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Versorgung bei Long-/Post-COVID

Sprechstunde am ZSE

Long-/Post-COVID Sprechstunde

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) werden ab sofort Anlaufstellen für Long-COVID-Erkrankungen eingerichtet. Die Modell-Institutsambulanzen sollen vorerst für ein Jahr an den Zentren für Seltene Erkrankungen von MHH und UMG in der bestehenden Lotsenstruktur angegliedert werden. Eine entsprechende Vereinbarung haben das Gesundheits- und das Wissenschaftsministerium mit MHH und UMG sowie der AOK Niedersachsen und dem Verband der Ersatzkassen Niedersachsen (vdek) getroffen. Ziel ist es, den Betroffenen eine möglichst zeitnahe, strukturierte und interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen, wenn der Bedarf über die haus- und fachärztliche Versorgung hinausgeht. Insbesondere soll Menschen, die von Arbeitsunfähigkeit betroffen sind, geholfen werden. 

Die Patientenversorgung erfolgt nach der Richtlinie Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 21.12.2023 die „Richtlinie über eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte mit Verdacht auf Long-COVID und Erkrankungen, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweisen“ zunächst durch an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer. Patientinnen und Patienten werden von Hausärztinnen und -ärzten betreut, bei entsprechender Art, Schwere und Komplexität der Erkrankung soll eine Überweisung in die fachärztliche Versorgung vorgenommen werden. Parallel können die behandelnden Haus-/Fachärzte mit Hilfe eines Anmeldebogens die Anmeldung an der MHH und UMG vornehmen. Die Anmeldung der Patient:innen über den Anmeldebogen erfolgt ausschließlich durch die zuweisende Praxis. Ergänzend dazu kann die Übersendung der Befunde und des Fragebogens sowohl durch die zuweisende Praxis als auch durch die Patient:innen selbst erfolgen.

 

Behandelte Erkrankungsbilder

Das Angebot richtet sich an die behandelnden Haus-/Fachärzt:innen von Patient:innen aller Altersgruppen (sofern bei einer Krankenkasse in Niedersachsen versichert) mit folgenden Erkrankungsbildern, jeweils in Abhängigkeit von Bedarf und Schwere der Erkrankung im individuellen Fall:  

  • mit Long-COVID-Erkrankung (Verdacht auf oder bereits gesichert) oder
  • mit Long-COVID-Erkrankung ähnlicher Symptomatik infolge einer anderen Infektion (post-akut) oder
  • mit Long-COVID-ähnlichen Symptomen einer SARS-CoV-2-Schutzimpfung nachfolgend (Post-Vac) oder
  • mit ME/CFS (Verdacht auf oder bereits gesichert)
    • infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2
    • aufgrund anderer Ursachen

 

Erforderliche Unterlagen

Voraussetzung ist die Prüfung der Erforderlichkeit, Eignung und der Möglichkeiten einer Behandlung in der spezialisierten ambulanten Versorgung durch die niedergelassenen Behandler (haus- und/oder fachärztlich). Dies ist insbesondere gegeben, wenn wegen Art, Schwere oder Komplexität der Erkrankung der Bedarf für eine interdisziplinäre Versorgung von mindestens zwei oder mehr Fachdisziplinen und der besonderen ärztlichen Expertise eines Fachgebietes besteht. Dies ist spätestens zu erwägen, wenn eine dreimonatige Arbeitsunfähigkeit, eine vierwöchige Schulunfähigkeit oder eine ME/CFS-Erkrankung mit mindestens moderatem Schweregrad vorliegt.

Bitte beachten Sie, dass wir nur vollständige und von einer behandelnden haus-/fachärztlichen Praxis gestellte Anfragen bearbeiten. Eine Auflistung aller Voraussetzungen und notwendigen Informationen finden Sie hier: 

  • Haus- und/oder fachärztlich auszufüllendes Anmeldeformular
  • Patienten-Fragebogen
  • Überweisungsschein
  • E-Mail Adresse der/s Patientin/en (zwecks Terminabsprachen)
  • Notwendige Vorbefunde: Kardiologische und pneumologische Untersuchungsergebnisse, Sonografie Abdomen, Laborwerte (Basislabor: großes Blutbild, Leber- und Nierenwerte, CRP, BSG, Ferritin, NT-proBNP, HbA1c, Schilddrüsenparameter, Hepatitis B-/C-Serologie)
  • Falls vorhanden, weitere relevante Vorbefunde wie Entlassungsberichte, Reha-Berichte, Bildgebung (z.B. Röntgen, CT, MRT), weitere fachärztliche Befunde (z.B. neurologische, rheumatologische und gastroenterologische Untersuchungsbefunde), weitere Laborbefunde

WICHTIG! Bitte schicken Sie uns unaufgefordert keine CDs oder elektronische Datenträger zu. Alle oben genannten Dokumente bitte ausschließlich in Form von Kopien zusenden, da wir Befunde nicht zurückschicken können. Unvollständige Anfragen können nicht bearbeitet werden. 

Senden Sie uns die erforderlichen Unterlagen gerne per Fax oder Post an folgende Adresse:

Medizinische Hochschule Hannover
Zentrum für Seltene Erkrankungen OE 5130
Long-/Post-COVID Sprechstunde
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover

Fax: 0511 532 161244
E-Mail: fatigue@mh-hannover.de

Da es ein vergleichbares Versorgungsangebot an der Universitätsmedizin Göttingen gibt, bitten wir, Anfragen von Patient:innen wohnhaft in den Regionen Göttingen und Braunschweig (Postleitzahlenbereiche 34xxx, 37xxx und 38xxx) direkt an die Universitätsmedizin Göttingen zu richten.