung reduziert angeboten werden.