Willkommen bei der Neuropathologie
der Medizinischen Hochschule Hannover!
Die Neuropathologie beschäftigt sich mit der Pathologie des zentralen und peripheren Nervensystems. Als zentrales Nervensystem begreift man das Gehirn und Rückenmark. Die Neuropathologie ist involviert sowohl in der Untersuchung von Biopsien (Gewebeproben von Patienten für die weitere Therapie-Planung), als auch in der autoptischen Diagnostik (Todesursachen-Diagnostik an verstorbenen Patienten).
Somit diagnostizieren Neuropathologen Erkrankungen am Gehirn, an den Hirnhäuten (Meningen) sowie angrenzender Gewebe (zum Beispiel Hirnanhangsdrüse, Auge, Augenhöhle, Knochen). Auch die Untersuchung des Hirnwassers auf pathologische Zellen (Liquorzytologie) gehört zum Aufgabenbereich der Neuropathologie.
Als peripheres Nervensystem begreift man die Muskulatur des Bewegungsapparates sowie periphere Nerven und deren Verschaltungen. Somit untersuchen Neuropathologen Gewebeproben aus der Muskulatur, aus peripheren Nerven (zumeist Biopsien des Nervus suralis), sowie die Nervenzellen des Enddarm (Rektum Biopsien).
Die Ausbildung zum Facharzt für Neuropathologie dauert mindestens sechs Jahre und setzt sich zusammen aus zwei Jahren Basisweiterbildung Pathologie und vier Jahren Fachkompetenz Neuropathologie. Die Neuropathologie der MHH hat hierfür die volle Weiterbildungsberechtigung.
Kontakt
Fax: 0511 - 53218512
Tel.: 0511 – 5325236
Email: neuropathologie@mh-hannover.de
Offene Stellen:
AG Digitale Pathologie
Zurzeit sind keine Stellen ausgeschrieben.
Anfragen zu Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und Praktika können jedoch gerne jederzeit an
feuerhake.friedrich@mh-hannover.de gerichtet werden.
AG Neuroonkologie
Zurzeit sind keine Stellen ausgeschrieben.
Anfragen zu Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und Praktika können jedoch gerne jederzeit an
hartmann.christian@mh-hannover.de gerichtet werden.
Lageplan
Unter anderem folgende diagnostische Leistungen werden von der Neuropathologie der MHH erbracht:
- Diagnostik von Hirntumoren
- Schnellschnitt Diagnostik
- Immunhistochemische Diagnostik
- Molekularpathologische Diagnostik (MGMT, 1p/19q, IDH1/2, BRAF, BRAF:KIAA1549, EGFR, H3F3A, HIST1H3B, TP53)
- Liquorzytologie
- Diagnostik von Biopsien der Skelettmuskulatur
- Enzymhistochemische Diagnostik
- Immunhistochemische Diagnostik
- Elektronenmikroskopische Diagnostik
- Diagnostik von Biopsien peripherer Nerven
- Immunhistochemische Diagnostik
- Elektronenmikroskopische Diagnostik
- Diagnostik von Rektum Biopsien (Morbus Hirschsprung)
- Immunhistochemische Diagnostik
- Enzymhistochemische Diagnostik
- Autoptische Diagnostik & Gutachtertätigkeit
Forschungsschwerpunkt Digitale Pathologie
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Digitale Pathologie ist die Entwicklung innovativer Analyseverfahren für mikroskopische Bilddaten zur Anwendung in der translationalen Biomarkerforschung. „Translationale Forschung“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Bildanalyse auf der Basis experimenteller, präklinischer Ergebnisse entwickelt wird und dann auf die praktische Anwendung in Biopsien von Patienten, zum Beispiel in klinischen Studien, optimiert wird.
Das Ziel ist es dabei, die Grenzen der herkömmlichen Auswertung von diagnostisch relevanten Gewebemarkern durch moderne Verfahren der Analyse digitalisierter mikroskopischer Bildern zu erweitern und für eine bessere und zielgerichtete Therapie von Patienten nutzbar zu machen. In fachübergreifender Zusammenarbeit mit Spezialisten in der Bildanalyse aus anderen Bereichen (wie z.B. Geowissenschaften) und Mathematikern (z.B. systembiologische Ansätze zur mathematischen Modellierung biologischer Prozesse) wird die automatisierte Erkennung von funktionell oder diagnostisch relevanten Objekten in mikroskopischen Bildern in die Auswertung von klinischen Daten und sogenannten „molekulare Profilen“ (z.B. umfassende Untersuchungen der Genexpression oder von DNA – Veränderungen) integriert.
