Zentrum für Handchirurgie
Die Handchirurgie stellt innerhalb unserer Klinik eine wichtige Säule dar.
Unfälle, degenerative Erkrankungen, gut- und bösartige Tumoren und Infektionen können ebenso wie angeborene Fehlbildungen die Handfunktion empfindlich einschränken.
Das Kompetenzzentrum Handchirurgie bietet Ihnen eine Versorgung auf dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft. Ebenso wichtig wie eine Operation ist aber die medizinische Rehabilitation. Diese wird an der Medizinischen Hochschule Hannover in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Physikalische Rehabilitation sichergestellt.
Für die Notfallversorgung, inklusive der Replantationschirurgie, steht an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr ein Ärzteteam bereit.
Im Rahmen unseres Webauftritt möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich über die Behandlungsstrategien unserer Klinik zu informieren und Ihnen unser angebotenes Spektrum vorstellen. Unsere Ärzte stehen jederzeit nach Terminvereinbarung für eine Untersuchung und persönliche Beratung in unseren handchirurgischen Spezial-Sprechstunden zur Verfügung.
Unsere Klinik ist von der Föderation der Europäischen Gesellschaften für Handchirurgie (FESSH) zum European Hand Trauma and Replantation Center (HTRC) akkreditiert worden. Dies setzt unter anderem eine 24-stündige Bereitschaft zur Versorgung auch komplexer Handverletzungen inklusive der Replantation abgetrennter Finger/Hände voraus.
Hand Trauma Network – FESSH – Federation of European Societies for the Surgery of the Hand
Behandlungsspektrum
- 24-Stunden Replantationsbereitschaft sowie Notfallversorgung aller Verletzungen des Handgelenks und der Hand
- Handgelenksspiegelungen (Arthroskopie des Handgelenks) diagnostisch und therapeutisch (Operationen am Discus triangularis [TFCC], Knorpelglättung, Entfernung entzündeter Gelenksinnenhaut [Synovialektomie], Entfernung freier Gelenkkörper. Wafer-Prozedur)
- Knochenbrüche (Frakturen) des Handgelenks und der Hand, sowohl primär (direkt nach dem Unfall) als auch sekundär. Korrigierende Eingriffe: Fehlstellungen, fehlende knöcherne Heilung (Pseudarthrosen, z.B. des Kahnbeins)
- Mikrovaskulär gestielte Knochenspantransplantation zur Verbesserung der Durchblutung heilungsgestörter Knochenbrüch (z. B. gestielter Radiusspan)
- primäre minimalinvasive Kahnbeinverschraubung
- Sehnenverletzungen (direkt nach dem Unfall) und korrigierende Eingriffe
- Bandverletzungen im Finger und Handgelenksbereich (z.B. scapholunäre Bandplastik)
- Motorische Ersatzplastiken (nach Nervenschädigung, nach Unfällen oder bei Anlagefehlern)
- Teilversteifung und Vollversteifung im Bereich des Handgelenks und der Finger (Teilarthrodesen / Panarthrodesen,
z.B.: STT-Arthrodese, Mediokarpale Arthrodese, Radiolunäre Arthrodese, Radioskapholunäre Arthrodese - Gelenksverschleiß (Sattelgelenksarthrose, Fingergelenksarthrose, Handgelenksarthrose)
- Implantation von Gelenksprothesen
- Sehnenscheideneinengungen (Schnellender Finger, Tendovaginitis stenosans de Quervain)
- Sehnenscheidenentzündungen (Tendovaginitis)
- Überbein (Ganglion)
- Dupuytren Erkrankung der Hohlhand (M. Dupuytren)
- Nervenkompressionssyndrome (Karpaltunnelsyndrom, Kubitaltunnelsyndrom, Loge de Guyon Syndrom,
Interosseus anterior Syndrom, Pronator-Syndrom, Wartenberg-Syndrom etc.) - Handtumore
- Rheumatische Hand- und Fingergelenkserkrankung
- Durchblutungsstörung von Handwurzelknochen, Knochennekrosen (Lunatummalazie / M. Kienböck,
Scaphoidnekrose / M. Preiser) - Arthroskopisch gestützte Behandlung körperferner Speichenbrüche mit Gelenksbeteiligung (Distale Radiusgelenksfraktur)
- Behandlung von Wachstumsstörungen der Elle oder Speiche (Ulna-plus oder Ulna-Minus-Variante) mit Längenangleichung sowohl arthroskopisch als auch durch einen Hautschnitt. Verkürzungsosteotomie der Unterarmknochen (Radiuskorrekturosteotomie / Ulnakorrekturosteotomie)
- Angeborene Fehlbildungen der Hand (überzählige, fehlende, zusammengewachsene oder fehlgebildete Finger, z.B.: Syndaktylie, Hexadaktylie, Polydaktylie, Symbrachydaktylie, Kamptodaktylie, Klinodaktylie, Spalthand, Löffelhand, Kirner Deformität, u.v.m.)
