Kinderradiologie an der MHH
Willkommen im Arbeitsbereich Kinderradiologie!
Das Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der MHH ist ein hochspezialisiertes Kinderkrankenhaus der Maximalversorgung mit zahlreichen klinischen Schwerpunkten, darunter angeborene Herzfehler, Organtransplantationen, Tumoren, Nieren-, Leber-, Darm- oder Lungenerkrankungen. Die operative Therapie von Kindern und Jugendlichen erfolgt durch die Klinik für Kinderchirurgie, die ebenfalls in den Räumen der Kinderklinik integriert ist. Eine Schlüsselrolle bei der Diagnostik einer Erkrankung kommt der Radiologie mit ihren verschiedenen bildgebenden Verfahren zu. Die Kinderradiologie – als ein Teilgebiet der Radiologie – versorgt stationäre und ambulante Kinder und Jugendliche und wendet dabei alle zur Verfügung stehenden bildgebenden Modalitäten an. Dabei ist es uns ein Anliegen, die spezifischen Herausforderungen unserer jungen Patienten zu berücksichtigen. Die diagnostischen Verfahren der Kinderradiologie sind angepasst an das besondere Krankheitsspektrum, dazu gehören angeborene Fehlbildungen oder spezielle Infektions- und Tumorerkrankungen, an das Einhalten eines sehr sorgfältigen Strahlenschutzes und an die jeweilige Reife der Kinder.
Kontakt / Anfahrt und Terminvereinbarung
Röntgenaufnahmen werden jederzeit und ohne Voranmeldung von Montag bis Donnerstag zwischen 8:00 und 14:30 Uhr, Freitag 8:00-13:00 Uhr - Röntgenanmeldung/ Raum 2060 - durchgeführt. Die Räume der Kinderradiologie (für Röntgen-, Durchleuchtungsuntersuchungen, Sonografie) finden Sie an der MHH im Gebäude K10 (Kinderklinik), Ebene S0. siehe Lageplan
Knochendichtemessungen, CT- und MRT-Untersuchungen werden im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie durchgeführt; die Zentrale Patientenanmeldung für diese Untersuchungen finden Sie im Gebäude K5, Ebene H0.
Für sonstige kinderradiologische Untersuchungen vereinbaren Sie bitte einen Termin:
- Sekretariat Kinderradiologie (Mo. bis Fr. 9:00 -15:00 Uhr) Tel.: 0511-532-3019; Fax: 0511-532-83016
Frau Tanja Gosewisch E-Mail: gosewisch.tanja@mh-hannover.de oder kinderradiologie@mh-hannover.de
- Anmeldung der Kinderradiologie (Mo. bis Fr. 8:00 - 16:00 Uhr) Tel.: 0511-532-3240 oder 0176-1532-3240; Fax: 0511-532-8291
- Privatsprechstunde über Sekretariat Kinderradiologie Tel.: 0511-532-3019
Für medizinische Notfälle außerhalb der Sprechzeiten ist die Notaufnahme der Kinderklinik rund um die Uhr für Sie da.
Kinderradiologisches Team
Leitung Kinderradiologie
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Prof. Dr. med. Diane Renz
Sekretariat
- T. Gosewisch
Oberärztin
- Dr. med. Carolin Huisinga
Fachärztinnen
- Dr. med. Amelie von Schneider-Egestorf
- Dr. med. Stefanie Paquet
Für unsere jungen Patienten bieten wir das gesamte Spektrum einer qualitativ hochwertigen bildgebenden Diagnostik mit moderner Technologie, aufgeteilt in die folgenden unterschiedlichen radiologischen Modalitäten, an:
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Röntgen und Durchleuchtung; in den Räumen der Kinderklinik stehen eine Röntgen- sowie eine Durchleuchtungsanlage bereit.
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Sonografie (in den Räumen der Kinderklinik); die Arbeitsbereichsleiterin der Kinderradiologie ist Ausbilderin (Stufe II Radiologie) der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und verfügt über die DEGUM-Stufe I (Pädiatrische Sonografie).
