2019-2021, Project A128382, Forschungskooperation Niedersachsen-Israel
Untersuchungen zur gegenseitigen Regulation von γδ T-Zellen und der oralen Mikrobiota
Als Eingangstor für den gastrointestinalen und respiratorischen Trakt wird die Mundhöhle permanent einer Vielzahl von Mikroorganismen und Antigenen ausgesetzt. Die orale Mukosa, insbesondere die Schleimhaut des Zahnfleisches, überwacht den Biofilm auf Zähnen und Zahnhälsen und stellt eine wichtige immunologische Barriere gegen eindringende Pathogene dar. In diesem Antrag verfolgen wir die Hypothese, dass sowohl das Schleimhautepithel als auch spezialisierte Immunzellen in der Mukosa chronisch durch die lokale Mikrobiota aktiviert werden. In unseren bisherigen gemeinsamen Vorarbeiten zu diesem Antrag konnten wir zeigen, dass sich die orale Mikrobiota und sogenannte γδ T-Zellen vermutlich gegenseitig beeinflussen. Solche γδ T-Zellen patrouillieren die Mukosa in direkter Nähe zum Epithel und überwachen dessen Integrität. Wir schlagen vor, dass diese Interaktionen die lokale Immunantwort „trainieren“ und damit die Immun-Homöostase des Zahnfleischepithels aufrechterhalten. Zur Untersuchung der gegenseitigen Regulation von γδ T-Zellen und der oralen Mikrobiota werden wir ein selbst entwickeltes bisher unpubliziertes genetisches Modell, Next-Generation-Sequencing, und moderne Mikroskopie-Verfahren einsetzen. Die beiden Partnerlabore tragen dieses Projekt durch ihre komplementäre Expertise in den Feldern der experimentellen Erforschung der Immunologie des Zahnfleisches und der γδ T-Zell-Biologie. Darum freuen wir uns auf eine hoch synergistische und wissenschaftlich ergiebige niedersächsisch-israelische Kooperation. Neben Einblicken in die Immunregulation im Zahnfleisch erwarten wir neue Erkenntnisse zur Pathogenese und Prävention von Parodontose, die dem öffentlichen Gesundheitswesen zugutekommen werden.