Die konkreten wissenschaftlichen Fragestellungen konzentrieren sich derzeit auf die Interaktion zwischen Immunzellen und deren Zielstrukturen im Gewebe. Laufende Projekte beschäftigen sich mit der Frage, wie sich immunologische Wechselwirkungen von Immunzellen mit Krebszellen oder mit „körperfremdem“ Gewebe einer Spenderniere nach Organtransplantation mit komplexen Bildverarbeitungsalgorithmen besser charakterisieren lassen. Die digitale Pathologie bietet dabei neue Perspektiven der fachübergreifenden Zusammenarbeit und reicht über die in der Neuropathologie naheliegenden Fragestellungen zu Hirntumoren und Entzündungen des Nervensystems hinaus.
Derzeitige Kooperationen mit klinisch und diagnostisch tätigen Kollegen innerhalb und außerhalb der MHH dienen vor allem der Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von nierentransplantierten Patienten, sowie einem besseren Verständnis von entzündlichen Veränderungen bei der Entstehung und Behandlung von Brustkrebs. Die AG Digitale Pathologie ist offen für neue Kooperationen und bietet vielfältige Möglichkeiten der interdisziplinären medizinischen Forschung. So haben z.B. so verschiedene medizinische Bereiche wie Nephrologie und Tumorimmunologie die Gemeinsamkeit, dass in beiden Fällen die quantitative Erfassung von Immunzellen im Kontext des umgebenden Gewebes von besonderer klinischer Relevanz ist.
Die Erfahrung in der präklinischen und klinischen Biomarkerforschung sowie die hier entwickelten Analyseverfahren in der digitalen Pathologie erweitern die diagnostischen Möglichkeiten und unterstützten die Entwicklung neuer Konzepte der von Biomarkern geleiteten zielgerichteten Therapien.
Leitung: Prof. Dr. Friedrich Feuerhake
Mitarbeiter: Valery Volk PhD, Marcela Francozo PhD, Nicole Krönke
Offene Stellen: Forschungspraktika
Links: http://www.sysim.it/
Forschungsschwerpunkt Neuroonkologie
Der wissenschaftliche Fokus der Arbeitsgruppe Neuroonkologie, als Teilbereich der Neuropathologie der Medizinischen Hochschule Hannover, liegt in der Erforschung der molekularen Grundlagen der Entstehung und Progression von Hirntumoren.
Unsere Forschung konzentriert sich dabei vor allem auf Gliome, die häufigste Subgruppe von Hirntumoren. Gliome gehen mutmaßlich aus den Gliazellen des Nervensystems hervor und machen etwa 80% aller malignen Hirntumore aus. Die Bezeichnung Gliome ist dabei ein Oberbegriff für eine Gruppe von genetisch und morphologisch unterscheidbaren Tumoren. Dazu gehören zum Beispiel Astrozytome, Oligodendrogliome und Glioblastome. Unser Interesse gilt dabei besonders den genetischen, epigenetischen und chromosomalen Veränderungen, die zur Tumorentstehung und Tumorprogression beitragen.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit spezifischen Protein:Protein Wechselwirkungen, im Kontext ihrer Funktion in normalen und neoplastischen Zellen und Geweben. Die Erforschung der molekularen Mechanismen, die der Entstehung von Gliomen zugrunde liegen, dient – neben der Grundlagenforschung – auch der Entwicklung neuer Prognosemarker, um die Diagnose und Therapie von Hirntumoren zu verbessern.
Die Neuropathologie ist damit eine direkte Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik. Dabei kommt ein breites Spektrum verschiedener histologischer, protein-analytischer, molekularbiologischer und biochemischer Methoden zum Einsatz. Unsere Arbeitsgruppe kooperiert dabei mit einer Vielzahl von lokalen, nationalen und internationalen klinischen und wissenschaftlichen Gruppen.
Leitung: Prof. Dr. Hartmann
Offene Stellen: Forschungspraktika, med. Doktorarbeiten, Bachelor- & Masterarbeiten