Projekte
Die Forschung der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie konzentriert sich zum einen auf die psychosozialen Bedingungen der Entstehung, des Verlaufs und der Behandlung chronischer Krankheiten. Im Vordergrund stehen dabei Krankheitsbelastung und -bewältigung sowie Adhärenz, z. B. bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes, Adipositas, TX und seltenen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Hier bestehen enge Kooperationen mit der Kinderklinik, dem Kinderkrankenhaus AUF DER BULT Hannover und diversen Kinderkliniken bundesweit und international. Mehrere multizentrische, nationale und internationale Projekte befassen sich mit psychologischen Aspekten neuer Behandlungstechnologien sowie der Entwicklung und Evaluation entsprechender Patienten-Schulungsprogramme und Trainings für Ärzte und Diabetesberater. In Kooperation mit dem Diabeteszentrum am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT werden weltweit empirische Studien zur Versorgungssituation und Behandlungsqualität von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes durchgeführt. Das internationale SWEET-Projekt verfolgt das Ziel, evidenzbasiert Standards einer qualifizierten pädiatrischen Diabetesversorgung zu definieren und Referenzzentren zu etablieren. In Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München und dem Institut für Diabetesforschung werden psychische Belastungen von Familien durch bevölkerungsweite Screenings zur Prädiktion und zur Prävention des autoimmunbedingten Diabetes bei Kindern und Jugendlichen evaluiert (www.GPPAD.org). Strukturierte psychosoziale Beratungen und Patientenschulungen für Kinder und Jugendliche mit weniger häufigen und seltenen Erkrankungen sowie deren Eltern und Geschwister werden in den Projekten Care-Fam-Net des Innovationsfonds des G-BA und im Projekt ModuS entwickelt, evaluiert und bundesweit implementiert. Aktuell werden außerdem Konzepte zur Unterstützung der Transition chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenenmedizin sowie eHealth-Angebote für Patient:innen und ihre Familien erarbeitet.
Zum anderen wird die psychologische Förderung von Leitlinien-Compliance zur Prävention nosokomialer Infektionen erforscht. So werden in Nachfolge der cluster-randomisierten kontrollierten Studien PSYGIENE (DRKS00010960) und WACH (DRKS00015502) in Kooperation mit dem Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin des Universitätsklinikum Leipzig – AöR im Projekt IP-POWER Möglichkeiten des Empowerments von Mitgliedern von Hygieneteams untersucht. Im Mittelpunkt stehen dabei kommunikative und soziale Kompetenzen zur Kooperation mit und Führung von klinisch tätigen Mitarbeiter:innen zur Förderung infektionspräventiver Leitlinien-Compliance. Das Projekt wird durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Im Projekt „Preparedness and Pandemic Response in Deutschland (PREPARED)“ des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) ist die Medizinische Psychologie am Arbeitspaket „Personalmanagement“ und erforscht in Kooperation mit dem Arbeitspakte „Surveillance, Infektionsprävention und kontrolle“ Best-Practice-Konzepte, damit Krankenhäuser in Pandemie-Situationen und interpandemischen Phasen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung handlungsfähig bleiben.
DIABETES
Entwicklung und Evaluation eines strukturierten Schulungsprogramms zum Einsatz von real time Glukosemesssystemen (rtCGM)
Projektleitung:
Team SPECTRUM der AGPD e. V. und der AGDT e. V.
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Karin Lange, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V.