Handchirurgie
Durch große Gewalteinwirkung bei Arbeitsunfällen oder auch Heimwerkerarbeiten entstehen schwere Verletzungen der Hand (sog. komplexe Handverletzungen). Oftmals sind viele anatomische Strukturen wie Muskeln, Knochen, Sehnen, Nerven, Blutgefäße und die Haut gleichzeitig verletzt. So kommt es zu Trümmerbrüchen, Quetschungen und bei Kreissägeverletzungen zur Amputation von Gliedern. Im Falle einer solch schweren Verletzung ist die sofortige Vorstellung in einem handchirurgischen Zentrum notwendig, um die unverzügliche handchirurgische Wiederherstellung durchzuführen. Im handchirurgischen Zentrum unserer Klinik besteht eine 24-stündige Bereitschaft eines kompletten Operationsteams unter der Leitung eines erfahrenen Oberarztes an 365 Tagen im Jahr.
Bei der Rekonstruktion von schweren Verletzungen an der Hand oder dem Arm sind meist mehrere operative Schritte notwendig. Zunächst wird in der Notfallsituation das Überleben der Extremität durch eine Wiederherstellung der Blutversorgung gesichert und die sonstigen funktionellen Strukturen versorgt. Aufgrund von meist stärkerer Verschmutzung sind oftmals weitere Operationen zur Säuberung der Wunden notwendig, bis dann schließlich im Fall von freiliegenden funktionellen Strukturen eine plastische Defektdeckung mit einer Haut-Muskel-Lappenplastik erfolgen kann. In der Zwischenzeit kann man die freiliegenden Strukturen mit verschiedenen Spezialverbänden (z.B. Vacuumverband) vor Infektionen schützen.
Nicht selten verbleiben aufgrund der Verletzungsschwere funktionelle Defizite, die in der Folge durch weitere plastisch-rekonstruktive Wiederherstellungseingriffe korrigiert werden.
Im Anschluss an eine erfolgreiche Rekonstruktion folgt ein intensives Rehabilitationsprogramm, welches wir bereits frühpostoperativ starten. Über unseren Sozialdienst, ggf. auch durch die Berufsgenossenschaft, wird den Patienten ein Rehabilitationsprogramm in einer handchirurgischen Reha-Klinik vermittelt. Außerdem werden durch unsere Ergotherapeuten spezielle handgefertigte Schienen angepasst.
Analog zur Versorgung an Arm und Hand werden auch komplexe Verletzungen des Beines oder Amputationsverletzungen des Fußes in unserer Klinik versorgt.
Gefügestörungen in der Handwurzel werden häufig durch Unfälle mit großer Gewalteinwirkung verursacht, wie zum Beispiel Leiterstürze, Auto-Aufprallunfälle, Arbeitsunfälle mit schwerem Werkzeug, Stürze bei Glatteis oder im Sport.
Ursächlich kommt es zu Zerreißungen von Bandstrukturen innerhalb der Handwurzel, was dann zu einer Verschiebung der Handwurzelknochen und in der Folge von Knorpelschäden im Bereich des Handgelenkes führt.
An Rekonstruktionsmöglichkeiten stehen verschiedene Verfahren je nach Schädigungsausmaß und -muster zur Verfügung. Zum einen führen wir an der Handwurzel Rekonstruktionen mit Hilfe der vorhandenen Bänder, direkter Bandnaht oder Ersatzplastiken (Handgelenkskapsel,-bänder) durch, meist unter gleichzeitigem Einbringen von temporären Metallstiften. Diese Metallstifte werden für einige Wochen belassen und können dann im Rahmen einer ambulanten Operation entfernt werden.
Desweiteren kommen teilversteifende Operationen in Frage. Hierbei werden einzelne Handwurzelknochen miteinander verblockt, um ein weiteres Auseinanderweichen der Knochen und ein Fortschreiten von Knorpelschäden zu verhindern. Ziel ist dabei, ein Maximum an Beweglichkeit der Hand zu erhalten. Teilweise ist es notwendig in Kombination mit einer teilversteifenden Operation einzelne Handwurzelknochen zu entfernen. Ein Knochenstück aus dem Beckenkamm oder der Speiche wird in den Handwurzelblock eingebracht und mit Metallstiften oder Metallplatten befestigt.
Im Anschluß an die Operation ist eine mehrwöchige Gipsruhigstellung notwendig und bei röntgenologisch nachgewiesener fester knöcherner Durchbauung werden die Metallstifte in einem kurzen Eingriff entfernt. Eine intensive krankengymnastische Behandlung zur Wiedererlangung der Beweglichkeit schließt sich an, wobei eine Reduzierung des Bewegungsausmaßes nach einer teilversteifenden Handwurzeloperation zu erwarten ist. Als Alternative zu einer Teilversteifung des Handgelenkes, bieten wir in bestimmten Fällen einer Handgelenksarthrose eine Teilentfernung der Handwurzelknochen an, um so mit einem kürzeren Eingriff und einer kürzeren postoperativen Ruhigstellungszeit für unsere Patienten eine schmerzfreie oder zumindest schmerzarme Restbeweglichkeit zu erreichen.