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Knochendichtemessung (in den Räumen des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie) mittels eines modernen Dual-Energie-Röntgen-Absorptiometrie-Gerätes („Dual energy X-ray absorptiometry“, DXA)
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Computertomografie; in den Räumen des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie steht ein moderner, sehr schneller 256-Zeilen-Computertomograf (2 x 128 Zeilen in "Dual-Source"-Technik mit 2 Röntgenröhren und 2 Detektoren) mit optimierter Exposition von Röntgenstrahlen zur Verfügung.
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Magnetresonanztomografie mit 1,5- und 3 Tesla-Geräten in den Räumen des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.
Das Anfertigen von Röntgenaufnahmen ist ähnlich wie das Fotografieren. Im Gegensatz zu sichtbarem Licht können Röntgenstrahlen jedoch auch undurchsichtige Materie durchdringen, da sie energiereicher sind. Ihren Namen haben Röntgenstrahlen von dem deutschen Physiker Prof. Dr. Wilhelm Röntgen, der ihre Wirkung im Jahr 1895 in Würzburg erstmalig vorstellte. Die Abbildung von verschiedenen Gewebetypen auf einem Röntgenfilm kommt dadurch zustande, da diese die Röntgenstrahlen verschiedenartig durchdringen bzw. von der Materie aufgenommen werden. Heutzutage kommen statt Röntgenfilmen eigentlich ausschließlich nur noch moderne digitale Aufnahmequellen zum Einsatz; durch eine stetig verbesserte Technologie konnte die Strahlenexposition auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt werden.
Typische Anforderungen für das Anfertigen von Röntgenaufnahmen bei Kindern und Jugendlichen sind die Frage nach Knochenbrüchen oder die Darstellung des Herzens und der Lunge, etwa bei einer möglichen Lungenentzündung. Eine Durchleuchtungsuntersuchung unterscheidet sich von einer konventionellen Röntgenaufnahme dadurch, dass durch eine längere Strahlung Funktionsvorgänge sichtbar gemacht werden können, beispielsweise der Schluckakt oder der Weitertransport von Flüssigkeiten durch Magen und Darm. Um Organe sichtbar zu machen, können Kontrastmittel verwendet werden. Die Strahlenexposition ist bei Durchleuchtungsaufnahmen generell höher als bei einfachen Röntgenbildern. Durch eine umsichtige, strahlensparende Untersuchung verwenden wir bei Ihrem Kind jedoch eine möglichst geringe Strahlenexposition.
Die Sonografie beruht auf hochfrequenten Schallwellen und benötigt zur Bilderzeugung keinerlei Röntgenstrahlen. Für die Kinderradiologie ist der Ultraschall des Weiteren hervorragend geeignet, da keine Sedierung oder Narkose erforderlich ist. Für die zahlreichen unterschiedlichen medizinischen Fragestellungen steht uns eine Vielzahl von Schallköpfen zur Verfügung. Typische Anwendungen der Sonografie bei Kindern und Jugendlichen sind die Darstellung von Bauchorganen und des Darms, von Gelenken und Weichteilen sowie des Gehirns bei Säuglingen. Eine spezielle Vorbereitung ist vor einer sonografischen Untersuchung in der Regel nicht vonnöten; Ihr Kind muss nicht nüchtern sein. Für die Untersuchung der Geschlechtsorgane bei Mädchen ist es jedoch wichtig, dass die Harnblase gut gefüllt ist. Mittels Ultraschallkontrastmittels können bestimmte Pathologien detaillierter dargestellt werden; in einer Aufklärung werden Ihnen Indikation und Risiken erläutert.