Erstellung der Curricula zur Schulung von Eltern jüngerer Kinder und der Curricula zur Schulung von Jugendlichen
Entwicklung und Durchführung von Train-the-Trainer Seminaren bundesweit
Evaluation des pädiatrischen Teils von SPECTRUM
Projektleitung:
Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes, Forschergruppe Diabetes, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Karin Lange, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
JDRF (Juvenile Diabetes Research Foundation), Land Bayern, BKK Landesverband Bayern, B. Braun-Stiftung, Deutsche Diabetes Stiftung, Deutsche Diabetes Hilfe
http://www.typ1diabetes-frueherkennung.de/
Erfassung der psychischen und sozialen Folgen der Teilnahme an Screenings zum frühen Typ-1-Diabetes
Entwicklung einer strukturierten psychologischen Beratung und Begleitung für Eltern von Kinder mit frühem Typ-1-Diabetes
Erstellung von Informationsmaterialien für Eltern und Kinder
Screeningprojekt zum frühen Typ-1-Diabetes und zur familiären Hypercholesterinämie in Niedersachsen
Projektleitung:
Prof. Dr. med. Olga Kordonouri, Prof. Dr. med. Thomas Danne Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult Hannover; Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes, Forschergruppe Diabetes, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Karin Lange, Dr. Iris Müller, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
JDRF (Juvenile Diabetes Research Foundation), Barmer GEK, Kind und Diabetes e.V
Erfassung der psychischen und sozialen Folgen für Familien durch die Teilnahme an den Screenings
Entwicklung einer strukturierten psychologischen Beratung und Begleitung für Eltern von Kinder mit frühem Typ-1-Diabetes und für Eltern von Kindern mit einer familiären Hypercholesterinämie
Erstellung von Informationsmaterialien für Eltern und Kinder
Better control in paediatric and adolescent diabetes: working to create Centres of Reference (SWEET)
Projektleitung:
Prof. Dr. med. Thomas Danne, Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult, Hannover
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Karin Lange, Dr. KatarzynaZinken, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH, pädiatrische Diabeteszentren aus 34 Staaten weltweit
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Europäische Union; Pharmazeutische Industrie
Erfassung der aktuellen Patientenschulungskonzepte und -programme
Altersspezifische Schulungsmaterialen zum Diabetes
Ausbildungscurricula für pädiatrische Diabetesteams
Erfassung der Lebensqualität und psychischer Komorbidität bei jungen Patienten mit Diabetes (Benchmarking)
„AMBADiabetes:
Bundesweite Erhebung zu Alltagsbelastungen der Mütter von Kindern mit Typ-1-Diabetes: Auswirkungen auf Berufstätigkeit und Bedarf an Unterstützungsleistungen im Alltag
Projektleitung
Dr. Andrea Dehn-Hindenberg, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH
· Entwicklung des Erhebungsinstruments
· Koordination der Durchführung der Fragebogenerhebung
· Evaluation der Erhebung
· Publikation der Ergebnisse
Förderung:
diabetes DE - Deutsche Diabetes - Hilfe
Projektvideo:
Link folgt...
Weitere Informatione für das Fachpublikum
Weitere Informationen für Eltern
PATIENTENSCHULUNGEN
DELFIN - Das Elternprogramm für Familien von Kindern mit Diabetes Typ 1
Projektleitung:
Dr. Heike Saßmann, Prof. Dr. Karin Lange, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie MHH
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
- Entwicklung des Elternprogramms und eines Trainer-Leitfadens
- Durchführung von Train-the-Trainer-Seminaren bundesweit
- Evaluation des Trainingsprogramms für Eltern von Kindern mit Typ 1 Diabetes (positive Eltern-Kind-Bindung; autoritativer Erziehungsziel zur Integration der Diabetestherapie in den Familienalltag)
Förderung:
Menarini Berlin-Chemie AG
Fit für die weiterführende Schule - ein evaluiertes Schulungsprogramm für Kinder mit Typ-1-Diabetes
Projektleitung:
Prof. Dr. Olga Kordonouri (Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult, Hannover) & Prof. Dr. Karin Lange (Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH)
Kooperationspartner:
Dr. Bärbel Aschemeier, Dr. Insa Gottwald, Diabetesberaterin Kerstin Remus und Sarah Bläsig (Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult), cand med. Mia Jördening MH Hannover
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Stiftung „Das zuckerkranke Kind“
http://www.das-zuckerkranke-kind.de/
- Entwicklung des Curriculums
- Durchführung und Evaluation des Schulungsprogramms als RCT
- Auswertung der Effekte der Intervention auf Diabeteswissen, praktische Fertigkeiten, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Schulbesuch und Schulerfolg
Fit für ein besonderes Leben. Geschwistermodul im Modularen Schulungsprogramm ModuS
Projektleitung:
Dr. Gundula Ernst (Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH), Dr. Rüdiger Szczepanski (Kinderhospital Osnabrück)
Kooperationspartner:
Diverse Universitätskinderklinika und pädiatrische Zentren bundesweit
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Robert-Bosch-Stiftung
www.kompetenznetz-patientenschulung.de
- Entwicklung des Curriculums und der Schulungsunterlagen für Geschwister chronisch kranker Kinder
- Durchführung und Evaluation der Schulungen bundesweit
Transitionsmodul im Modularen Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien
Entwicklung und Erprobung eines Transitionsworkshops inkl. interaktiver Internetseite, der chronisch kranken Jugendlichen und ihre Eltern den Übergang in das Erwachsenenleben insbesondere die Erwachsenenmedizin erleichtern soll. Derzeit findet eine 24-Monats-Katamnese zu den Erfahrungen mit der Transition statt.
