
Bei Menschen mit künstlichen Kniegelenken gab es bis in die letzte Dekade hinein noch eine Unzufriedenheitsrate von 20%. Als Alternative zum klassischen mechanischen Alignment (Ausrichtung des künstlichen Kniegelenks entlang der mechanischen Achse des Beines) wurde daher das kinematische Alignment entwickelt. Beim kinematischen Alignment wird das künstliche Kniegelenk entlang der individuellen Beinachse eingebaut.
Ziel in diesem Forschungsprojekt ist es, die beiden Operationstechniken im Hinblick auf die funktionalen Outcomes der Patienten und Patientinnen zu untersuchen. Dafür werden prä- sowie ein und fünf Jahre postoperativ Ganganalysen mit Patienten und Patientinnen durchgeführt, die entweder mit dem mechanischen oder mit dem kinematischen Alignment operiert worden sind.

Aktuelle Prothesenhände auf Basis von Roboterfunktionen sind immer noch sehr teuer, technisch viel zu anfällig, und so gut wie nicht intuitiv steuerbar. Eine technisch breite Anwendung in der Armprothetik haben sie aus diesen Gründen bisweilen nicht finden können. In der Regel sind Armprothesen entweder nur kosmetische Ebenbilder der verlorenen Extremität oder sie bieten im Vergleich zur menschlichen Hand nur stark vereinfachte Funktionen.
Um das zu ändern sollen in dem Forschungsprojekt SoftPro verfügbare Robotertechnologien in einem offenen Exzellenz-Netzwerk in Europa zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Es wird mit € 7,4 Millionen aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der Europäischen Union gefördert.
Die sechs tragenden Säulen des Forschungsprojekts bilden dabei sensomotorische Synergien aus der Neurowissenschaft, die Mensch-Roboter-Interaktion aus der Robotertechnologie, die funktionelle Vereinfachung von Alltagsbewegungen der Hand für ihre Prothetik, neue Strategien zur Beurteilung des Behandlungsfortschritts von armamputierten Patienten, der Aufbau gemeinsam nutzbarer Open-Source Quellen für die Zusammenführung des Know-Hows von Entwicklern und Nutzern, sowie eine enge Verzahnung von Forschungszentren mit klinischen Institutionen und der Industrie. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetpräsenz des Projekts.

Fehlstellungen der Knieachse führen zur ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks und stehen im Zusammenhang mit einer erhöhten Degeneration des Gelenkkompartiments. Bei Patienten mit bestehendem Restwachstum stellt die Wachstumslenkung eine effiziente Therapie dar. Gelegentlich tritt bei dieser Behandlung ein Rebound-Effekt (Wiederauftreten der Fehlstellung) auf.
Durch Bewegungsanalysen vor und bis zu 12 Monaten nach abgeschlossener Therapie wird der Einfluss der dynamischen Belastungen beim Gehen auf den Rebound-Effekt nach einer operativen Wachstumslenkung untersucht.
Ziel ist, es die Ursachen des Rebound-Effekts zu evaluieren, um Erkenntnisse über den optimalen Zeitpunkt zur Implantation sowie die optimale Indikation zur Explantation zu gewinnen.