Abstimmungen zu Betriebserlaubnis begonnen

Zwischendurch schauen Fulst (vorn) und Thiele auch gerne auf ein Modell aus den Anfangszeiten der MHH und vergleichen, was am Ende gar nicht oder auch ganz anders umgesetzt wurde. © Morchner, MHH

19. Juni 2024

Wer eine neue Kita für maximal fünf Gruppen baut, kann sich an Standards orientieren, einen Architekten beauftragen und mit den fertigen Bauzeichnungen eine Betriebserlaubnis beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) beantragen. Wer einen Kitakomplex für 15 Gruppen plant und aus Platz- und Klimaschutzgründen zweigeschossig bauen will, ist gut beraten, nicht erst mit dem RLSB Kontakt aufzunehmen, wenn der Architekt das Gebäude bereits geplant hat. Aber wie erwirkt man eine Betriebserlaubnis für eine Kita, von der noch keiner so ganz genau weiß, wie sie aussehen wird? Das ist die Herausforderung, der sich Kita-Leiter Martin Fulst und Architekt Oliver Thiele derzeit stellen. Ihre Strategie: im Austausch mit dem RLSB Schritt für Schritt das Vorhaben konkretisieren. Ihr Ziel: die „Inaussichtstellung einer Betriebserlaubnis“, also die Vorstufe der eigentlichen Betriebserlaubnis. Bei einem ersten Termin legten die beiden heute das bisher erarbeitete Raumprogramm vor, das bereits grob visualisiert wurde. Die Kindergartengruppen sollen im Obergeschoss untergebracht werden, während die kleineren Krippenkinder im Erdgeschoss den direkten Zugang auf das Außengelände haben. In den Grundzügen stieß dieser Gedanke – wie auch die übrige Konzeption – auf die Zustimmung des RLSB. Nur kleinere Änderungen sollen bis zum Folgetermin Ende Juli vorgenommen werden. Und dann heißt es Daumen drücken, dass das RLSB grünes Licht gibt und Martin Fulst und Oliver Thiele mit einer belastbaren Grundlage für die Entwurfsplanung des Gebäudes in die MHH zurückkehren.   

 


Neue Ideen zu Finanzierungsmodell und Bauplatz

Drei Personen gucken gemeinsam auf einen Plan
Stecken die Köpfe über dem Campusplan zusammen: Vizepräsidentin Saurin mit Architekt Oliver Thiele (li.) und Kita-Leiter Martin Fulst © Annika Morchner, MHH

14. März 2024

Als im Dezember 2023 bekannt wurde, dass das Gebäude der MHH-Betriebskita Campuskinder mittelfristig abgerissen werden muss, für einen Neubau aber das nötige Geld fehlt, löste das vor allem unter den betroffenen Eltern Aufregung aus. Die Vorstellung, innerhalb kürzester Zeit mit einer Spendenaktion über 10 Mio. Euro einwerben zu müssen, um den Fortbestand der Betriebskita zu sichern, erfüllte auch den Leiter der Stabsstelle Fundraising, Dr. Eckhard Schenke, mit Sorge: „Ein so hohes Spendenziel erfordert in der Regel eine breit angelegte Kampagne und jahrelange Vorbereitung. Diese Zeit haben wir aber nicht.“

Glücklicherweise zeichnet sich derzeit eine andere Lösung für die Campuskinder ab, denn Vizepräsidentin Saurin prüft mit ihrem Team derzeit verschiedene Investorenmodelle. „Ziel ist es, einen Investor zu finden, der die neue Kita baut und an die MHH vermietet“, so Saurin. „Das erhöht zwar im Vergleich zum Status quo die monatlichen Kosten, aber wir könnten so relativ rasch zum ersten Spatenstich kommen. Und nach jetzigen Modellrechnungen bewegt sich die Erhöhung, wenn sie auf alle Beteiligten verteilt wird, in einem moderaten Bereich.“ Arbeitslos wird der eigens für die Aktion eingerichtete Spendenbeirat jedoch nicht, denn der von der Vizepräsidentin verfolgte Plan geht nur dann auf, wenn die Ausstattung des Gebäudes und die Gestaltung des Außengeländes selbst finanziert werden und nicht Teil des Investorenmodells sind. Momentan geht Architekt Oliver Thiele vom MHH-Baumanagement von etwa 1,5 Mio. Euro dafür aus.  

Neben der Finanzierung steht momentan auch die Auswahl des Bauplatzes im Fokus des Projektteams um Vizepräsidentin Saurin. Ursprünglich angedacht war die Nutzung des Rasensportplatzes neben der Kita. Dort sollte der erste Bauabschnitt entstehen. Der zweite Gebäudeteil hätte nach Abriss des alten Kita-Gebäudes am freiwerdenden Standort gebaut werden sollen. Allerdings könnte eine veränderte Trassenführung der Stadtbahn, die die Anbindung des Klinikneubaus am Stadtfelddamm gewährleisten soll, genau diesen Rasensportplatz streifen oder durchqueren. Daher scheint es derzeit sinnvoller, den großen Parkplatz davor für den Kita-Neubau zu nutzen. Diese Fläche hat zudem den Vorteil, dass sie groß genug wäre, um den Bau in einer einzigen Bauphase zu realisieren und damit Kosten zu sparen. Nach Fertigstellung des neuen Kita-Gebäudes würden dann auf dem Gelände der alten Kita neue Parkmöglichkeiten geschaffen. Kitaleiter Martin Fulst bleibt angesichts der verschiedenen Möglichkeiten gelassen: „Ich freue mich auf die neue Kita, egal, wo sie steht.“