Update der Plastischen, Ästhetischen, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
unter der Leitung von Prof. Dr. Peter M. Vogt und unter Mitwirkung renommierter Plastischer Chirurginnen und Chirurgen aus Deutschland veranstalten wir auch in diesem Jahr wieder eine Online-Seminarreihe zur Handchirurgie, Brustchirurgie und viele weitere interessante Themen.
Unsere virtuellen Fortbildungen sind für Sie kostenlos und von der Ärztekammer Niedersachsen mit jeweils 2 CME-Punkten zertifiziert.
Als Teilnehmer können Sie das Ereignis in Teams – Desktop (Windows oder Mac), Web oder Mobil – verfolgen.
Wenn sie keine Teams haben, können sie auch einen Browser (Chrome, Firefox oder Edge) verwenden.
Sie können unser Online-Seminar live verfolgen und an den moderierten Fragen und Antworten via Chat teilnehmen.
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Rückblick Online-Seminarreihe 2021
Update der Plastischen, Ästhetischen, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Am 4.Mai 2021 veranstaltete die Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von Herrn Prof Dr. P.M. Vogt ein Onlineseminar zum Thema „Nervenläsionen der oberen Extremitäten“ und setzte damit ihre im vergangenen Jahr während der COVD-19-Pandemie begonnene erfolgreiche Serie fort.
Zu Beginn stellte Frau Prof Dr. Leila Harhaus, Oberärztin der BG-Unfallklinik Ludwigshafen/Universität Heidelberg moderne Konzepte zur Neuromtherapie vor. Unter dem Motto „give the nerve something to do” zeigte sie anhand von Techniken wie „TMR“ (targeted muscle reinnervation) oder „RPNI“ (regenerative peripheral nerve interface) chirurgische Möglichkeiten auf, Neurombeschwerden erfolgreich zu therapieren.
Danach beschrieb Herr Dr. Andreas Gohritz, Oberarzt am Universitätshospital Basel, innovative Konzepte zur Verbesserung der Arm- und Handfunktion bei Patienten mit ZNS Schädigung. Eindrucksvoll zeigte er anhand von Patientenbeispielen, wie mit einer Kombination verschiedener Verfahren (z.B. das Alphabet Prozedere) Basis-Greiffunktionen wiedergestellt werden können und den Patienten damit zu einem Leben mit mehr Selbständigkeit verholfen werden kann.
Abschliessend berichtete Frau PD Dr. Birgit Weyand, Oberärztin der PÄHW der MHH, über funktionelle Rekonstruktionsmöglichkeiten bei traumatischen Lähmungen der oberen Extremität. Hier wurden neben den klassischen motorischen Ersatzoperationen mit Sehnenumlagerungen auch Neurotisationsverfahren vorgestellt, mit welchen gelähmte Muskeln wieder erfolgreich nerval reinnerviert werden können.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof Dr. P.M. Vogt, technische Unterstützung erhielt das Team von Frau S. Goldscheck. Etwa 50 Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern konnten die spannenden Vorträge online verfolgen und über den Chat Fragen stellen und diskutieren.
Am 30. Juni 2021 veranstaltete die Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. P.M. Vogt die Onlineveranstaltung zum Thema „Implantat-basierte multiplanare Brustaugmentation – ein Konzept für eine dynamische Implantat-Gewebe-Interaktion und nachhaltige Formstabilität“.
Herr Dr. Marian S. Mackowski, Leiter der Medical One-Klinik in Hamburg, stellte in seinem Vortrag die aktuellen Konzepte ästhetische und nachhaltige Formstabilität vor, mit der langfristig stabile Ergebnisse auch bei großen Implantat-Größen erzielbar sind.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach einem Operationsvideo, möchten wir noch einmal auf die im April im European Journal of Plastic Surgery erschienene Publikation inklusive Video hinweisen, die unter folgendem Link abrufbar ist:
Wir danken allen Teilnehmern für die spannenden Chat-Fragen, die unsere Veranstaltung lebendig gemacht haben!
In diesem einmaligen interdisziplinären Webinar konnten wir hochkarätige Experten gewinnen, neueste Erkenntnisse und Best-Practices aus der Brandverletztenversorgung und Intensivmedizin zu teilen.
