Sir Hans-Krebs-Preis 2010 für LEBAO-Forscher
Prof. Ulrich Martin und Alexandra Haase erhalten die mit 10.000 EUR dotierte Auszeichnung für ihre Arbeiten zur Gewinnung von induzierten pluripotenten Stammzellen aus Nabelschnurblut
Induzierte Pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) sind Hoffnungsträger für die Therapie zahlreicher Krankheiten, da sie theoretisch aus jeder Zelle des Körpers eines erwachsenen (adulten) Menschen hergestellt und - ähnlich wie embryonale Stammzellen – wiederum in alle Zellen des Körpers weiterentwickelt werden können. Ein kritischer Aspekt bezüglich der klinischen Anwendung dieser patientenspezifischen Zellen ist jedoch die Akkumulation von Mutationen in den Zellen eines adulten Menschen.
Forschern des LEBAO ist es kürzlich erstmals in Deutschland gelungen, iPS-Zellen aus humanem Nabelschnurblut herzustellen. Im Vergleich zu iPS-Zellen, welche von adulten Zellen abgeleitet wurden, haben sich die Zellen dieser jungen Zellquelle noch nicht viele Mutationen angeeignet und stellen daher eine ideale Zellquelle für patientenspezifische, regenerative Therapien dar.
Am 27. Oktober 2010 verkündete die Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V. (GdF) nun, dass Professor Dr. Ulrich Martin, Leiter der Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO), und Alexandra Haase, Wissenschaftlerin des LEBAO, für diese bahnbrechenden Entdeckung den diesjährigen Sir Hans-Krebs-Preis verliehen bekommen.
Die Wissenschaftler des LEBAO erhielten die Auszeichnung im Rahmen der Jahresversammlung der GdF für ihre Publikation zu den iPS-Zellen aus menschlichem Nabelschnurblut, welche in dem renommierten Magazin Cell Stem Cell (Haase et al. 2009) veröffentlich wurde.
Der jährlich an herausragende Forscher verliehene Sir Hans-Krebs-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr erstmals von Ernst-August Schrader finanziert. Benannt ist der Preis nach dem Biochemiker, Mediziner und Nobelpreisträger Sir Hans Adolf Krebs (geb.: 1900 in Hildesheim , gest.: 1981 in Oxford), welcher 1937 den Zitronensäurezyklus (Krebs-Zyklus) entdeckte. Neben der Verleihung weiterer hochdotierter Forschungspreise und Stipendien im Rahmen des GdF-Treffens, stellten die Preisträger gemeinsam mit dem GdF-Vorsitzenden Professor Dr. Hartmut Küppers und dem Forschungsdekan der MHH Professor Dr. Christopher Baum ihre Arbeiten vor.