Intensivstation der Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Dr. Martin Hinteregger
Die Intensivstation unserer Klinik für HTTG-Chirurgie steht mit 21 Betten zur postoperativen Überwachung von jährlich ca. 1600 Patienten nach herz-, thorax- oder gefäßchirurgischem Eingriff sowie nach Lungen-, Herz- und Herz-Lungen- und weiteren kombinierten Transplantationen zur Verfügung. Ebenso kommen Notfallpatienten mit lebensbedrohlichen Herzerkrankungen zur intensivmedizinischen Überwachung und Therapie vor einer erforderlichen Operation auf unsere Intensivstation.
In der Regel wird der Großteil der Patienten am Tag nach der Operation auf unsere Normalstationen oder auf unsere Zwischenintensivstation weiterverlegt. Bei stabilem intensivmedizinischem Verlauf kann es am ersten oder zweiten Tag nach der Operation zu einer Rückverlegung des operierten Patienten in das zuweisende Krankenhaus kommen.
Aufgrund der fortschreitenden Komplexität zahlreicher Patientenfälle kann ein verlängerter Intensivaufenthalt mit erforderlicher Langzeitbeatmung und eventueller Notwendigkeit von erweiterten intensivmedizinischen Verfahren, wie z. B. dem Einsatz passagerer Herz- und Lungenunterstützungssysteme, einem Nierenersatzverfahren etc., notwendig werden. Diese Verfahren fordern neben einer ausgezeichneten Kenntnis einen hohen zeitlichen Einsatz von den zuständigen Pflegenden und Ärzten. Bei der auf unserer Intensivstation etablierten Betreuung von zwei Intensivpatienten durch eine Intensivpflegekraft kann in kritischen Situationen eine 1:1-Betreuung erforderlich werden, was bedeutet: Eine Pflegekraft betreut einen einzelnen, sehr aufwendigen Kranken. Die Intensivlangzeittherapie wird durch ein Atmungstherapeuten-Team sowie einen „Primary-Nursing“-Pfleger in Kombination mit den Kollegen der Physikalischen Therapie und der Logopädie unterstützt. Zudem steht ein großes interdisziplinäres Team der Medizinischen Hochschule Hannover im Falle von komplexen Erkrankungen und erforderlichen weiterführenden Diagnostiken und Therapien zur Verfügung.
Um die 21 Intensivbetten, die sich auf 3 Einheiten erstrecken (Station 74 A, 74 B, 74 C), zu versorgen, arbeitet das Intensivpflegeteam in drei Schichten mit jeweils 10 Intensivpflegenden sowie tagsüber mit drei bis vier Stationsärzten und zwei Oberärzten/Intensivfachärzten und nachts mit zwei Nachtdienstärzten und einem Oberarzt in Rufbereitschaft.
Erreichbarkeit:
Angehörige können sich am OP-Tag ab 18 Uhr unter der Nummer 0511-532 7688 über den Verlauf der Operation sowie das Befinden des Patienten erkundigen. In der Regel versuchen wir, nach Eintreffen des Patienten auf unserer Intensivstation den von dem Patienten genannten Ansprechpartner telefonisch über den Verlauf der OP zu informieren. Bitte haben Sie dafür Verständnis, wenn dies nicht in jedem Fall gelingt.
Die Stationsärzte stehen während des gesamten Intensivaufenthaltes für medizinische Fragen zur Verfügung. Ebenso können Sie sich an die Oberärzte wenden. Wir bitten Sie um Verständnis, wenn es einmal zu längeren Wartezeiten kommt, bis der zuständige Arzt für Sie Zeit hat.
Um nicht dieselben Informationen mehrfach übermitteln zu müssen, bitten wir Sie, eine Person aus Ihrer Familie auszuwählen, die die Kommunikation mit den Ärzten übernimmt und anschließend die weiteren Angehörigen/Freunde informiert. Das Pflegepersonal darf aus rechtlichen Gründen keine Auskünfte am Telefon geben.
