MR-Lungenbildgebung
Lungenkrankheiten sind weit verbreitet und können für Betroffene eine schwere Belastung darstellen. Gleichzeitig werden die Diagnose und Beurteilung des Schweregrades von Lungenkrankheiten durch Fehlen sensitiver Diagnosemethoden erschwert. Die Computertomografie ist zwar sehr gut zur Darstellung der Struktur der Lunge geeignet, sagt aber wenig über die Lungenfunktion aus und bringt darüber hinaus eine Strahlenbelastung für die Patienten mit sich.
Alternative Diagnosemöglichkeiten mittels Lungenbildgebung durch Magnetresonanztomografie (MRT) sind Gegenstand aktiver Forschung und ein Spezialgebiet der Experimentellen Radiologie des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Es werden verschiedene Ansätze verfolgt, die auf der Bildgebung eingeatmeter Gase (Fluor-19 enthaltendes Perfluorpropan oder hyperpolarisiertes Xenon-129) oder auf der Bildgebung von wasserstoffhaltigem Gewebe der Lunge basieren.
Ziel unserer Forschung ist die klinische Translation dieser neuartigen Techniken, sodass diese in Zukunft allen Patienten zugutekommen.
PREFUL
Mittels der PREFUL Methode kann die Belüftung und Durchblutung der Lunge zeitaufgelöst dargestellt werden. Es handelt sich hierbei um eine besonders patientenfreundliche Aufnahmetechnik, die ganz ohne Kontrastmittel und Atemstopps auskommt.
Fluor-19
19F MR-Ventilationsbildgebung der Lunge eines gesunden Probanden mittels Perfluorpropan. Da Perfluorpropan sehr reaktionsträge ist, kann es mit Sauerstoff angereichert und über mehrere Minuten eingeatmet werden. Darüber hinaus bedarf es keiner aufwendigen Vorbereitung wie bspw. Hyperpolarisation. Die Fluorbildgebung stellt somit eine verhältnismäßig günstige und unkomplizierte Methode zur Bestimmung regionaler Lungenfunktionsparameter dar. Die aktuelle Forschung beschäftigt sich mit der Etablierung neuer funktionaler Parameter und deren klinischer Translation.
Xenon-129
MRT mit hyperpolarisiertem 129Xe ist ein äußerst vielseitiges Werkzeug zur quantitativen Beurteilung der Lungenfunktion und -mikrostruktur. Xenon weist eine gute Löslichkeit in Gewebe und Blut auf und ermöglicht damit nichtinvasive Messungen der Gasaufnahme für die Forschung und klinische Anwendungen.