DRUG DELIVERY SYSTEM UND TARGET-ASSOZIIERTE ZYTOSTATIKAFORMULIERUNG

Dr. Patrick Zardo

Entwicklung eines innovativen Drug Delivery Systems und einer Target-assoziierten Zytostatikaformulierung für die klinische Etablierung der intrathorakalen Chemoaerosol-Therapie als neue Behandlungsmethode Thorax-assoziierter Malignome

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Testung geeigneter Methoden für eine sichere Anwendung der intrathorakalen Chemoaerosol-Therapie im präklinischen Modell sowie die technische Etablierung für den späteren klinischen Einsatz. Hierbei liegt der Fokus sowohl auf einem anwenderfreudlichen, kostenbewussten Design als auch auf der Mitarbeitersicherheit während der Durchführung.

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Pharma Resources GmbH, werden die   medizintechnischen Komponenten für die Anwendung der intrathorakalen Chemoaerosol-Therapie, entwickelt und für den späteren klinischen Einsatz evaluiert. Zusätzlich wird passend zu den Komponenten auch eine optimale Zytostatika-Formulierungen für die intrathorakale Chemoaerosol-Therapie evaluiert. Die Koordination auf der Produktentwicklungsseite liegt hier bei der Pharma Resources GmbH.

Das Projekt wird durch die Europäische Union über den Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch das Land Niedersachsen finanziert.

Hintergrund:
Das Entwicklungsprojekt basiert allgemein auf dem klinischen Faktum, dass bei progressiven, primär malignen Erkrankungen der Pleura wie dem Mesotheliom, in die Pleura hineinwachsende Tumore wie dem Thymom oder einer sekundären Metastasierung einer bösartigen Grunderkrankung in die Pleura, oftmals keine oder kaum zufriedenstellende Tumorkontrolle durch eine systemische Standard-Chemotherapie oder durch eine chirurgische Interventionen zu erreichen ist: Die maligne Erkrankung rezidiviert frühzeitig, zeigt kein Ansprechen oder sogar eine Progression unter konventioneller chemotherapeutischer Therapie. Das maligne Mesotheliom der Pleura (Rippen-, Lungenfell) sowie fortgeschrittene Thymuskarzinome besitzen insgesamt eine äußerst schlechte Prognose hinsichtlich einer Heilung und den Langzeitüberlebensraten, das Spektrum an verfügbaren therapeutischen Optionen ist überschaubar. Einer der neuartigeren Behandlungsansätze beim Pleuramesotheliom, der Pleurakarzinose und dem Thymuskarzinom ist das HITHOC-Verfahren (Hypertherme Intra- ThOrakale Chemotherapie), das mit einem chirurgischen Eingriff einhergeht: Einer bis dato flächigen, makroskopischen Tumorentfernung in Narkose folgt die chemotherapeutische, mikroskopische Zerstörung von etwaig lokal verbliebenem Tumorgewebe unter Spülung mit einer erwärmten Chemotherapielösung. Obwohl dieses Behandlungskonzept in der Thoraxchirurgie immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt, ist das Verfahren aus technischer und chirurgischer Sicht äußerst aufwändig und nicht für jeden Patienten geeignet. Darüber hinaus werden bei diesem Verfahren vergleichsweise sehr hohe Zytostatikamengen eingesetzt als dies der Fall bei der zu entwickelnden Chemoaerosol-Therapie wäre.