Besuchszeiten zu Zeiten der COVID-19-Pandemie, aktuelle Regelung ab dem 26.3.2021:
Besuche sind für Patienten ein grundlegender Bestandteil der Genesung. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Häufigkeit und die Dauer der Krankenbesuche immer der aktuellen Situation und den Bedürfnissen des Patienten anzupassen:
- Am Operationstag besteht keine Besuchsmöglichkeit auf unserer Intensivstation. Die Patienten befinden sich zu diesem Zeitpunkt meist noch in einem künstlichen Schlaf, so dass die Kontaktaufnahme für die Angehörigen nicht oder nur schwer möglich ist. Aus diesem Grund sehen wir einen Besuch erst ab dem Tag nach der Operation vor.
- Aufgrund der COVID-19-Pandemie gelten geänderte Besucherregelungen: Ab dem ersten postoperativen Tag auf der Intensivstation dürfen zwei Personen gemäß der 3-G-Regel mit einem tagesaktuellen Corona-Schnelltest zu Besuch kommen.
- Besuche können in der Zeit von 14:00 bis 19:00 Uhr stattfinden.
- Reisen Sie von weiter entfernt an, empfiehlt sich vorher ein kurzer Anruf, ob sich Ihr Angehöriger in einer längeren Untersuchung bzw. sich aufgrund einer Untersuchung nicht auf Station befindet.
- Wir möchten Sie dringlich bitten, bei Erkältungszeichen und Krankheitsgefühl von einem Besuch bei Ihrem intensivpflichtigen Angehörigen Abstand zu nehmen.
Unsere Intensivstation 74 befindet sich im 7. Stock des Gebäudes K5 und ist über den E-Knoten erreichbar. Bitte melden Sie sich vor Betreten der Intensivstation telefonisch in der Einheit (74 A, 74 B, 74 C) an, in der Ihr Verwandter liegt. Dafür befindet sich im Vorraum links neben der Intensivstations-eingangstür eine Sprechanlage. Sollten Sie die Einheit nicht wissen, wählen Sie eine der drei Optionen. Das Pflegepersonal wird Sie informieren, ob Sie direkt eintreten können und Ihnen dann die Tür öffnen. Sollte zur gleichen Zeit eine Anwendung bei Ihrem Verwandten erfolgen, werden Sie gebeten, sich nach einer angegebenen Zeit nochmals zu melden. Wir bitten Sie im Falle einer Verzögerung um Verständnis. Vor Herantreten an das Bett bitten wir Sie um eine hygienische Händedesinfektion. Hierfür stehen in dem Intensiveingangsbereich nach der ersten Tür sowie in den jeweiligen Intensivzimmern Desinfektionsmittelspender zur Verfügung. Besteht eine Isolationspflicht Ihres Verwandten, werden Sie von Seiten des Pflegepersonals auf die erforderlichen Maßnahmen aufmerksam gemacht.
Telefonische Erreichbarkeit der Intensiveinheiten:
- Intensiveinheit 74 A: 0511-532 4399
- Intensiveinheit 74 B: 0511-532 4285
- Intensiveinheit 74 C: 0511-532 4688
Telefonische Erreichbarkeit der Ärzte:
- bezüglich herz-, thorax-, gefäßchirurgischer Patienten: 0511-532 7688
- bezüglich Patienten nach Transplantation, mit ECMO- und Kunstherzunterstützung: 01761-532 4401
Spektrum der intensivmedizinisch betreuten Patienten:
- nach Koronareingriff
- nach Einfach-, Mehrfach-Klappeneingriff
- nach Aorteneingriff
- nach Kombinationseingriffen
- nach Aneurysmektomie
- nach Perikardektomie
- nach pulmonaler Thrombendarteriektomie
- nach akuter pulmonalarterieller Embolektomie
- nach lungenchirurgischem Eingriff
- nach gefäßchirurgischem Eingriff
- nach solider Organtransplantation:
- Single-, Doppellungentransplantation
- Herz-Lungentransplantation
- Herz-Transplantation
- Lungentransplantation mit
- kombinierter Lebertransplantation
- kombinierter Nierentransplantatio
- Herztransplantation mit
