Lebertransplantation und normotherme Maschinenperfusion
Die Lebertransplantation gilt als erste Wahl bei der Behandlung verschiedener Lebererkrankungen im Endstadium. Aufgrund des anhaltenden Organmangels, der zu einer verstärkten Transplantation von Organen mit erweiterten Spenderkriterien führt, und des oft schlechten Zustands der Empfänger sind die derzeitigen klinischen Strategien optimierungsbedürftig. Unsere Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die maschinelle Perfusion zur individualisierten Optimierung von Lebertransplantaten zu untersuchen.
Kalte maschinelle Perfusion
Die Spenderorgane werden an einen künstlichen Kreislauf angeschlossen in dem die Organe kontinuierlich mit einer 8-10°C kalten Perfusionslösung durchspült werden, die mit Nährstoffen und vor allem mit Sauerstoff angereichert ist (Hypothermic Oxygenated Machine PErfusion = HOPE). Dadurch können mögliche Schäden vor der Transplantation reduziert und die Organe länger gelagert werden.
Warme maschinelle Perfusion
Die extrakorporale Organperfusion bietet auch die Möglichkeit, bei Körpertemperatur (37°C) einen nahezu physiologischen künstlichen Kreislauf zu simulieren, bei dem die Organe kontinuierlich mit einer blutähnlichen Perfusionslösung durchspült werden. Der Vorteil dieser Normothermal Oxygenated Machine PErfusion (= NOPE) liegt in der Möglichkeit der Prüfung und gegebenenfalls Vorbehandlung von Spenderorganen unter „körperähnlichen“ Bedingungen. Dadurch kann letztlich die Qualität der Organe noch besser vorhergesagt und evtl. sogar verbessert werden.
Team
Dr. med. Philipp Felgendreff
Simon Störzer
Hristro Zlatev
Jessica Singh
Helena Linge