Arbeitsgruppe Neuronuklearmedizin
Hintergrund
Das menschliche Gehirn funktioniert durch ein Zusammenspiel spezialisierter Regionen. Hirnfunktionen, Dysfunktionen und deren Ursachen sowie Behandlungseffekte können durch nuklearmedizinische Verfahren (z.B. Positronenemissionstomographie, PET) in einzigartiger Weise ohne in das System einzugreifen untersucht werden. Dabei kommen minimale Mengen (pmol) radioaktiv markierter Stoffe zur Anwendung, die sich spezifisch im Gehirn verteilen. Mit diesen können physiologische Prozesse wie Durchblutung, Stoffwechsel oder Neurotransmission sowie degenerativ bedingte Ablagerungen oder Entzündungen im Gehirn quantitativ erfasst werden. In der präklinischen Bildgebung können Tiermodelle von Erkrankungen und Therapieverfahren evaluiert werden.
Arbeitsinhalte
Die Arbeitsgruppe Neuronuklearmedizin nutzt die o.g. Verfahren in Studien zur Pathophysiologie und Behandlung von Hörstörungen sowie neuropsychiatrischen Erkrankungen und Störungen der Hirnfunktion als Folgeerkrankung (z.B. nach Organtransplantation). Grundsätzlich werden sowohl präklinische als auch klinische Studien durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung des Hörsystems, einem Bereich in dem mehrere drittmittelgeförderte Projekte durchgeführt werden. Dabei kommt die auf dem neusten technischen Stand befindliche Infrastruktur der Klinik für Nuklearmedizin zum Einsatz. Im Rahmen wissenschaftlicher Kooperationen werden parallele elektrophysiologische (EEG) Messungen und Datenauswertungen mittels Machine learning durchgeführt sowie ein PET Software Phantom des Gehirns genutzt. Die Rolle der inhibitorischen Neurotransmission beim altersbedingten Hörverlust wird im Wüstenrennmaus Modell und translational beim Menschen mittels PET untersucht.
Mitglieder der Arbeitsgruppe
Prof. Dr. med. Georg Berding, Klinik für Nuklearmedizin (Leiter der Arbeitsgruppe)
Dr. rer. nat. Martin Mamach, M.Sc., ehemaliger Doktorand, Hearing4all (jetzt: Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik der MHH)
Malte Voskamp, M.Sc., Doktorand
Philipp Deutsch, M.Sc., Doktorand
Florian Wilke, MTRA Schule der MHH (Hard- und Software Spezialist), Masterstudent
Denise Merz, B.Eng., Deutsches Hörzentrum MHH, Masterstudentin
Jana Petro, M.Sc., ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin Hearing4all (jetzt: Avateramedical GmbH)
Dr. rer. nat. Mariella Weiß (geb. Kessler), ehemalige Doktorandin Hearing4all (jetzt: Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, UKE Hamburg)
Externe Kooperationen
Dr. rer. nat. Ralph Buchert, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung Nuklearmedizin
Priv.-Doz. Dr. rer. medic. Florian Büther Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster
Prof. Dr. Georg Klump, Universität Oldenburg, Department für Neurowissenschaften, Zoologie & Verhalten
Prof. Dr. rer. nat. Jörg Lücke, Arbeitsgruppe Machine Learning, Department für Medizinische Physik und Akustik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Prof. Dr. Pascale Sandmann, Professorin für Klinische Audiologie an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg, Leiterin des Funktionsbereichs Audiologie der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg
Mitgliedschaft in koordinierten Forschungsverfahren, Forschungsförderungen
Exzellenzcluster Hören für alle, Hearing4all
DFG Sachmittelbeihilfe (Synergistic EEG and machine learning enhanced PET in CI users)
Zentrum für Systemische Neurowissenschaften Hannover, ZSN
Stellenangebote der MHH
https://mhh.hr4you.org/job/view/1332/doktorand-phd-w-d-m?page_lang=de
Referenzen
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Berding+G&sort=date&size=100
Publikation zur obigen Abbildung „Das Gehirn in Funktion“
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnins.2020.00787/full
Kontakt
Prof. Dr. med. Georg Berding
Klinik für Nuklearmedizin
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Tel.: 0511 532 5598
Fax: 0511 532 8588
e-mail: berding.georg@mh-hannover.de