Ein Tag für Patient*innen und Angehörige
Mutmach-Geschichten von Transplantierten
„Ich freue mich sehr, dass im Rahmen der Mitmach-Aktion 30 berührende Mutmach-Geschichten entstanden sind, die nun in einem wirklich schönen Buch zusammengefasst wurden, das heute vorgestellt wird“, sagte Elke Büdenbender in einer Videobotschaft bei dem Patiententag „Den Alltag bestehen nach der Transplantation“ am 3. September 2022 im Rahmen des zweitägigen Symposiums „Organtransplantation im Kindes- & Jugendalter“. Elke Büdenbender ist Schirmherrin der Aktion, Richterin am Verwaltungsgericht Berlin und Gattin des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. „Die Bedeutung solcher Geschichten kann gerade für die Betroffenen und ihre Familie nicht genug wertgeschätzt werden. Denn Mut, Hoffnung und Zuversicht sind wichtige Komponenten, um eine solche Operation gut zu überstehen und auch für die Genesung danach.“
Wertschätzung auch für Ärzt*innen
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Transplantation bei Kindern und Jugendlichen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hatte das Transplantationszentrum 2021 die Mitmach-Aktion „Schenke Mut: Erzähl Deine Geschichte!“ initiiert. Die eingegangenen Geschichten wurden nun in dem Buch „Mutmach-Geschichten von Transplantierten“ veröffentlicht. Das Buch wurde im Rahmen des Patiententages vorgestellt und die Teilnehmenden der Aktion gewürdigt. „Die Geschichten machen nicht nur Patient*innen Mut, sondern angesichts des Pflege- und Organmangels erinnern sie auch uns Ärzte daran, wofür wir täglich zur Arbeit gehen“, sagte Privatdozent Dr. Horke, Leiter der Abteilung Chirurgie angeborener Herzfehler und ärztlicher und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums.
Der Patiententag bot Transplantierten und Angehörigen einen umfassenden Überblick zu Themen wie Rehabilitationsmedizin, psychosoziale Versorgung und Erwachsenwerden mit einem transplantierten Organ (Transition) sowie den damit einhergehenden Herausforderungen. Denn: Als Kind oder Jugendlicher mit einem neuen Organ zu leben, birgt besondere Herausforderungen für Kind, Eltern und betreuende Ärzt*innen. Diskutiert und vorgestellt wurden unter anderem Erfahrungen von Betroffenen, Angebote von Selbsthilfeverbänden und Reha-Einrichtungen sowie Tipps zu Sport und Ernährung.
„Man kann es noch besser machen!“
Professor Dieter Haffner, Leiter der MHH-Klinik für Nieren, Leber und Stoffwechselerkrankungen, stellte die Errungenschaften der vergangenen 50 Jahre in der Transplantationsmedizin im Kindes- und Jugendalter sowie die zahlreichen wichtigen Beiträge vor, die die MHH dazu beigetragen hat. Doch: „Man kann es immer noch besser machen!“ Die Betätigungsfelder sind seines Erachtens nach vielfältig: Vom Erhalt der Organfunktion, kürzeren Wartezeiten über besseren Organe, Cross-over Lebendspende, Xeno- oder Zelltransplantation bis hin zur Verbesserung der Immunsuppression und der Senkung der Komorbiditäten. Zum Schluss verkündete er, dass an der MHH ein sozialmedizinisches Zentrum für Kinder mit Organtransplantation zur psychosozialen Rehabilitation geplant ist.
Parallel dazu wurden im Hörsaal M die Transplantation der thorakalen Organe sowie der Einsatz von Herzunterstützungssystemen diskutiert. „50 Jahre Organtransplantation von Herz und Lunge: Ganz viele Erfolgsgeschichten, viel Verbesserung. aber wir sehen auch die Folgen der Immunsuppression und -modulation bei den Patient*innen. Hier muss noch viel getan werden“, fasste PD Dr. Alexander Horke die Sitzung zusammen.
Vorträge, Fotos und Buch
Hier geht's lang!
Vorträge der Referent*innenEine Playlist mit den Vorträgen des Symposiums findet Ihr auf unserem Youtube-Kanal.
FotogalerieHier könnt Ihr euch die Fotos des Symposiums anschauen.
Buch "Mutmach-Geschichten von Transplantierten"Das Buch kann über das Bestellformular bestellt werden.