Projektleitung MHH:
Dr. Gundula Ernst, Medizinische Psychologie
Projektpartner:
Dr. Rüdiger Szczepanski (Kinderhospital Osnabrück), Dr. Ingo Menrath und Prof. Dr. Ute Thyen (UKSH Lübeck), PD Dr. Doris Staab (Charité Berlin) und andere Mitglieder vom Kompetenznetz Patientenschulung im Kindes- und Jugendalter (KomPaS).
Förderung:
Bundesministerium für Gesundheit,
Deutsche Gesellschaft für Transitionsmedizin
Fit für ein besonderes Leben: Modulares Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien (ModuS)
Projektleitung:
Dr. Rudiger Szczepanski (Kinderhospital Osnabrück), Dr. Gundula Ernst (Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH)
Kooperationspartner:
diverse bundesweite Universitäts- und Kinderkliniken sowie Rehabilitationseinrichtungen
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
- Entwicklung und Überarbeitung von Curricula und Schulungsmaterialien für verschiedene seltene und weniger häufige Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters
- Entwicklung eines modularen Qualitätsmanagementsystems inklusive Trainerausbildung
Förderung:
BMG, KomPaS
www.patientenschulung-kompas.de
AOKTrio – Das Transitionsprogramm für mehr Gesundheitskompetenz von Teenagern
Das Projekt AOKTrio unterstützt den Transitionsprozess Jugendlicher mit chronischer Erkrankung.
Es bietet ihnen einen niedrigschwelligen Zugang über die am Projekt eingebundenen Ärzte, soll ihnen insbesondere den Übergang in die Erwachsenenmedizin erleichtern und ihre Gesundheitskompetenz stärken.
Gesamt-Projektleitung:
Alina Röttger (AOK Niedersachsen)
Projektleitung MHH:
Dr. Gundula Ernst (Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH)
Kooperationspartner:
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
PD Dr. Christian Krauth (Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, MHH)
Dr. Rüdiger Szczepanski (Kompetenznetz Patientenschulung im Kindes- und Jugendalter).
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
• Entwicklung und Betreuung eines Onlinecoachs zur Vorbereitung auf die Transition für chronisch kranke Jugendliche, der u.a. zum Arztwechsel und zum Umgang mit der Erkrankung im Alltag, auf Reisen sowie beim Berufsstart informiert
• Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen und qualitätsgesicherten Materialien wie Checklisten, Epikrisen und Leitfäden für die teilnehmenden Ärzte
Förderung:
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Mehr Informationen finden Sie hier
Aus Erfahrung klug: Entwicklung eines Peer-to-Peer-Beratungs- und Stützungskonzeptes der Selbsthilfe als Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Familien
Entwicklung und Erprobung eines Peer-Beratungskonzeptes für Selbsthilfevereinigungen. Die ausgebildeten Kompetenzpeers sollen in Selbsthilfegruppen von Familien mit Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen sowie in Kliniken oder Praxen zum Einsatz kommen.
Gesamt-Projektleitung:
Margit Golfels (Kindernetzwerk)
Projektleitung MHH:
Dr. Gundula Ernst (Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH)
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
- Entwicklung eines strukturierten Curriculums für die Ausbildung von Kompetenz-Peers
- wissenschaftliche Begleitung, Prozess- und Ergebnisevaluation
Förderung:
Bundesgesundheitsministerium, AOK Bundesverband
SELTENE ERKRANKUNGEN
„Lebenschancen von Frauen und Männern bei Hypophyseninsuffizienz nach Kraniopharyngeom-Operation in der Kindheit. Determinanten für körperliches und psychisches Wohlbefinden
Projektleitung:
Prof. Dr. Karin Lange, Ärztin Mia Rodica Memmesheimer, Dr. Iris Müller Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH, Prof. Dr. Sabine Heger Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult Hannover
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Niedersächsische Kinderkrebsstiftung e. V.