Eine weitere operative Option ist die komplette Versteifung der Handwurzel bei schwerst geschädigten Knorpelflächen. Auch hier wird ein Knochenblock aus dem Beckenkamm entnommen, in die Handwurzel eingebracht und mit einer Metallplatte befestigt. An eine komplette Versteifung des Handgelenkes schließt sich eine mehrwöchige Gipsruhigstellung an wobei die Metallplatte nicht mehr entfernt wird.
Gelegentlich stellen allein Schmerz ausschaltende Operationen eine effektive Möglichkeit der Behandlung dar.
Diese Eingriffe werden innerhalb eines stationären Aufenthaltes von ca. 1 Woche durchgeführt. Sobald nach der Operation der Arm abgeschwollen ist, können wir einen leichten Kunststoffgips anlegen, mit dem der Patient das Krankenhaus verlässt. Eine postoperative Röntgenaufnahme wird vor der Entlassung angefertigt.
Beugesehnen übertragen die Kraft der Unterarmbeugemuskulatur auf das Handgelenk und die Finger. Sie verlaufen beugeseitig am Unterarm und ziehen durch einen engen Tunnel, dem sogenannten „Karpaltunnel“, auf Höhe der Handwurzel in die Hohlhand und von dort zu den einzelnen Fingern. Dabei wird jeder Finger über eine oberflächliche und tiefe Beugesehne bewegt. So werden die komplizierten Bewegungsabläufe des Handgelenks und der Fingergelenke ermöglicht.
Mögliche Ursachen von Beugesehnenverletzungen sind Riss- und Schnittwunden, degenerativ oder Infekt-bedingte Verletzungen. Die Diagnostik erfolgt klinisch durch Testung der Beugefunktion und im Einzelfall zusätzlich mittels Ultraschall- oder Schnittbilduntersuchung (Magnetresonanztomographie: MRT).
Die Beugesehnenrekonstruktion erfolgt operativ innerhalb der ersten 6 Stunden nach der Verletzung via zickzack-förmiger Schnittführung über die Innenseite der Finger in Richtung Hohlhand.
Besteht die Möglichkeit einer Sehnennaht, erfolgt diese durch Kernnaht mit Feinadaptation.
Bei mehreren Wochen zurückliegender Durchtrennung beider Beugesehnen oder ausgedehnten Zerstörungen (z.B. durch Fräsen, Kreissägen, Explosionen) wird die Verletzung mittels Sehnentransplantation versorgt. Hierbei wird eine Verlegung verwachsungsgefährdeter Nahtstellen in unproblematische Bereiche z.B. Fingerendglied, Hohlhand und handgelenksnaher Unterarm angestrebt. Die Indikation für diesen operativen Eingriff besteht außerdem bei gescheiterten primären Rekonstruktionsversuchen und nach ausheilender Sehnenscheidenphlegmone.
Voraussetzung hierfür sind reizlos abgeheilte Wunden sowie eine gute passive Beweglichkeit der Gelenke.
Die Nachbehandlung bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Die anfänglich feste Sehnennaht verliert insbesondere zwischen der 1. und 2. postoperativen Woche zunächst an Reißfestigkeit, ehe sie über die 2. Woche hinaus durch Heilungsvorgänge wieder an Festigkeit zunimmt. Dennoch ist die Gefahr einer Ruptur im Nahtbereich noch bis zur 8. Woche relativ groß. Eine lange Nachbehandlung ist daher dringend zu empfehlen.
Angeborene Fehlbildungen der Hände sind selten. Die Ausprägung einer Fehlbildung kann von sehr milden rein „kosmetischen“ bis hin zu schwersten funktionellen Beeinträchtigungen reichen. Ein frühzeitiges Beratungsgespräch bei einem Handchirurgen ist ratsam, um Behandlungsdürftigkeit, -zeitpunkt und prognostische Aussichten zu besprechen. Viele Ängste der betroffenen Eltern und Kinder können im Rahmen einer Vorstellung genommen werden.
Viele verschiedene Ursachen können während der Handentwicklung eines Embryos zu Störungen führen und somit Handfehlbildungen unterschiedlichen Ausmaßes hervorrufen. Ein wesentlicher Faktor sind genetische Veränderungen, die zu einer Fehlentwicklung der Hände oder auch der Füße führen können. Diese genetischen Veränderungen können isoliert Einfluß auf die Entwicklung der Hände oder einzelner Finger genommen haben oder im Rahmen von komplexen Fehlbildungssyndromen andere Organsysteme und zusätzlich auch die Hände betreffen. Außerdem ist es wichtig, im Rahmen einer Abklärung einer Handfehlbildung auch in der Familie nach etwaigen weiteren Betroffenen zu suchen, da ein Wiederholungsrisiko für weitere Geschwister oder Kinder des Betroffenen abgeschätzt werden kann. Hierzu empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit unseren Humangenetikern.
Im Folgenden stellen wir Ihnen exemplarisch einige Handfehlbildungen aus unserer Klinik vor. Mit den modernen handchirurgischen Verfahren kann man in den allermeisten Fällen gute bis sehr gute Ergebnisse für die Kinder erreichen.
