Chirurgische Behandlung von Ödemen
In den vergangenen Jahrzehnten war für viele Patienten die konservative Therapie die einzige Behandlungsmöglichkeit von lymphovaskulären Erkrankungen und Ödemen. Seit ca. 30 Jahren wurden innovative Therapieformen durch chirurgische Behandlungen wissenschaftlich etabliert, allerdings z.T. ungenügend erforscht.
Die plastische Chirurgie bietet neben der chirurgischen Wiederherstellung der Funktionalität des Lymphsystems auch palliative Konzepte wie die Fettgewebsentfernung bei Lymphödeme und Lipödem an. Die Entstehung primärer lymphatischer Erkrankungen und auch lymphatischer Malformationen im pädiatrischen Alter werden im Rahmen einer Kooperation mit der Humangenetik der Medizinischen Hochschule Hannover (Frau Dr. Spangenberg) klinisch ebenfalls erforscht.
Weiterhin beschäftigt sich diese Arbeitsgruppe mit der Differenzialdiagnose von Lip- und Lymphödemen sowie mit den Wirkungen mehrfacher rekonstruktiver Maßnahmen (supermikrochirurgische lymphovenöse Anastomosen, Lymphknotenlappen, aber auch modernste Anwendungen von Kollagen-Fasern zur Stimulation des Wachstums von Lymphgefäßen wie zum Beispiel BioBridge®). Klinische Vergleiche der Ergebnisse unterschiedlicher chirurgischen Verfahren werden im Verlauf näher untersucht. Die Bandbreite der Verbesserungen ist anscheinend auch abhängig vom Ausgangsstadium: Die Ergebnisse sind in einem frühen Stadium weitaus besser als in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Diese Erkenntnisse sind wichtig auf dem Weg zu einer erfolgreichen Behandlung der Patienten.
Die Zukunft einer modernen Behandlung des Lip- und Lymphödems liegt im professionellen Zusammenspiel der interdisziplinären konservativen, medikamentösen und operativen Behandlungsmöglichkeiten.