Herr PD Dr. Stüber aus der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin der MHH informierte sowohl über die aktuelle Studienlage wie auch von den eigenen Erfahrungen über das vergangene Jahr mit der Behandlung von Patienten mit schweren Verläufen einer COVID-19 Infektion. Herr PD Dr. Wallner aus dem BG-Klinikum Bergmannsheil in Bochum stellte die xenogene Fischhaut aus dem islandischen Kabeljau als interessante und innovative Wundauflage bei Brandverletzten vor. An klinischen Beispielen konnte er den Einsatz sowohl als epidermalen, wie auch als partiell dermalen Hautersatz zeigen. Frau Dr. Wilhelmi von der traumatologischen Intensivstation der MHH konnte eindrücklich klinisch, wie auch im Kontext aktueller Literatur die Bedeutung des Faktor XIII bei der Behandlung von Patienten mit ausgedehnten Wundflächen und Verletzungen darlegen und für eine zeitnahe und kontinuierliche Substitution sensibilisieren. Herr Dr. Dieck als leitender Intensivmediziner des Schwerbrandverletztenzentrums Niedersachsens stellte erste Erfahrungen mit dem neuartigen und wiederentdeckten Beatmungskonzept des Laminarflusses und dem Beatmungsgerät Evone vor. Hiermit lässt sich bei selektiven Indikationen eine verbesserte lungenprotektivere Beatmung z.B. bei der Behandlung eines ARDS erreichen. Herr PD Dr. Krezdorn als leitender Oberarzt des Schwerbrandverletztenzentrums Niedersachsens gab einen Überblick über die Datenlage zum Thema Einsatz von Plasmapherese bei Brandverletzten. Er berichtete insbesondere auch über eigene Ergebnisse einer frühzeitigen präemptiven Plasmapherese bei ausgewählten Patienten mit ausgedehnten Befunden einer toxisch epidermalen Nekrolyse.
Am 02.11.2020 fand in unserer Webinarreihe unter der Leitung von Herrn Prof. Vogt und Herrn PD Dr. Jokuszies eine durch die Ärztekammer Niedersachsen zertifizierte Fortbildung zum Thema der Frühkindlichen Handfehlbildungen statt.
Erneut konnten wir mit Frau Maren Schelly, Kinderkrankenschwester aus dem Kinderkrankenhaus Wilhelmstift – dem führenden Zentrum für frühkindliche Handfehlbildungen in Deutschland – und mit Herrn Dr. Brodowski aus der hiesigen Abteilung für Pränataldiagnostik der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe erfahrene Referenten für unser Webinar gewinnen.
Den Auftakt zu dieser Fortbildung machte Herr Dr. Brodowski mit seinen beeindruckenden Ultraschallbildern und 3D-Rekonstruktionen von vorgeburtlichen Hand- und Fußfehlbildungen und hob mit seinem Vortrag einmal mehr die Bedeutung der an der MHH gelebten und interdisziplinären Zusammenarbeit hervor.
Im Anschluss hat uns Frau Maren Schelly, Kinderkrankenschwester des Wilhelmstiftes in Hamburg, die konservativen Behandlungsmöglichkeiten der Kamptodaktylie und Thumb-in-palm-Fehlbildung demonstriert. Anhand ausgewählter Behandlungsfälle und innovativer Schienentechniken wie der Streifi-Flex-Schiene und dem Glove-Splint konnte Sie beeindruckende Behandlungsergebnisse und den Wert einer konservativen Therapie für diese besonderen Fehlbildungsentitäten demonstrieren.
Zu guter Letzt referierte PD Dr. Jokuszies mit einem Übersichtsvortrag zur Behandlung des gesamten Handfehlbildungsspektrums an der MHH. Ein besonderes Augenmerk richtete er auf die mittlerweile etablierte OMT-Klassifikation, die sich u.a. molekularbiologischer und gentechnischer Erkenntnisse zur Beschreibung von Formations- und Differenzierungsstörungen bedient sowie auf das Erhardt-Developmental-Prehension-Assessment zur systematischen Beobachtung und Erfassung der kindlichen Greifmuster und -entwicklung. An der MHH werden seit 2006 jährlich ca. 50 Patientinnen und Patienten mit frühkindlichen Hand- und Fußfehlbildungen behandelt. In der Summe sind dies mehr als 1400 Behandlungsfälle seit 2006.
Im Fazit stieß diese Fortbildung auf eine große und positive Resonanz durch Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik und der unterschiedlichsten Fachgebiete.
