Martin Stanulla wurde 1965 in Hannover geboren. Nach Ableistung von Zivildienst und einem Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Harvard Medical School in Boston, USA, begann er seine berufliche Tätigkeit 1994 an der Kinderklinik der MHH. Hier wurde er 1995 auch nach Abschluss einer unter Betreuung von Professor Dr. med. Dr. h.c. mult. Hansjörg Riehm und Professor Dr. med. Torsten Pietsch in der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie angefertigten Doktorarbeit, die sich inhaltlich mit Wachstumsmechansimen von Hirntumorzellen beschäftigte, promoviert.
Nach zwei ersten klinischen Berufsjahren ging er mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft in die USA und arbeitete am Roswell Park Cancer Institute in Buffalo an einem Leukämieforschungsprojekt. In Buffalo studierte er auch Epidemiologie an der State University of New York und erhielt 1998 den »Master of Science in Epidemiology«. Danach kehrte er wieder an die MHH zurück, um seine Facharztausbildung in Kinderheilkunde und Jugendmedizin zu beenden und die Leukämieforschung der ALL-BFM-Studiengruppe maßgeblich mit aufzubauen, die sich eng an große klinische Studien anlehnt und damit eine ausgeprägte Patientennähe garantiert. Im Jahr 2002 ging Herr Stanulla erneut für einen Forschungsaufenthalt in die USA, den er an der Stanford School of Medicine in Kalifornien verbrachte.
Von 2004 an besetzte er für vier Jahre an der MHH die Madeleine Schickedanz-Stiftungsprofessur für Molekulare Hämatologie (C3), um dann 2008 den Ruf auf die W2-Professur für Molekulare Pädiatrie an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel anzunehmen. Im Jahr 2013 nahm Herr Stanulla dann den Ruf auf die W3-Professur für Molekulare Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an und kehrte wieder an die MHH zurück. Hier erforscht er, wie Leukämien bei Kindern und Jugendlichen entstehen und sucht Faktoren, die für den Verlauf der Krankheit unter Therapie verantwortlich sind. Besonders wichtig ist es für ihn, die Forschung im Labor direkt mit klinischen Studien zu verknüpfen und Leukämiepatienten anhand genetischer Merkmale umfassend zu charakterisieren, um ihnen eine optimal angepasste Therapie zu ermöglichen.