Wie bei Röntgen- und Durchleuchtungsuntersuchungen werden bei der Computertomografie (CT) Röntgenstrahlen verwendet. Hierbei erzeugt ein Röntgenstrahlbündel schichtweise Aufnahmen einer bestimmten Körperregion; das Wort „Tomografie“ kommt vom Altgriechischen und setzt sich zusammen aus „tome“ (Schnitt) und „graphein“ (schreiben). Dank neuer Technologien konnte die Strahlenexposition in den letzten Jahren deutlich gesenkt und die Untersuchungszeit auf oft weniger als eine Sekunde reduziert werden. Wir verwenden die Computertomografie dennoch mit Bedacht und prüfen die medizinischen Fragestellungen vor Einsatz einer CT-Untersuchung genau.
Gängige Indikationen für eine CT-Untersuchung bei Kindern und Jugendlichen sind eine Notfallsituation nach einem Unfall, bei dem das Kind mehrere Verletzungen erlitten hat, die detaillierte Darstellung des Lungengewebes oder die therapeutische Planung bei einem angeborenen Herzfehler. Um Gefäße und Organe besser sichtbar zu machen, kann die Applikation eines jodhaltigen Kontrastmittels in eine Vene erforderlich sein. Wegen der Gefahr eines Kontrastmittelzwischenfalls klären wir vor der Kontrastmittelgabe, dass weder eine Schilddrüsen- noch eine Nierenfunktionsstörung bei Ihrem Kind vorliegen. Vor einer geplanten CT-Untersuchung ohne Sedierung/ Narkose müssen die Patienten nicht nüchtern sein. In einem Aufklärungsgespräch werden die Indikation und die Risiken einer anliegenden CT-Untersuchung mit Ihnen besprochen.
Wie die Computertomografie ist die Magnetresonanztomografie (MRT) ein so genanntes Schnittbildverfahren, bei dem dünne Schichten einer bestimmten Körperregion gewonnen werden. Jedoch beruht die Technik der MRT – die auch als Kernspintomografie bezeichnet wird – nicht auf Röntgenstrahlen, sondern auf einem starken Magnetfeld und der daraus folgenden Anregung von Protonen im menschlichen Körper. Von vielen Organen, darunter Gelenke, Herz, Gehirn, Wirbelsäule und Bauchorgane, werden dadurch Bilder mit hervorragender Auflösung und hohem Kontrast erzeugt. Die Stärke des Magnetfeldes wird mittels der Einheit Tesla eingeteilt; gängige MRT-Geräte verfügen über einen Magneten der Feldstärke 1,5 oder 3 Tesla.
Vor einer MRT-Untersuchung müssen Kinder nicht nüchtern sein – mit Ausnahme einer nötigen Sedierung oder Narkose im Rahmen der Untersuchung. Mittels des Einsatzes von gadoliniumhaltigen MR-Kontrastmitteln, die in eine Vene appliziert werden, können bestimmte Pathologien, beispielsweise Tumoren, besser erkannt und eingeordnet werden. Vor der Gabe eines MR-Kontrastmittels wird die Nierenfunktion Ihres Kindes überprüft. In einem Aufklärungsgespräch erhalten Sie Informationen über die Indikation und die Risiken einer MRT-Untersuchung. Falls Ihr Kind keine Sedierung oder Narkose benötigt, können Sie Ihr Kind gerne während der MRT-Untersuchung begleiten. Wegen des starken Magnetfeldes, das übrigens immer angeschaltet ist, müssen Sie und Ihr Kind alle Metallgegenstände ablegen. Vor der MRT-Untersuchung werden implantierte Fremdmaterialien auf ihre MRT-Gängigkeit genau geprüft.
Lehre und Forschung in der Kinderradiologie
Neben der klinischen Patientenversorgung sind uns die Lehre mit der Ausbildung von Studierenden der Medizin und die wissenschaftliche Forschung ein wichtiges Anliegen. Aktuelle Forschungsprojekte beruhen auf der Evaluation und Optimierung von CT- und MRT-Untersuchungen. Falls Sie Anregungen und Fragen zu Lehre und Wissenschaft haben, z.B. an einer Hospitation/ einer Famulatur oder einer wissenschaftlichen Kooperation interessiert sind, können Sie jederzeit auf uns zugehen.