Rückblick: Online-Seminarreihe 2020
Update der Plastischen, Ästhetischen, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Therapie der Skahoidfraktur
Dr. med. Sören Könneker, Medizinische Hochschule Hannover
Therapie der Daumensattelgelenksarthrose
Dr. med. Alexander Zach, Heliosklinikum Stralsund
Therapie rheumatischer Krankheitsbilder
Privatdozent Dr. med. Christian Weinand, Klinikum Osnabrück
Prinzipien der erfolgreichen ästhetischen Mammaaugmentation
Dr. med. Marian Mackowski, Medical One Hamburg
Implanatat-/ Expanderbasierte Rekonstruktion mit und ohne Matrix – was ist neu?
Dr. med. Karl Breuing, Rhode Island Hospital / Amerika
Rettungsoperationen in der Implantatchirurgie - Der Weg zum Eigengewebe
OA Dr. T. Mett, MHH
In einem weiteren Online-Seminar konnten wir Experten für das spannende Thema dermaler Hautersatz gewinnen, die uns Einblicke in die klinische Anwendung neuer Materialien gaben.
Im Rahmen einer interaktiven, von Professor Vogt moderierten, Online- Expertenrunde wurden die Anwendungsmöglichkeiten dieser Materialien im Bereich komplexer Wunden und bei Brandverletzten betrachtet und diskutiert.
PD Dr.med. Nicco Krezdorn, MHH, präsentierte das Thema „dermaler Hautersatz bei komplexen Wunden“.
Im Anschluss demonstrierte Herr Prof. Dr. med. Thomas Kremer, Leipzig, die Anwendung in der Therapie Schwerstbrandverletzter.
Abgeschlossen wurde das Seminar durch eine interessante interaktive Diskussion im Anschluss.
Wir danken den Referenten herzlich für die fachlich exzellenten Beiträge, der Firma Polymedics für die Ausrichtung des Webinars und den Partizipierenden für ihre rege Teilnahme an unserem Internetseminar.
Gerne können Sie uns eine Nachricht zukommen lassen, wenn Sie sich das Seminar noch einmal anschauen möchten.
Am 21.10.2020 fand in bewährter Fortsetzung unserer Online-Seminarreihe und unter der Leitung von Herrn Prof. Vogt und Herrn PD Dr. Jokuszies eine durch die Ärztekammer Niedersachsen zertifizierte Fortbildung zum Thema der Frühkindlichen Handfehlbildungen statt.
Oberarzt Dr. Max Mann aus der Abteilung für Chirurgie kindlicher Handfehlbildungen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift – dem führenden Zentrum für frühkindliche Handfehlbildungen in Deutschland – und Herr Dr. Brodowski Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der MHH stellten die neuesten Erkenntnisse ihrer Gebiete dar.
Den Auftakt zu dieser Fortbildung machte Herr PD Dr. Jokuszies mit einem Übersichtsvortrag zur Fehlbildungschirurgie in der Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie der MHH mit mittlerweile über 600 behandelten Patienten seit 2006. Eine wesentliche Neuerung ist die Ablösung des von Swanson eingeführten Klassifikationssystems zur Einteilung frühkindlicher Handfehlbildungen durch die OMT-Klassifikation, was auf Erkenntnissen aus der Molekularbiologie, Histochemie, Chromosomenanalytik und Gentechnik beruht und eine exakte Voraussage frühkindlicher bzw. embryonaler Entwicklungsstörungen auf der Grundlage des individuellen Entwicklungsstandes erlaubt.
Im Anschluss stellte Herr Dr. Brodowski mit beeindruckenden Ultraschallbildern und 3D-Animationen von vorgeburtlichen Hand- und Fußfehlbildungen die Innovationen auf seinem Fachgebiet vor. Mittlerweile ist man dank hochauflösender Ultraschalltechnik sogar in der Lage, die Beweglichkeit der kleinen Gelenke im Echtzeit-3D-Modus in utero darzustellen.
Zu guter Letzt referierte Herr Kollege Mann zur Diagnostik und Behandlung der radialen Klumphand, einer Handfehlbildung, die schwerste Formstörungen des Unterarmes und der Hand hervorrufen kann und die ein aufwendiges und abgestuftes Behandlungskonzept erfordert. Hier bietet das neuartige Vilkki-Verfahren die Möglichkeit, ein Handgelenk durch Schaffung einer radialen Säule aufzubauen. Innovationen bei der Pollizisation stellen die alleinige Ablösung der Interosseusmuskulatur nach Mennon und die Schnittführung nach Ezaki und Carter dar.
Im Fazit stieß diese Fortbildung auf eine große und positive Resonanz durch Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Fachgebiete wie Kinderradiologie, Humangenetik und Kinderonkologie.