Schwellung der Halslymphknoten (zervikale Lymphadenopathie)e Enterocolitis (NEC)
Die Lymphknotenschwellung am Hals ist ein Symptom anderer Erkrankungen. Dabei werden nur solche Schwellungen bemerkt, die entweder über viele Wochen bestehen oder im Rahmen eines akuten Krankheitsprozesses erhebliche Beschwerden verursachen.
Folgende Erkrankungen sind im Kindesalter häufig:
- Virusinfektionen können zu einer lokalen Schwellung von Lymphknoten führen. Diese Schwellungen sind nicht sehr schmerzhaft und bilden sich langsam und ohne weitere Behandlung wieder zurück.
- Bakterielle Entzündungen sind oft mit erheblichen klinischen Beschwerden (Rötung, Druckschmerz, Fieber, Schwellung der Umgebung) verbunden. Wenn hier eine antibiotische Behandlung nicht „anschlägt“, muss eine mögliche Abszessbildung vermutet und chirurgisch behandelt werden.
- Ein Sonderfall liegt dann vor, wenn sich in den Lymphknoten sogenannte atypische Mykobakterien angesiedelt haben. In diesen Fällen besteht die Therapie aus einer antibiotischen und einer chirurgischen Behandlung.
- Lymphknoten können auch im Zusammenhang mit leukämischen Erkrankungen vergrößert sein. Wenn dieser Verdacht besteht, muss aus einem der befallenen Lymphknoten eine Gewebeprobe entnommen und vom Pathologen untersucht werden.
In der Regel werden die Kinder mit einer Schwellung der Halslymphknoten erst nach ausführlicher Vordiagnostik zu uns überwiesen. Sollten diese Untersuchungen unvollständig sein, ergänzen wir sie durch Blutuntersuchungen und/oder ein bildgebendes Verfahren (z.B. Ultraschall oder Schnittbildverfahren, z.B. MRT).
Die Behandlung richtet sich nach der vermuteten Ursache:
- Schwellungen der Lymphknoten, die durch eine virale oder bakterielle Entzündung bedingt sind, werden in Narkose eröffnet. Wenn ein Abszess vorliegt und sich bereits Eiter angesammelt hat, muss dieser entlastet werden und die Wunde für einige Tage gespült werden. Diese chirurgischen Maßnahmen erfolgt meistens in Begleitung der Gabe von Antibiotika.
- Wenn der Verdacht besteht, dass eine Leukämie die Ursache für die Lymphknotenschwellung sein könnte, erfolgt die weitere Diagnostik und Therapie gemeinsam mit unseren Kollegen der Abteilung für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie der MHH (Kinderonkologie). Die chirurgische Intervention beschränkt sich dann darauf, einen der verdächtigen Lymphknoten zu entfernen und diesen unter dem Mikroskop untersuchen zu lassen. Sollte sich der Verdacht auf eine Leukämie bestätigen, erfolgt die weitere Behandlung durch die Kinderonkologie.
Die Nachuntersuchungen richten sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Nach der Spaltung eines entzündlich veränderten Lymphknotens begleiten wir den Patienten bis zum Beginn der Wundheilung. Danach erfolgen die Kontrollen beim zuweisenden Kinderarzt.
Patienten mit onkologischen Erkrankungen bleiben für die weitere Behandlung ohnehin in der MHH, sodass wir diese Kinder hier in der Kinderklinik auf Station wiedersehen können.