Pollex flexus congenitus (angeborener gebeugter Daumen)
Den Kindern ist es unmöglich den Daumen aktiv zu strecken. Diese eher häufige Fehlbildung wird oft in den ersten Lebensmonaten übersehen und beruht auf einem zu engen Bändchen an der Basis des Daumens, welches die Daumenbeugesehne führt. In einer kurzen Operation wird das Bändchen über einen wenige Millimeter langen Schnitt gespalten und damit die Funktionsstörung dauerhaft beseitigt.
Syndaktylie (zusammengewachsene Finger)
Sind 2 oder bis zu 5 Finger miteinander verwachsen sein, muss eine rein „häutige“ von einer knöchernen Syndaktylie unterschieden werden. Die Einzelfinger können bis auf eine häutige Verwachsung vollkommen normal entwickelt sein oder auch Entwicklungsstörungen, wie z.B. zu kurze Finger, Symbrachidaktylie oder fehlende Fingerglieder aufweisen.
Polydaktylie
Die Anzahl der Finger kann abweichend von der Norm sein. Hier können zusätzliche unterentwickelte Finger vorliegen, die nichtoperativ über ein schmerzloses Fadenabbinden und abwarten des spontanen Abfallens des Fingers behandelt werden können. Teilweise sind aber auch chirurgische Eingriffe notwendig um eine optimale Funktion und Entwicklung der betroffenen Hand zu ermöglichen. Hierbei ist es wichtig vor und während der Operation genau zu analysieren, welcher Finger zusätzlich angelegt ist und somit entfernt werden muss.
Einen besonderen Stellenwert haben Fehlbildungen des Daumens, da eine gestörte Funktion oder gar ein Fehlen die Handfunktion erheblich beeinträchtigen. Erst der Daumen befähigt die menschliche Hand zu einer differenzierten Motorik.
Der Doppeldaumen ist eine Sonderform der Polydaktylie am Daumen. Hier wird der überzählige Anteil entfernt, gegebenenfalls in Kombination mit einer Umsetzung des regulär ausgebildeten aber fehlpositionierten Daumens in die korrekte Position.
Bei völligem Fehlen des Daumens liegt die schwerste Form vor. Hier gilt es einen Daumen nachzubilden. Dies kann durch die Umsetzung des Zeigefingers in die Daumenposition erfolgen (Pollizisation) oder eine vollständige Rekonstruktion aus einer mikrochirurgisch verpflanzten zweiten Zehe des Fußes.
Bei der Klinodaktylie, die meist nur den Kleinfinger betrifft, ist das Endglied vermehrt nach daumenwärts gewinkelt. Hier können bei Bedarf Korrekturen durch eine Begradigung des Mittelgliedes operativ erreicht werden.
Andere Fehlbildungsarten sowie Kombinationen verschiedener Fehlbildungen sind möglich. Falls weitere Fragen bestehen, beraten wir Sie gerne in einem ausführlichen Gespräch in unserer Spezialsprechstunde. Im Rahmen eines persönlichen Gesprächs können dann genaue Operationsschritte und Nachbehandlungsarten erklärt werden. Oft ist eine Schienenbehandlung notwendig. Verschiedene Korrekturverfahren können bei komplexen Fehlbildungen kombiniert werden. Teilweise müssen gleichzeitig sowohl knöcherne als auch Weichteilrekonstruktionen durchgeführt werden. Gegebenenfalls sind Operationen in mehreren Schritten nötig.
Bei dem von Baron Guillaume Dupuytren bereits vor 160 Jahren erstmals beschriebenen Krankheitsbild handelt es sich um eine knotige oder flächenhafte Veränderung im innen-handseitigen Bindegewebe mit der Tendenz derbe Stränge auszubilden, die die Finger zur Beugung zwingen.
Am häufigsten sind Ring- und Kleinfinger betroffen, überwiegend bei Männern im 4. und 5. Lebensjahrzehnt.
Vielerlei auslösende Ursachen werden derzeit diskutiert, wie chronisch-mechanische Beanspruchung, Verletzungen, Alkoholkrankheit oder Diabetes mellitus. Unbestritten ist eine familiäre Häufung in mehreren Generationen.
Die Diagnose dieser Erkrankung erfolgt anhand einer eingehenden klinischen Untersuchung.
Eine Besonderheit ist es, dass es zu einem Wiederauftreten oder Erscheinungen auch an weiteren Fingern oder des Daumens kommt.
Bei geringer Ausprägung empfehlen wir ein abwartendes Vorgehen. Operative Maßnahmen kommen bei raschem Fortschreiten und funktionellen Beeinträchtigungen in Betracht.
Dabei stellt die chirurgische Behandlung, mit der geringsten Rezidivrate, nach wie vor die nachhaltigste Methode dar.
