Alternativ zu den chirurgischen Verfahren kann zur Behandlung eines Akustikusneurinoms auch eine Strahlentherapie eingesetzt werden. Dabei kommt heutzutage in der Regel eine spezielle Form der Hochpräzisionsbestrahlung zum Einsatz, die stereotaktisch- und bildgeführte Strahlentherapie.
Hierbei kommt eine millimetergenaue Lagerung der Patienten zur Anwendung, zum Beispiel durch individuelle Maskensysteme (siehe Abbildung 1), dadurch kommt man mit sehr kleinen Sicherheitsabständen um das geplante Zielvolumen aus. Dies ermöglicht unter anderem, eine verhältnismäßig hohe Einzeldosis auf ein kleines Gebiet einzustrahlen und so gezielt zu zerstören, vergleichbar mit dem Ergebnis einer Operation.
Abbildung 2 zeigt beispielhaft die Dosisverteilung einer Hochpräzisionsbestrahlung eines Akustikusneurinoms.
Hochpräzisionsbestrahlung
Die Anzahl und Dosis der jeweiligen Bestrahlungen ist stets eine individuelle Entscheidung und richtet sich bei der Therapie des Akustikusneurinoms auch nach der Größe des Befundes.
Prinzipiell gibt es folgende Bestrahlungsoptionen:
- Normofraktionierte Stereotaxie (z.B. 25-33 Sitzungen, 4-5 x / Woche)
- Hypofraktionierte Stereotaxie (z.B. 7-10 Sitzungen, 2-3 x / Woche)
- Einzeitbestrahlung / Radiochirurgie (nur 1 Sitzung)
Alle drei genannten Verfahren können an einem modernen Hochleistungslinearbeschleuniger (= LINAC-basiert) auch an der MHH angeboten werden. Neben der LINAC-basierten Behandlung können für die hypofraktionierte Stereotaxie bzw. die Radiochirurgie auch andere Geräte eingesetzt werden, wie das CyberKnife oder das GammaKnife (diese sind an der MHH nicht verfügbar, eine entsprechende Behandlung kann auf Wunsch aber bei entsprechenden Kooperationspartnern vermittelt werden).
Prinzipiell bieten alle Verfahren vergleichbare Tumorkontrollraten. Welche Methode zum Einsatz kommt, wird stets individuell im Gespräch mit dem behandelnden Strahlentherapeuten entschieden.
Sollten Sie an einer strahlentherapeutischen Beratung an unserem Zentrum interessiert sein, so können Sie gern einen entsprechenden Beratungstermin in der Klinik für Strahlentherapie vereinbaren (Tel. Terminvergabe 0511-532-3590). Nähere Informationen finden Sie auch unter https://www.mhh.de/strahlentherapie