Patient:innen-Information der Sonographie
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!
Sie finden auf dieser Seite Antworten zu oft gestellten Fragen bezüglich der sonographischen Diagnostik. Sollten Sie weiteren Informationsbedarf haben, können Sie sich jederzeit während der Sprechzeiten an uns wenden.
Generell müssen Sie nicht nüchtern (keine Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz) zur Ultraschalluntersuchung erscheinen. Allerdings wird die Untersuchungsqualität durch Luft im Bauch beeinträchtigt und damit die Beurteilung mancher Bauchorgane erschwert. Daher ist es sinnvoll, am Tag vor der Untersuchung blähende Speisen zu meiden. Es ist nicht notwendig, die Harnblase vor der Untersuchung zu entleeren. Für spezielle Fragestellungen ist es sogar günstig, wenn die Harnblase gefüllt ist.
Ist bei Ihnen eine Beurteilung der Gallenblase geplant, sollten Sie allerdings nüchtern bleiben, denn ohne eine gewisse Füllung der Gallenblase ist eine Beurteilung sehr eingeschränkt möglich.
Ultraschall-Kontrastmittel wird zur weiteren Abklärung unklarer Befunde, wie z.B. Raumforderungen der Leber oder anderer Bauchorgane eingesetzt. Es steigert die Aussagekraft der Ultraschalluntersuchung, indem dabei charakteristische Veränderungen der Gewebsdurchblutung sichtbar gemacht werden. Damit ermöglicht die Kontrastmittelsonographie eine bessere Darstellung von Raumforderungen und auch in den meisten Fällen eine Zuordnung (gutartig, bösartig usw.).
Die Vorteile des Ultraschall-Kontrastmittels sind ein geringer Zeitaufwand (ca. 10 min.) sowie eine sehr gute Verträglichkeit. Das Kontrastmittel darf auch bei Störungen der Nieren- oder Schilddrüsenfunktion eingesetzt werden, da es nicht nierenschädlich oder jodhaltig ist. Zudem entsteht durch die Ultraschall-Untersuchung keine Strahlenbelastung.
Zur Vorbereitung der Kontrastmittelsonographie sind zwei Dinge notwendig:
1. Eine vorherige schriftliche Einverständniserklärung und ärztliche Aufklärung ist in jedem Fall erforderlich.
2. Die Anlage einer Venenverweilkanüle (erfolgt durch das Personal).
Es kommt nur sehr selten zu schweren Nebenwirkungen bei der Untersuchung (z.B. eine schwere Unverträglichkeitsreaktion). Bei instabiler Angina pectoris (zunehmende Luftnot mit Brustschmerzen), einem vor kurzen erlittenen Herzinfarkt oder bei schwerer Herz- oder Lungenerkrankung darf eine Kontrastmittelsonographie allerdings nicht durchgeführt werden. Auch eine bekannte Allergie gegen das Ultraschall-Kontrastmittel darf nicht vorliegen. Daher ist die Notwendigkeit einer solchen Untersuchung im Vorfeld zu überprüfen. Sollten Sie unsicher sein, ob eine Kontrastmittelsonographie bei Ihnen durchgeführt werden kann, sprechen Sie uns bitte an.
Für die Kontrastmittelsonographie müssen Sie nicht per se nüchtern bleiben. Häufig ist aber eine Kontrastmittelsonographie in Kombination mit einer diagnostischen Punktion vorgesehen. In diesem Fall müssen Sie eine Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz von mindestens 6 Stunden einhalten. Sollten Sie Diabetiker:in sein, besprechen Sie bitte das Vorgehen mit Ihrem behandelnden ärztlichen Personal. Zur gezielten kontrastmittelsonographischen Beurteilung der Gallenblase sollten Sie bitte ebenfalls nüchtern bleiben.
Eine Punktion wird durchgeführt, um Gewebe für eine Untersuchung mit dem Mikroskop zu gewinnen und damit z.B. die Herkunft von Tumoren zu klären. Der Vorteil einer ultraschall-geleiteten Punktion liegt in der niedrigen Komplikationsrate durch das minimalinvasive Vorgehen.
Voraussetzung für die Durchführung einer Punktion ist eine schriftliche Aufklärung über potentielle Risiken und Komplikationen. Ein Aufklärungsgespräch muss mindestens 24 Stunden vor dem Eingriff stattfinden (Notfälle können hier eine Ausnahme darstellen). Bitte informieren Sie uns, wenn bei Ihnen eine Allergie oder Überempfindlichkeitsreaktion auf Medikamente, Pflaster, örtliches Betäubungsmittel o.ä. besteht, oder wenn Sie unter einer schweren Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankung oder einer Infektionskrankheit leiden. Bitte haben Sie, auch in Ihrem eigenen Interesse, Verständnis dafür, dass eine Punktion ohne adäquate Aufklärung nicht durchgeführt werden kann!
In der Regel benötigen wir vor der Untersuchung eine aktuelle Blutgerinnungsdiagnostik (mindestens Quick und PTT und Thrombozyten). Die Blutentnahme muss vor dem Eingriff erfolgt sein (Hausarzt//Hausärztin/ Ambulanz etc.) und kann aus strukturellen Gegebenheiten leider nicht in unserer Sonographie-Einheit durchgeführt werden! Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin, Marcumar, Clopidogrel oder direkte orale Antikoagulantien einnehmen, sollte bitte im Vorfeld (z.B. mit dem überweisenden ärztlichen Personal oder mit unserem ärztlichen Personal) geklärt werden, ob diese Medikamente pausiert werden müssen/ können.
Am Tag der Punktion dürfen Sie vor der Untersuchung nichts essen und trinken (mindestens 6 Stunden Nahrungskarenz). Sollten Sie Diabetiker:in sein, besprechen Sie bitte das Vorgehen (Tabletten, Insulingabe etc.) mit dem ärztlichen Personal und informieren Sie uns am Tag der Vorstellung darüber. Der Ablauf der Punktion ist folgender: Nach örtlicher Betäubung der Punktionsstelle wird eine Punktionsnadel unter ständiger Ultraschallkontrolle durch die Haut in das Zielgewebe vorgeführt. Die Punktion ist in der Regel wenig schmerzhaft (vergleichbar mit dem Legen einer Venenverweilkanüle) und ein Routine-Eingriff, der nur sehr selten zu Komplikationen führt. Nach der Punktion werden Sie bei uns für mindestens eine Stunde überwacht (bei ambulanter Punktion). Abschließend wird ein Kontroll-Ultraschall zum Ausschluss einer Blutung durchgeführt. Bei stationären Punktionen wird die Nachüberwachung je nach Risiko der Punktion individuell festgelegt. Am Tag der Punktion und in den folgenden Tagen sollten Sie Sport, schweres Heben und starkes Pressen vermeiden. Sollte es bei Ihnen in Folge einer Punktion zu Beschwerden kommen, nehmen Sie bitte unverzüglich mit uns Kontakt auf (Telefon +49 511 532-3415). Bei Nichterreichbarkeit bitte die Notaufnahme der MHH kontaktieren oder aufsuchen (Telefon +49 511 532-2097).