- kombinierter Lebertransplantation
- kombinierter Nierentransplantation
- nach Kunstherzeingriff: linksventrikuläres Assist Device (LVAD), biventrikuläres Assist Device (BiVAD)
- nach Eingriff bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler
Spektrum der erweiterten intensivmedizinischen Prozeduren und Therapien:
- Umfassendes nicht-invasives und invasives Monitoring zur Überwachung schwieriger hämodynamischer Situationen
- Komplettes Spektrum der medikamentösen Kreislaufunterstützung inklusive inhalativer NO-Therapie
- Passagere Herz- und Lungenunterstützungssysteme:
- Veno-arterielle (va) extrakorporale Membranoxygenierungs(ECMO)-Therapie mit/ohne Linksherzentlastung mittels VENT oder Impella-Pumpe
- Passagere Rechtherzbypass-Therapie
- Veno-venöse (vv) ECMO-Therapie
- Venoarteriovenöse ECMO-Therapie
- Zentrale va-ECMO-Therapie
- Mobile ECMO-Therapie als Bridging zur Transplantation
- Intraaortale Ballonpumpe
- Wach-ECMO-Therapie
- Intensivtherapie von Transplantationspatienten:
- Behandlung der akuten zellulären und humoralen Abstoßung
- Infektiologische Herausforderungen:
- Mukoviszidose-spezifische Infektionen mit MR-Erregern
- CMV-Infekte
- Invasive Aspergillose
- Einsatz eines Atmungstherapeuten-Teams (erste Abteilung der MHH mit etablierten Atmungstherapeuten):
- Anwendung von AnaConDa®, Atemgaskonditionierung, nasaler High-Flow-Therapie
- Evaluation des Patienten bezüglich Notwendigkeit der Anwendung von speziellen Atemtherapien mittels Triflo®, Acapella®, EzPAP®, Ventumask®, Cough-Assist, PariPEP®
- Überwachung des Aspirationsverhaltens durch repetitive Blauschluckversuche im Langzeitintensivverlauf
- Anwendung einer subglottischen Dauerabsaugung
- Entwicklung von komplexen Beatmungsweaningsstrategien
- Einsatz von Nierenersatzverfahren ohne/mit Spezialfilterverfahren
- Einsatz von Plasmapherese-Verfahren
- Erweiterte Maßnahmen bei paralytischem Ileus mittels PD-Kathetereinlage, Kolon-Dekompressionssondeneinlage
- Duodenalsonden-Einlage sowie Einlage einer PEG mit jejunaler Verlängerung
- Kalorimetrie in der Langzeitintensivbetreuung
- Spezielle Mobilisationsverfahren: Anwendung des Bettfahrrads bereits in der frühen ICU-Phase, Ventilation im Stehbett/-stuhl, Mobilisation in den Stand und in das Laufen am Ventilator, Mobilisation mit ECMO-Therapie, Pronations-Lagerung
- Etablierung eines High-Care-Programms zur intensivierten und ganzheitlichen Betreuung von ICU-Langliegern im Sinne des „Primary Nursing“-Konzepts
- Überwachung der Narkosetiefe sowie von Krampfanfällen mittels kontinuierlichen Monitorings
- Einsatz von CO2-Bädern bei Minderdurchblutungen der Akren
- Behandlung komplexer Erkrankungen in einem interdisziplinären Ansatz mit der Vielfalt an anderen Abteilungen der Medizinischen Hochschule Hannover
Telefonische Erreichbarkeit der Ärzte:
- bezüglich herz-, thorax-, gefäßchirurgischer Patienten: 0511-532 7688
- bezüglich Patienten nach Transplantation, mit ECMO- und Kunstherzunterstützung: 01761-532 4401
Ansprechpartner auf unserer Intensivstation:
Profilbereichsleitung Intensivmedizin: Dr. Martin Hinteregger
Stationsleitung des Pflegeteams: Herr Peter Baroke | Frau Britta Meeder | Frau Kerstin Harstick
Erreichbarkeit: 0511-532 4300
Telefonische Erreichbarkeit der Ärzte:
- bezüglich herz-, thorax-, gefäßchirurgischer Patienten: 0511-532 7688
- bezüglich Patienten nach Transplantation, mit ECMO- und Kunstherzunterstützung: 01761-532 4401