- Entwicklung der Fragestellung und des Studienprotokolls
- Planung und Durchführung der Datenerhebung zu krankheitsspezifischem Wissensstand, psychischem Wohlbefinden, Bildungsabschluss, beruflicher und sozialer Integration von jungen Erwachsenen nach Kraniopharyngeom-Operation
- Auswertung und Publikation
Evaluation des psychosozialen Versorgungsbedarfs von Kindern mit Lysosomalen Speicherkrankheiten und ihren Familien und Entwicklung eines strukturierten multidisziplinären Behandlungskonzepts
Projektleitung:
Prof. Dr. Anibh Das (Pädiatrische Nieren- und Stoffwechselerkrankungen MHH) Prof. Dr. Karin Lange, Dr. Iris Müller, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, MHH)
Aufgabenstellungen Medizinische Psychologie MHH:
Förderung:
Shire Pharma
- Erfassung des psychosozialen Versorgungsbedarfs von Kindern mit einer lysosomalen Speicherkrankheit und ihrer Familien
- Planung und Strukturierung der multiprofessionellen Versorgung
- Evaluation des Versorgungskonzept
NOSOKOMIALE INFEKTIONEN
Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung
„Hygiene“ ruft Emotionen hervor – nicht zuletzt nach der Corona-Pandemie verwundert dies niemanden mehr. Vor allem negative Gefühle oder ein das Infrage stellen von hygienischen Schutzmaßnahmen kennt „man“ aus dem Fernsehen oder von Begegnungen im Supermarkt. Mitarbeiter:innen der Hygieneteams in Krankenhäusern kennen solche Widerstände aus ihrem täglichen Berufsalltag, und werden oftmals selbst „störend“ wahrgenommen. Jedoch leistet diese Berufsgruppe viel für die Infektionsprävention und damit den Patientenschutz, und unterstützt auch den Erfolg der Behandlungen und Therapien im Klinikalltag. Eine der Hauptaufgaben der Hygieneteams ist dabei die Vermittlung hygienischer Arbeitsweisen, die Mitarbeiter:innen, die direkt an und mit Patienten arbeiten, korrekt umsetzen sollen. Hierbei stehen die Mitarbeiter:innen der Hygiene vor großen Herausforderungen, da sie während ihrer Ausbildung in der Regel wenig auf diese spezielle Aufgabe vorbereitet worden sind. Damit Hygieneteams ihre Aufgaben der Förderung der Infektionsprävention und Patientensicherheit noch besser vermitteln können, untersucht dieses Projekt einen psychologischen Ansatz zu ihrer Stärkung. Dazu werden die Mitarbeiter:innen ausgewählter Hygieneteams in einem speziell auf ihre Bedürfnisse ausgelegten Interventionsprogramm ausführlich in den Bereichen Umgang mit Widerständen, Förderung von Motivation sowie Feedback geschult, um ihre Zusammenarbeit mit klinischen Kolleg:innen zu verbessern. Nach einer zweitätigen Schulung erhalten sie 12 Wochen Zeit, die Impulse in der Praxis anzuwenden. Der Erfolg der Maßnahme wird durch den Vergleich mit Kontrollkliniken ohne Intervention im Hinblick auf die Einschätzung der Führungsfähigkeiten der Hygieneteams sowohl durch die klinischen Mitarbeiter als auch durch sich selbst sowie die Händehygiene im Krankenhaus überprüft.
Wissenschaftliche Kurzbeschreibung
Hygieneteams sind in ihrer täglichen Arbeit oft mit starken Emotionen konfrontiert, da sie in viele Veränderungsprozesse mit dem klinischen Personal involviert sind, z. B. wenn sie die Einhaltung grundlegender Hygienemaßnahmen anstreben. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer Rolle als Schnittstellenkommunikatoren besonders häufig mit Widersprüchen konfrontiert. Auf der Grundlage früherer Forschungen zielt die Studie darauf ab, Hygieneteams in ihren Führungskompetenzen zu stärken, um die klinische Compliance von Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen durch Interventionen zu fördern. In der IP-POWER-Studie wird im Herbst 2023 eine multizentrische, zweiarmige, unverblindete, cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit paralleler Wartekontrollgruppe in Deutschland durchgeführt. In zehn teilnehmenden Kliniken wird an ein mehrstufiges Interventionsprogramm durchgeführt, das zwei Tage intensives psychologisches Training beinhaltet. Im Anschluss an die Workshops findet eine 12-wöchige Nachbereitungsphase statt, in der die Trainingsergebnisse in der Praxis angewendet und routinisiert können. Fünf Kliniken werden zufällig einer Warte-Kontrollgruppe zugewiesen und erhalten zunächst keinen Input. Die erhobenen Daten (selbst- und fremdeingeschätzte Führungskompetenzen, Aufgabenprofile, wahrgenommene Arbeitsbelastung und Zielerreichung sowie Handlungsmotivation zur Umsetzung von Infektionspräventionsmaßnahmen der Hygieneteammitglieder) werden mit explorativ-deskriptiven Verfahren und Regressionsmodellen analysiert. Darüber hinaus werden die Händehygiene-Compliance-Daten der Krankenhäuser als weiterer Endpunkt untersucht.
