Ambulante Patientenversorgung
Ergänzend zur ambulanten Versorgung im niedergelassenen Bereich der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin (PMR) hält die Klinik für Rehabilitationsmedizin der MHH ein umfassendes Therapieangebot - vor allem für Patient*innen mit chronischer Schmerzsymptomatik am Bewegungsapparat - vor.
Zunächst werden nach einem elektronischen Assessment eine zielgerichtetes Patientengespräch und eine ausführliche ärztliche Untersuchung durch spezialisierte Ärzt*innen durchgeführt. Auch bereits vorhandene Untersuchungsbefunde und bildgebende Verfahren wie Röntgenbilder oder Ergebnisse von Kernspintomographien können in die Problemanalyse und Therapieplanung mit einbezogen werden.
Gemeinsam mit den Patient*innen wird der Rehabilitationsplan festgellegt, dessen Ziele individuell abgestimmt werden. Für die geplanten Therapieanwendungen wird eine entsprechende Heilmittelverordnung ausgestellt. Auch ggf. erforderliche Medikamente und Hilfsmittel können rezeptiert werden.
Die optionalen Therapiemaßnahmen werden von hoch qualifizierten Therapeut*innen durchgeführt. Zwischen Ärzt*innen und Therapeut*innen besteht enge interprofessionelle Zusammenarbeit und reger fachlicher Austausch.
Die rehabilitative Behandlung kann nach Krankenhausaufenthalten, stationärer oder ganztagsambulanter Rehabilitation oder ergänzend zur bisherigen ambulanten Therapie durchgeführt werden.
Ambulanten Leistungen können für alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen durchgeführt werden - allerdings nicht zu Lasten der Rentenversicherung.
In unserer Klinik bieten wir folgende Spezialsprechstunden an:
- Schmerzrehabilitation
- Amputationssprechstunde
- Neurorehabilitation
- Handrehabilitation
- Beckenbodenrehabilitation
- Hypermobilitätssprechstunde
- CMD(Cranio Mandibuläre Dysfunktion)-Sprechstunde
- COVID-Reha-Sprechstunde
- Telemedizinische Post-COVID-Beratung (ViCoReK)
- Tinitus & Schwindel
- Fit for Work and Life
Zur Terminvergabe wenden Sie sich bitte an unsere Arztanmeldung.
Wenn Sie unter dem Post-COVID-Syndrom leiden, können Sie sich über Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt einen telemedizinischen Termin bei uns buchen lassen. Dieser findet dann entweder mit oder ohne hausärztliche Beteiligung statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.vicorek-nds.de
Die Physiotherapie dient der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der Gesundheit. Ziel ist eine möglichst optimale gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen. In das Indikationsgebiet gehören alle Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dabei ist für uns die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit selbstverständlich geworden. Nach eingehender standardisierter Befunderhebung und der gemeinsamen Festlegung der Therapieziele und -maßnahmen erfolgt die Behandlung.
Spezielle Schwerpunkte sind:
- Physiotherapie nach Handverletzungen
- Beckenbodenrehabilitation
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD-) Ambulanz
- Physiotherapie nach Amputation
- Physiotherapie bei neurologischen Erkrankungen
Innerhalb der Therapie bedienen sich die Physiotherapeuten*Innen verschiedenster passiver, assistiver und aktiver Therapiemethoden, wie beispielsweise Medizinische Trainingstherapie (MTT) und Manuelle Therapie (MT).
Diverse physiotherapeutische Konzepte stellen hier die Grundlage der Behandlung dar:
- Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation
- Entwicklungsneurologische Behandlung nach Bobath oder Vojta
- Manuelle Therapie nach Kaltenborn-Evjent, Maitland oder Cyriax
- Sensorische Integrationskonzepte
- Brügger-Konzept
- Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach
- Konzepte zur Inkontinenzbehandlung
- Entspannungstherapie nach Jacobson
- Sensomotorische Fazilitation nach Janda
- Fasziendistorionsmodell nach Typaldos
Spezielle Angeboten finden auch im Bewegungsbad (Hubbecken) und an unserer Therapiekletterwand statt.
Darüber verfügen wir seit Ende 2020 über eine Beteiligung an der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP) für Patientinnen und Patienten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
Ergotherapeutisch behandeln wir in unserer Ambulanz schwerpunktmäßig Patient*innen mit komplexen Störungsbildern, wie Erkrankungen des Nervensystems ,pränatalen, perinatalen und postnatalen Schädigungen des Zentralen Nervensystems, sowie Erkrankungen des Bewegungssystems.
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen (vgl. DVE 08/2007).
Folgende neurophysiologische Behandlungsverfahren und Behandlungskonzepte finden Berücksichtigung in der ambulanten Behandlung:
- Bobath
- Hirnleistungstraining
- Affolter
- HoDT (Handlungsorientierte Diagnostik und Therapie)
- AOT (Alltagsorientierte Therapie)
- Perfetti
- Sensibilitätsschulung / Desensibilisierung bei Hypersensibilität
- Training der Feinmotorik
- Belastungstraining
- Gelenkschutztraining
- Individuelle ergotherapeutische Schienenversorgung/-behandlung der Hand
- ADL-Training (Acitivities of daily life)
- Prothesentraining
- Spiegeltherapie / GMI (Graded Motor Imagery)
- Gesundheitstraining nach Dr. Simonton bei Schmerz- und Krebspatienten
- Individuelle ergonomische Arbeitsplatzberatung (nur für MHH-Mitarbeiter)
Um den Alltagsbezug innerhalb der ergotherapeutischen Intervention zu gewährleisten, stehen uns neben den funktionellen Behandlungsräumen auch eine Therapieküche, eine Therapiewerkstatt sowie ein Übungsbad zu Verfügung.
Im Bereich der Physikalischen Therapie wird ein weites Spektrum von Therapiemaßnahmen vorgehalten:
- CO2-Bäder für Brandverletzungen und Wundversorgung
- Paraffin-Bäder für Sklerodermie-Patient/innen
- Wärmepackungen
- Manuelle Lymphdrainage
- Elektro- und Ultraschalltherapie
- Die Maßnahmen werden im Rahmen komplexer Therapiekonzepte eingesetzt und dienen der Verbesserung von Körperfunktionen und zur Symptomlinderung (z.B. Schmerzreduktion, Förderung der Wundheilung, Muskelregeneration und -kräftigung).
Darüber hinaus können sie zu Equalisierung der vegetativen Regulation beitragen (z.B. bei Erschöpfungssyndromen, Schlafstörungen und chronischen Schmerzen).