Minimalinvasive Herzchirurgie
Prof. Dr. Alexander Weymann, FECTS, FESC, MHBA
Minimalinvasive Chirurgie bedeutet die Durchführung von Operationen unter Verwendung eines möglichst kleinen Zugangs zum Operationsgebiet. Diese Möglichkeit besteht auch in der Herzchirurgie. Insbesondere bei Operationen an den Herzklappen gewinnt der Operateur mit nur kleinen Einschnitten im Zwischenrippenraum einen guten Zugang zum Herzen. Es werden 3D-Videosysteme mit kleinen Kameras eingesetzt, die dem Operateur zusätzlich zur direkten Sicht auf das zu operierende Areal verschiedene Perspektiven auf das Gewebe und seine Instrumente bieten und damit die Sicherheit des Eingriffes weiter maximieren. Noch während der Operation werden Ultraschalluntersuchungen (Echokardiographie) durchgeführt, die eine direkte Erfolgskontrolle ermöglichen. Durch die Möglichkeit der minimalinvasiven Herzchirurgie wird vor allen Dingen die mediane Sternotomie, also das frontale Eröffnen des Brustkorbs, mit den damit einhergehenden Risiken vermieden. Es kommt zu einer besseren Wundheilung und der Vermeidung von Wundinfektionen. Außerdem ist bereits zeitnah nach der Operation der Brustkorb mechanisch wieder vollständig belastbar, während die herkömmliche Methode eine anschließende mindestens dreimonatige körperliche Schonung erfordert, bis die Knochenheilung des Brustbeines abgeschlossen ist. Neben einem sehr guten kosmetischen Ergebnis dienen alle oben genannten Maßnahmen der Minderung des Operationstraumas und postoperativer Schmerzen sowie einem geringeren Blutverlust und einer schnelleren Rekonvaleszenz nach der Operation. In der Klinik für HTTG-Chirurgie führen wir die endoskopische Behandlung an den Herzklappen routinemäßig durch und verfügen über ein hohes Maß an langjähriger Erfahrung und exzellenter chirurgischer Expertise. In einem ausführlichen Gespräch erörtern wir vor der Operation mit den Patienten den für sie jeweils geeigneten Operationszugang.
Behandlungsschwerpunkte
- Reparatur oder Ersatz der Mitralklappe oder Trikuspidalklappe
- Aortenklappenersatz sowie Aortenklappenrekonstruktion
- Korrektur angeborener Herzfehler
- Bypass-Operation MIDCAB
- Entfernung von kardialen Tumore
Herzklappenchirurgie
Erkrankungen der Herzklappen können in den meisten Fällen nur chirurgisch behandelt werden. Oft gelingt es, die eigene Herzklappe der Patienten zu erhalten, indem wir den Defekt reparieren (Rekonstruktion). Sollte jedoch eine Rekonstruktion aufgrund eines besonders schweren Klappendefektes nicht möglich sein, muss das erkrankte Ventil durch eine Herzklappenprothese ersetzt werden. Zusammen mit dem Patienten wählen wir unter Berücksichtigung seiner Lebenssituation und den Begleiterkrankungen die optimale Herzklappenprothese aus. Dabei werden in ausführlichen Gesprächen alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Prothesenmodelle (biologische oder mechanische Herzklappe) erläutert.
In Fällen, in denen eine Klappenimplantation auch bei Nutzung moderner, kathetergestützter Verfahren nicht empfohlen werden kann, bieten wir in Hannover neuartige, nahtlose Herzklappenprothesen an. Diese Klappen werden zwar in konventioneller, offener Operationstechnik implantiert, da sie jedoch nicht angenäht werden müssen, erfordert der Eingriff weniger Zeit und ist damit für den Patienten auch weniger belastend.
Die Klinik für HTTG-Chirurgie ist maßgeblich an der Entwicklung neuer Klappenprothesen und schonenderer Operationsverfahren beteiligt. Neben den langjährig etablierten Verfahren können wir daher auch modernste Techniken anbieten. So profitieren insbesondere Kinder von einer in Hannover entwickelten mitwachsenden Herzklappe. Sie unterscheidet sich grundlegend von den bisher verfügbaren Klappenprothesen aus Kunststoffen oder fixiertem biologischem Material, die naturgemäß nicht wachsen können. Dagegen passt sich die mitwachsende Herzklappe dem Körperwachstum der Patienten an, so dass den Kindern risikoreiche und belastende Wiederholungseingriffe erspart bleiben. Dieses Konzept steht nach sorgfältiger Prüfung im Einzelfall auch erwachsenen Patienten zur Verfügung.
Behandlungsschwerpunkte
- Klappenersatz- und Klappenrekonstruktionsverfahren, insbesondere Mitralklappenrekonstruktionen
- Aortenklappenrekonstruktionen nach David
- Nahtlose Herzklappe
- "Mitwachsende" Herzklappe (Tissue Engineering)
- Mehrfachklappenersatz
- Minimalinvasive Mitralklappenchirurgie
- Wiederholungseingriffe nach vorhergehender herzchirurgischer OP in der Vergangenheit
- Interventioneller Aortenklappenersatz (transapikal / aortal)
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