Das Teilprojekt HygSupport im Arbeitspaket 10 "Personalmanagement" des NUM-PREPARED-Projekts untersucht Maßnahmen des Personalmanagements zur Unterstützung von Hygieneteams, also welche Maßnahmen die infektionspräventive Führung durch Krankenhaushygieniker, Hygienefachkräfte und ggf. Hygieneingenieure fördern können. Zum einen wurde ein Scoping Review durchgeführt (DOI: 10.1016/j.jhin.2024.04.004, PMID: 38679391). Alle Publikationen, die in der Revision eingeschlossen werden konnten, berichten Ergebnisse von Surveys und stammen mehrheitlich aus den USA. Am häufigsten wurden Schulung und Qualifizierung genannt, seltener Rekrutierung und Vergütungssysteme. Forschungsbedarf besteht vor allem zur Implementation und Wirksamkeit von Maßnahmen in Bezug auf Infektionsprävention und -kontrolle ("Trials statt Surveys"). Zum anderen wurde in Kooperation mit dem Arbeitspaket 2.2 "Surveillance, Infektionsprävention und -kontrolle" ein Online-Survey aller leitenden universitären Krankenhaushygieniker in Deutschland durchgeführt (Teilnahmerate: 72 %). Es wurde erfragt, ob im Zuge der COVID-19-Pandemie seitens der Krankenhaushygiene relevante Maßnahmen durchgeführt worden waren, und welche Implikationen sich daraus für zukünftige Pandemien ergeben. Die Daten werden derzeit analysiert und zur Publikation vorbereitet.
WEITERE PROJEKTE
Barrieren bei der Implementierung: (1) von Leitlinien zur Behandlung des Asthma bronchiale, (2) der Kurzfassung der Leitlinien zur Behandlung des Asthma bronchiale, (3) Wissensstand vom hausärztlichen Weiterbildungsassistenten zur Behandlung des Asthma bronchialeWohlbefinden
Projektleitung:
Lingner, Heidrun (Dr., MPH) Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie
Förderung:
Deutsche Atemwegsliga e. V
Klinische Parameter, Lebensqualität und ihre ökonomisch-sozialen Implikationen bei Patienten mit chronisch obstuktiven Lungenerkrankungen (ChroObL)
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH)
Förderung: GdF der MHH
Das BeoNet-Register sowie die ersten darauf aufbauende Studien zu COPD-, DPLD-, und ELD (siehe BeoNet Register homepage).
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH)
Förderung: BMBF
Manuelle Therapie bei akuten Rückenschmerzen
Projektleitung:
Lingner, Heidrun (Dr., MPH) Kooperationspartner: Schmiemann, Guido (Dr., M.P.H.), Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen
Förderung:
Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung
ProKaR: Katamnesestudie zur pneumologischen Rehabilitation bei Asthma bronchiale
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: K.Schultz (Dr),Klinik Bad Reichenhall
Zentrum für Rehabilitation, Pneumologie und Orthopädie
Förderung:
Multizentrische Studie zur pneumologische Rehabilitation bei Patienten mit Sarkoidose
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: K.Schultz (Dr),Klinik Bad Reichenhall
Zentrum für Rehabilitation, Pneumologie und Orthopädie
Förderung:Deutsche Lungenstiftung e.V.
Randomisierte, kontrollierte Pilotstudie zur manualtherapeutischen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: Schmiemann, Guido (Dr., M.P.H.), Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen
Förderung: Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Self-care for common colds across 14 European countries (COCO study): predictors for higher use of self-care measures;
Förderung: EGPRN
Lehre von Naturheilverfahren im medizinischen Curriculum
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH)
Förderung der Naturheilverfahren Kurse: Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung
Förderung Homöopathie: Karl und Veronica Carstens-Stiftung
FPDM multimorbidity branch and FPDM depression branch
Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH) Kooperationspartner: Le Reste, Jean-Yves (Prof. Dr.) & Nabbe, Patrice (Dr.), Universität Brest
Förderung: EGPRN
Assessment Tool for measuring the Therapeutic Alliance: The TATA Study
Deutsche Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: Le Reste, Jean-Yves (Prof. Dr.); Universität Brest
HEart Failure European STratification and OutcomeS (HEFESTOS)
Deutsche Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: Miguel-Angel Muñoz Perez e.a.(Prof.Dr.); Àmbit Atenció Primària de Barcelona
Förderung: EGPRN
Validation of ADO, BODEx and DOSE in Primary Care
Validation of the prognostic indices ADO, BODEx and DOSE in a primary care international cohort (cohort PROEPOC /PROCOPD)
Deutsche Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: Dr Ana Clavería; EOXI Vigo, Galician Health Service
Förderung: EGPRN
General Practice: Positive factors and motivations to choose this profession: the WoManPower-Study;
Deutsche Projektleitung: Lingner, Heidrun (Dr., MPH); Kooperationspartner: Bernard Le Floch (Dr);Universität Brest
Förderung: EGPRN