KFO LTx Bewilligung

Klinische Forschergruppe „Lungentransplantation“ von der DFG bewilligt

Auszug aus der Pressemitteilung der MHH:

Erneuter Geldsegen für die Forschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wählte gleich zwei MHH-Projekte aus insgesamt 25 Vorschlägen deutscher Universitätskliniken aus, um die Hochschule mit insgesamt 1,6 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren zu unterstützen. Knapp eine Million Euro sind für ein drittes Jahr in Aussicht gestellt. Die klinischen Forschergruppen beschäftigen sich mit den Themen Leberzellkrebs und Lungentransplantation.

Die Aufgabe dieser Teams definiert die DFG so: Sie sollen die Vernetzung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung intensivieren, den wissenschaftlichen Nachwuchs unterstützen und die Profile der Hochschule stärken. „Die MHH etabliert damit einen neuen Schwerpunkt zur Lungentransplantation.

Klinische Forschergruppe Lungentransplantation (Sprecher: Professor Dr. Axel Haverich, Leiter: Prof. Dr. Ulrich Martin, Abteilung Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der MHH)

Förderung: 753.450 € in den ersten zwei Jahren mit Aussicht auf 389.725 € im dritten Jahr

Themen:

Wenn das Atmungsorgan, beispielsweise durch eine chronische Infektion, endgültig ausfällt, ist eine Lungentransplantation die einzige Behandlungsmöglichkeit. Da nur ein Zehntel aller gespendeten Organe für einen solchen Eingriff in Frage kommen, versterben auf der Warteliste immer noch 30 % der möglichen Empfänger. Und trotz großer Fortschritte in der chirurgischen Technik sind die Überlebenszeiten nach einer Verpflanzung der Lunge immer noch deutlich kürzer als bei anderen Organen.

Besonders wichtig sind deshalb nicht nur eine höhere Spendebereitschaft und ein optimiertes „Erhalten“ der Organfunktion während des Transports, sondern auch ein besseres Verständnis der chronischen Organabstoßung – vor allem möchten Mediziner verstehen, welche Reaktionen auf das fremde Organ genau die Abstoßung verursachen und unter welchen Bedingungen das Immunsystem den „Fremdkörper“ zu tolerieren lernt. Zudem könnten neue Therapieansätze sinnvoll sein – wie der Einsatz von Stammzellen in der erkrankten Lunge oder das Züchten von Implantaten für den Gasaustausch aus körpereigenen Zellen des Patienten.

Die klinische Forschergruppe zur Lungentransplantation plant folgende Einzelprojekte:

  • Wie kann die Funktion einer entnommenen Spenderlunge besser aufrechterhalten werden? Lässt sich das Organ auch dann erfolgreich verpflanzen, wenn es dem Spender nach Herzversagen entnommen wurde? Untersuchung in einem Tiermodell
  • Welche Rolle spielen bei der chronischen Abstoßung weiße Blutkörperchen, die in die Spenderlunge einwandern?
  • Welche Gene und Eiweiße spielen bei einer speziellen Abstoßungsreaktion (Bronchiolitis obliterans) eine Rolle?
  • Wie erreicht man Spender-spezifische Toleranz bei der Lungentransplantation?
  • Lassen sich embryonale Stammzellen in Lungenzellen (Pneumozyten) umwandeln?
  • Kann man eine Luftröhre züchten?