Unser Standardverfahren besteht darin, in mikrochirurgischer Technik, d.h. unter Lupenbrillen-Vergrößerung über zickzackförmige Hautschnitte in der Hohlhand verändertes Bindegewebe selektiv unter Schonung von Blutgefäßen und Nerven zu entfernen.
Eine Alternative ist die perkutane Nadelfasziotomie. Dies ist jedoch nur bei nicht zu stark ausgeprägter Ersterkrankung möglich . Dabei wird das veränderte Bindegewebe nicht entfernt und der Erfolg der Operation ist oftmals nicht dauerhaft. Des Weiteren kann durch eine enzymatische Andauung des Stranges mittels Kollagenaseinjektion mit dem Medikament Xiapex eine Begradigung des Fingers erfolgen. Weitere Informationen dazu finden Sie im fortlaufenden Text.
Im fortgeschrittenen Stadium können zusätzliche Maßnahmen, wie Gelenklösung oder auch Gelenkversteifung (mittels Einbringung von Drahtstiften), erforderlich werden. Gegebenenfalls in Kombination mit lokalen Hautlappenplastiken.
Direkt nach der Operation werden ein Kompressionsverband und eine Gipsschiene angelegt.
Je nach Ausprägungsgrad der Erkrankung und den Begleiterkrankungen findet die Operation unter ambulanten oder meistens stationären Bedingungen statt.
Anschließend sind regelmäßige Verbandswechsel und Wundkontrollen durch den weiterbehandelnden Arzt erforderlich. Das eingebrachte Nahtmaterial kann am 14. postoperativen Tag entfernt werden.
Die Nachbehandlung ist von großer Bedeutung für ein bestmögliches Operationsergebnis. Eine intensive Krankengymnastik und Ergotherapie, sowie eine nächtliche Schienenruhigstellung zur Prophylaxe einer erneuten Kontraktur, ist hier unerlässlich.
Injektion von Kollagenase (Xiapex ©) bei Dupuytren’scher Krankheit
Seit Mai 2011 ist nach einer positiven Zulassung des Medikamentes in den USA durch die FDA Xiapex auch in der EU als Medikament zur Therapie des fortgeschrittenen einsträngigen Morbus Dupuytren zugelassen.
Das Enyzm, welches in der Lage ist Kollagen abzubauen wird dabei direkt in den narbigen Bindegewebsstrang eingespritzt und führt zur Auflösung dieses Stranges. 24h nach der Injektion wird der betroffene Finger durch den Behandler gestreckt und damit der angedaute Dupuytrenstrang aufgesprengt.
Sowohl die Kollagenaseinjektion wie auch die manuelle Lösung sollten nur von Handchirurgen mit Zertifizierung seitens des Herstellers erfolgen.
Patienten mit einer zweit- bis drittgradigen Dupuytren’schen Erkrankung mit einem Strang in der Hohlhand sind potentielle Kandidaten für den Eingriff. Bei das PIP-Gelenk-überschreitenden Strängen ist die Kollagenaseinjektion nicht erfolgsversprechend.
Die Kostenübernahme sollte vor Behandlung mit der zuständigen Krankenkasse geklärt werden.
Weiterführende Informationen auch von Betroffenen über die Dupuytren’sche Erkrankung und die Behandlung mittels Kollagenase, erhalten Sie auch über den Selbsthilfeverein Dupuytren e.V. unter
Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) entsteht durch eine Druckbelastung des Mittelnerven (Nervus Medianus) im Karpaltunnel am Handgelenk.
Der Medianus-Nerv verläuft im Karpaltunnel zusammen mit den Fingerbeugesehnen und kann durch vielerlei Ursachen beeinträchtigt werden. Hierzu zählen u.a. degenerative, systemische (Polyarthritis), stoffwechselbedingte (Diabetes) und entzündliche Erkrankungen. Auch Verletzungen im Handgelenksbereich, Schwangerschaft oder Tumoren können auslösende Ursache für ein CTS sein.
Die meisten Patienten leiden unter Gefühlsstörungen, insbesondere des Daumens, Zeigefingers und des Mittelfingers. Hinzu kommen häufig ein Schwellungsgefühl der Hand und Schmerzen, die den Patienten nachts aufwachen und nicht mehr schlafen lassen. Die Symptomatik kann bis in den Oberarm und die Schulter ausstrahlen. Im weiteren Verlauf gleiten dem Patient Gegenstände aus der Hand, da die Gefühlsstörung einen dauerhaften und kräftigen "Griff" verhindert. Schließlich werden durch Muskelabbau des Daumens und Mitbeteiligung der Beugesehnen Fingerbewegungen sehr mühsam.
Je nach Ausprägungsgrad der Erkrankung kommen verschiedene therapeutische Maßnahmen in Frage. Die Ruhigstellung der betroffenen Hand erfolgt mit einer Lagerungsschiene zur Nacht.
Durch eine lokale Kortisontherapie kann eine reaktive entzündliche Veränderung des Sehnengleitgewebes behandelt werden.
