Arbeitsgruppe Prof. Dr. med. Benjamin Heidrich

    

Der Mensch ist mit einer Vielzahl an Bakterien, Pilzen und Viren besiedelt – das sogenannte “humane Mikrobiom”. Im Verdauungstrakt nimmt die Komplexität des Mikrobioms vom Mund bis zum Enddarm kontinuierlich zu. Durch intensive Forschungsbemühungen in den letzten Jahren wurde klar, dass insbesondere das intestinale Mikrobiom eine große Rolle für die Gesundheit spielt, wobei ein unausgewogenes, instabiles Mikrobiom im Verdacht steht u.a. epidemische Volkskrankheiten wie Diabetes oder Fettlebererkrankung aber auch seltenere Erkrankungen wie die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu verursachen und/oder zu fördern. Des Weiteren wirkt das Mikrobiom als Platzhalter und hält pathogene Bakterien fern, wodurch Infektionen minimiert werden.

Wir benutzen “Next- und Third-Generation” Sequenzierungsmethoden (-“omics“), um diese komplexen Gemeinschaften von Mikroorganismen in unserem Körper zu entschlüsseln. Durch unsere translationale Aufstellung mit einem Schwerpunkt in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie einerseits und einem Schwerpunkt in dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene andererseits wollen wir die Rolle des Mikrobioms im Rahmen gastrointestinaler Erkrankungen besser verstehen, um langfristig die Diagnostik und Therapie verbessern zu können.

Gemeinsam mit der AG Vital aus Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene haben wir die Initiative "translationale, gastrointestinale Mikrobiomforschung" ins Leben gerufen.

Klinische Schwerpunkte

Der klinische Fokus unserer Forschung zielt auf das biliäre Mikrobiom ab und dessen Rolle bei Erkrankungen der Gallenwege. Lange galten die Gallenwege als sterile Nische im menschlichen Körper. Dank der modernen Sequenzierungsmöglichkeiten wissen wir aber, dass auch die Gallenwege eine komplexe Gemeinschaft aus Mikroorganismen beinhalten, die einen Einfluss auf Erkrankungen der Gallenwege nehmen können. Wir hoffen, dass wir durch unsere Forschung die Versorgung von PatientInnen mit primär und sekundär sklerosierender Cholangitis (PSC und SSC) sowie von PatientInnen mit ischemic type biliary lesion (ITBL) nach Lebertransplantation verbessern können. Aber auch Volkskrankheiten wie die Choledocho- bzw. Cholezystolithiasis stehen im Fokus unserer Arbeit.

   

   

Unsere Arbeitsgruppe

In den folgenden Aufklappkästen finden Sie eine Übersicht unserer MitarbeiterInnen. Bei weiteren Fragen zu unserem Team können Sie sich jederzeit an uns wenden.