Probennahme TOX
Informationen zur Entnahme, Lagerung und Versendung von Probenmaterial
Ansprechpartner
Dr. J. Teske
Dr. M. Dziadosz
Anschrift
Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Rechtsmedizin
- OE 5500 -
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Telefon 0511 / 532-4570
Bei der Gewinnung von Haarproben zur Untersuchung auf Drogenwirkstoffe sollten folgende Punkte beachtet werden:
Vermeiden von Kontamination
Die Probennahme (einschließlich der Verpackung und des Versands) ist so durchzuführen, daß eine Kontaminationen durch BTM-Wirkstoffe (z.B. aus Rauschmittelasservaten, Verschleppung durch den Probennehmer u.ä.) ausgeschlossen sind.
Ort der Probennahme / Menge
Für die Haaranalytik sind Kopfhaarproben das geeignetste Material, wobei in der Regel eine etwa “bleistiftdicke” Strähne (ggf. auch mehrere dünnere) am Hinterkopf (Hinterhauptshöcker) entnommen werden sollten. Die Probe wird direkt über der Kopfhaut abgeschnitten, anderenfalls ist die am Kopf verbleibende Restlänge zu dokumentieren.
Sofern keine Kopfhaare gesichert werden können, sind prinzipiell auch Haarproben von anderen Körperregionen (Achsel- oder Schamhaare) verwertbar, allerdings bei stark eingeschränkter zeitliche Zuordnung der Befunde zum Konsumverhalten.
Fixierung
Die entnommene Haarsträhne (Kopfhaar) wird mit einem Bindfaden, am besten schon vor dem Abschneiden am Kopf, fixiert, so daß die kopfhautnahe (proximale) Seite als Schnittstelle und die kopfhautferne (distale) Seite zu erkennen sind (eventuell kennzeichnen!). Nur so können später einzelne Segmente, die bestimmten Zeiträumen zuzuordnen sind, untersucht werden.
Bei sehr kurzen Haaren (oder Proben die im Ganzen untersucht werden) kann die Fixierung entfallen!
Dokumentation/Identitätssicherung
Es empfiehlt sich, alle Daten zu gesicherten Proben (Datum, Länge, ggf. Restlänge über der Kopfhaut, Farbe usw.) sowie eventuelle Angaben des Probanden (letzter Haarschnitt, Haarpflege) zu dokumentieren und den Proben beizulegen. Die Identitätssicherung liegt in der Verantwortung der Probe nehmenden Person und wird in der Regel über die Personalausweisnummer bzw. einen Fingerabdruck (wenn gewünscht) gewährleistet.
Verpackung/Versand
Zur Lagerung und zum Versand sollte die fixierte Haarsträhne z.B. in Aluminiumfolie eingeschlagen werden.
Blut– und Urinproben werden durch Ärzte entsprechend der gültigen Verwaltungsvorschriften entnommen (Entnahmesysteme ohne Zusätze) und bis zum Versand/Transport möglichst kühl gelagert. Der Transport ins Labor sollte möglichst schnell erfolgen.
Information zu Meßunsicherheiten können bei Bedarf im Labor erfragt werden.