Die operative Eröffnung des Karpalkanals entlastet den Druck auf den Nerven und führt in der Regel bereits unmittelbar nach der Operation zu einer spürbaren Erleichterung. Dieser Eingriff kann in unserem ambulanten OP-Zentrum in lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Zur offen chirurgischen Therapie wird das Karpaldach (Retinaculum flexorum) über einen ca. 4 - 5 cm langen Schnitt in der Hohlhand vollständig gespalten. Am Ende der Operation wird eine Gipsschiene für einige Tage angelegt. Das Nahtmaterial wird in der Regel 12 bis 14 Tage nach der Operation entfernt. In der Regel kann die Nachbehandlung durch den überweisenden Facharzt oder Hausarzt erfolgen. Die gesamte Behandlungsdauer erstreckt sich in der Regel über zwei Wochen.
In diesem Zeitraum sollte der operierte Arm zur Vermeidung einer vermehrten Schwellung hochgelagert werden. Bereits einen Tag nach der Operation ist auf eine vollständige Streckung und Beugung aller Finger zu achten.
Die häufige sog. Rhizarthrose des Daumensattelgelenkes kommt durch eine Abnutzung des Gelenkknorpels zustande und tritt isoliert an einer Hand oder an beiden Händen auf. Eine familiäre Disposition wurde beobachtet. Frauen sind öfter betroffen als Männer.
Durch die über verschiedene Stadien fortschreitende Arthrose im Daumensattelgelenk kommt es in der frühen Phase zu einer stark schmerzhaften Bewegungseinschränkung mit einer Morgensteifigkeit, die sich im Lauf des Tages bessert. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung wird jegliche Daumenbewegung sehr schmerzhaft, sodass es zu einer gravierenden Funktionseinbuße der Hand kommt. Grund für die Schmerzen ist das aufeinander Reiben des 1. Mittelhandknochens und dem"Großen Vieleckbein" (Os trapezium). Die Diagnose der Erkrankung wird nach einer eingehenden klinischen Untersuchung gestellt und mittels Röntgen bestätigt.
Eine konservative Therapie durch Ruhigstellung, gegebenenfalls in Kombination mit Injektionsbehandlungen, führt leider nur selten zu einer dauerhaften Besserung der Beschwerden. Daher ist eine operative Therapie oft das einzige Verfahren um die Schmerzen zu beenden.
Als Standardverfahren wird in unserer Klinik das "Große Vieleckbein" (Os trapezium) entfernt, so dass der geringe Abstand der aufeinander reibenden Knochen aufgehoben wird. Ist das Sattelgelenk durch einen fortgeschrittenen Befund instabil, führen wir eine sogenannte Resektionsarthroplastik nach Epping durch. Hierbei entfernen wir das Trapezium und Stabilisieren das Gelenk durch eine Sehnenplastik (halbierte Sehne des M. flexor carpi radialis).
In der Regel wird ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig.
Nach der Operation wird der Daumen in einer Gipsschiene für insgesamt 6 Wochen ruhiggestellt. Die anderen Langfinger können in dieser Zeit beübt werden.
Ab der 4. Woche der Daumenruhigstellung kann unter krankengymnastischer Anleitung mit aktiven Bewegungsübungen (z.B. Abspreizen und das Heranführen des Daumens) begonnen werden. Ein kraftvoller und schmerzfreier Einsatz der betroffenen Hand ist erst in 4 – 6 Monaten zu erwarten.
Als Ganglion, oder umgangssprachlich Überbein, bezeichnet man eine gutartige Geschwulstbildung an der Hand, die entweder von der Gelenkskapsel oder einer Sehnenscheide ausgeht.
Es handelt sich, trotz der für den Patienten oftmals hart tastbaren Konsistenz, nicht um einen Knochen. Eine echte knöcherne Neubildung wird als Exostose bezeichnet.
Die Ursachen sind vielfältig: Chronische Reizzustände (Gelenke, Sehnenscheiden) ebenso wie Verletzungen (Riss der Gelenkskapel), können eine Rolle spielen.
Die prall-elastische Auftreibung enthält in der Regel einen zähen Schleim, kann zu beträchtlicher Größe anwachsen und verursacht durch Druck auf benachbarte Strukturen wie Haut, Nerven, Gefäße oder Sehnen Beschwerden.
Am Finger führt eine Sonderform, die sogenannte Mukoidzyste, durch Druck auf das Nagelbett zu Nagelwachstumsstörungn (Riefen).
Die Diagnose eines Ganglions kann durch einen erfahrenen Handchirurgen meistens bereits druch eine klinische Untersuchung gestellt werden. Ergänzend werden evtl. Sonographie und Röntgen erforderlich.
Die Behandlung ist in der Regel operativ, wobei das Ganglion mitsamt des oftmals vorhandenen Stiels komplett entfernt werden muss, um ein Wiederauftreten zu verhindern.
Diese spezielle Erkrankung betrifft meistens das erste Ringband der Fingerbeugesehnen.
Das Phänomen kann angeboren bei Säuglingen, gelegentlich bei Kleinkindern, in der Mehrzahl der Fälle aber beim Erwachsenen jenseits des 50. Lebensjahres vorkommen. Mögliche Ursachen sind wiederholte Überlastungen oder chronisch entzündliche Erkrankungen, wie z.B. Gicht, Rheuma oder andere Erkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus.
Insbesondere beim Erwachsenen handelt es sich dabei um eine Verdickung der Sehne, oder des Sehnengleitlagers, so dass der Durchmesser des Ringbandes für ein ungestörtes Gleiten der Sehnen nicht mehr ausreichend ist. Dadurch kommt es zum "Hängenbleiben" des Fingers, sodass nur durch erhöhten Kraftaufwand oder durch Zuhilfenahme der anderen Hand die schmerzhafte Blockade in der Bewegung überwunden werden kann.
Die Erkrankung kann in der Regel anhand einer eingehenden klinischen Untersuchung festgestellt werden.
Im Frühstadium ohne eigentliches Schnappen bei der Fingerbewegung ist eine konservative Behandlung mit lokal abschwellenden Maßnahmen und entzündungshemmenden Medikamente, ggf. Kortisoninjektionen in die Sehnenscheide, möglich.
Die operative Spaltung des Ringbandes sollte jedoch frühzeitig erfolgen, bevor bereits fixierte Bewegungsbehinderungen eingetreten sind. Die Schnappsymptomatik ist direkt nach der Operation verschwunden.
Um ein optimales Operationsergebnis zu erreichen und um Verklebungen oder Verwachsungen der Beugesehnen zu verhindern, müssen die Finger ab dem Operationstag nach einer kurzen Anleitung eigenständig beübt werden.
In schwierigen Fällen, z.B. bei Einschränkung der Fingerbeweglichkeit, ist eine krankengymnastische und ergotherapeutische Übungsbehandlung möglich. Die Hautfäden können in zwei Wochen durch den weiterbehandelnden Arzt entfernt werden.
Die Ringbandspaltung kann in lokaler Betäubung in unserem ambulanten OP-Zentrum erfolgen.
Die rheumatoide Arthritis (RA; frühere Bezeichnung chronische Polyarthritis; cP) ist eine chronisch-entzündliche (abakterielle) System-Erkrankung, die vorwiegend die Gelenkschleimhaut (Synovia) betrifft und zu krankhaften Veränderungen an Gelenken und Sehnen führt. Betroffen sind 1-4 % der Bevölkerung in Deutschland. Am häufigsten erkranken Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren.
Die genauen Gründe für die Entstehung einer RA sind bis heute unbekannt. Viele der krankhaften Befunde weisen auf einen autoimmunologischen Hintergrund hin. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass enzymatische Vorgänge an der Zerstörung der Gelenkstrukturen und Sehnen beteiligt sind. Die chronische Entzündung führt gemeinsam mit enzymatischen Abläufen zu einer Zerstörung der Gelenkstrukturen und über die gleichzeitig vorhandene Sehnenscheidensynovialitis letztendlich zur Ruptur von Sehnen.
Am Anfang der Erkrankung bestehen Morgensteifigkeit der Gelenke mit Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Da es sich bei der rheumathoiden Arthritis um eine dynamisch fortschreitende Erkrankung handelt, können im weiteren Verlauf zunächst Schwellungen der Gelenke, Gelenkfehlstellungen und schließlich funktionsbehindernde Gelenkzerstörungen auftreten. Hierdurch kommt es zu stark schmerzhaften und funktionseingeschränkten Gelenken und zu deutlich sichtbaren Achsabweichungen mit grotesken Fehlstellungen z.B. der Hände.
Nervenengpaßsyndrome werden gehäuft beobachtet, beispielsweise das Karpaltunnelsyndrom oder die Kompression des Nervus ulnaris durch Synovialitis des Ellenbogengelenks. Die Hände sind bei fast allen Rheumapatienten, oft schon in der Frühphase, betroffen, typischerweise das Handgelenk, die Fingergrund- und mittelgelenke und das Daumengrundgelenk.
Im Folgenden wird kurz auf die wichtigen rheumatischen Veränderungen an der Hand eingegangen:
Veränderungen am Handgelenk
Im Frühstadium weisen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf eine Handgelenk-Synovialitis, die sich als wulstige Schwellung tasten lässt, hin.
Je nach Verlaufsform treten im Spätstadium spontane Einsteifungen des Handgelenkes oder es kommt zu einer funktionseinschränkenden Instabilität.
Veränderungen an den Fingergelenken Schwanenhalsdeformität
Bei dieser Fehlhaltung werden die Fingergrund- und endgelenke in Beugung und das Mittelgelenk in Überstreckung gehalten, die den Faustschluss und den feinen Spitzgriff zwischen Daumen und betroffenem Finger behindern. Ursächlich sind rheumatische Veränderungen an den Gelenken, den Handbinnenmuskeln und den Beugesehnenscheiden.
Zusätzlich kann es zu einem „Schnapp-Phänomen“ kommen: Bei normalem Faustschluß verbleibt der Finger in Überstreckstellung. Bei Verstärkung der Beugung wird das Mittelglied über den Grundgliedkopf gezogen, wobei es zu einem typischen Schnappen kommt. Erst jetzt ist ein Faustschluss möglich.
Knopflochdeformität
Die Synovialitis dehnt und lockert den Mittelzügel des Streckapparates und schwächt die Streckung des Mittelgelenks. Die Bindegewebshaut (Aponeurose) zwischen Mittel- und Seitenzügel weitet sich, die Seitenzügel verrutschen nach handinnenseitig und wirken nun als Beuger im Mittelgelenk und Strecker im Endgelenk.
Veränderungen am Sattelgelenk des Daumens
Sehr häufig sind arthrotische Veränderungen am Sattelgelenk des Daumens vorhanden, welche schon bei festem Zugreifen, Fassen eines Schlüssels oder beim Halten der Kaffeetasse zu starken Schmerzen führen. Es resultiert eine deutliche Kraftminderung.
Therapie
Da die RA eine fortschreitende Allgemeinerkrankung ist, muss die chirurgische Therapie in enger Abstimmung mit den behandelnden Rheumatologen erfolgen. So sollte z.B. vor einer geplanten Operation die immunsupprimierende Medikation auf ein Mindestmaß reduziert werden, da sonst Wundheilungsstörungen drohen.
Zielsetzung einer chirurgischen Behandlung ist in der Frühphase die
- Verlangsamung des Krankheitsprozesses,
- Verminderung der Schmerzen,
- Verbesserung oder Wiederherstellung von nützlichen Funktionen,
- Verhinderung fortschreitender Zerstörungen und
- Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes.
Die 3 Grundprinzipien sind die
- Verhinderung fortschreitender Destruktion durch Synovialektomie,
- Wiederherstellung verlorener Funktionen und
- Eingriffe, mit denen Restfunktionen erhalten werden können, z. B. Arthroplastik oder Sehneneingriffe.
Vorbeugende Operationen sind z.B. Synovialektomien, die frühzeitig durchgeführt werden sollten, um drohende Sehnenzerreißungen zu verhindern. Rekonstruktive Maßnahmen haben die Wiederherstellung von Weichteilmantel und Gelenken (auch durch Einbringen von Kunstgelenken) und z.B. Sehnen-Verlagerungen zum Ziel. Außerdem werden z.B. bei der Sattelgelenksarthrose Resektionsarthroplastiken mit Sehnenplastiken durchgeführt. Bei fortgeschrittener Instabilität mit skelettalem Kollaps besteht die Indikation zur Versteifung, um Restfunktionen der Hand zu erhalten.
Generell sollten möglichst einfache Eingriffe mit geringer Belastung für den Patienten, kurzer Rehabilitationszeit und hoher Erfolgsaussicht bevorzugt werden.
Die Handgelenksarthroskopie hat seit der Entwicklung kleinster, leistungsstarker Instrumente und Videoeinheiten mit hohem Auflösungsvermögen die Diagnostik sowie die minimalinvasive Therapie ausgewählter Eingriffe am Handgelenk bereichert.
Sie wird insbesondere wie folgt eingesetzt
- Abklärung unklarer Beschwerden im Handgelenk, die durch nichtinvasive Methoden (z.B. Röntgen, CT, MRT) nicht zu diagnostizieren sind.
- bei frischen Handgelenksverletzungen mit Schwellungszustand ohne pathologischen, radiologischen Befund mit Verdacht auf ligamentäre Verletzung
- minimal-invasive Entfernung freier Gelenkkörper
- Glättung von Knorpelläsionen und Knorpelanteilen.
- Glättung eingeschlagener und oft verletzten Diskusteilen nach einem Riss.
Im Rahmen einer Arthroskopie werden über 4 kleine Hautschnitte eine Kamera und auch ein Tasthaken oder sonstige Operationsinstrumente in das Handgelenk eingebracht. Die Arthroskopie kann in Armbetäubung (Plexusanästhesie) oder in Vollnarkose meist als ambulanter Eingriff erfolgen. Nach der Spiegelung werden diese Stellen genäht oder mit einem speziellen Pflaster verklebt.
Der erste Verbandswechsel erfolgt am ersten oder zweiten Tag nach der Arthroskopie. Je nach Verletzungsfolge und Behandlung wird das Handgelenk entweder in einer Schiene ruhiggestellt oder darf sofort mobilisiert werden. Eine krankengymnastische Beübung ist selten notwendig.
Über den Befund und insbesondere über das weitere Vorgehen sprechen wir gerne in aller Ruhe in unserer Ambulanz mit Ihnen.
DGPRÄG: Handchirurgie
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (Abkürzung: DGPRÄC) ist ein Berufsverband und die wissenschaftliche Fachgesellschaft für plastische Chirurgen in Deutschland mit Sitz in Berlin. Die DGPRÄC wurde am 16. Oktober 1968 in Bochum unter dem Namen „Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen“ (VDPC) gegründet, der 2005 angepasst wurde. Mitglieder der DGPRÄC sind ausschließlich Fachärzte für Plastische Chirurgie bzw. für Plastische und Ästhetische Chirurgie.