Stationäre Patientenversorgung
Unser ärztliches Team steht allen Fachrichtungen der MHH bei Bedarf beratend zur Seite. Dazu können Ärzt*innen oder andere medizinische Fachkräfte auf den verschiedenen Stationen ein PRM-ärztliches Konsil anfordern. Dies kann sich sowohl auf Diagnostik als auch auf Therapieoptionen oder sozialmedizinische Versorgung beziehen. Unsere Ärzt*innen untersuchen den bzw. die Patient*in auf der betreffenden Station je nach entsprechender Fragestellung und berät mit dem anfordernden Kolleg*innen die Befunde und Optionen (z.B. Indikationen zur Rehabilitation).
In der Zusammenarbeit mit den Hals-Nasen-Ohren-Ärzt*innen der MHH werden solche Konsile beispielsweise zur Abklärung muskulärer Ursachen von Schwindel und Ohrgeräuschen genutzt.
Wir versorgen alle Kliniken der MHH mit physiotherapeutischen Leistungen. Für die Therapie bedienen sich unsere Physiotherapeuten*nnen verschiedenster passiver, assistiver und aktiver Therapiemaßnahmen:
- Passive Maßnahmen
- Aktive Bewegungstherapie
- Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage
- Schluck- und Atmungstherapie
- Entspannungstechniken
Diverse physiotherapeutische Konzepte stellen hier die Grundlage der Behandlung dar:
- Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation
- Entwicklungsneurologische Behandlung nach Bobath oder Vojta
- Manuelle Therapie nach Kaltenborn-Evjent oder Maitland sowie Cyriax
- Sensorische Integrationskonzepte
- Brügger-Konzept
- Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach
- Konzepte zur Inkontinenzbehandlung
- Entspannungstherapie nach Jacobson
- Sensomotorische Fazilitation nach Janda
- Fasziendistorsionmodel nach Typaldos
Die Maßnahmen werden individuell und bedarfsorientiert auf und mit den Patient*innen abgestimmt. Unsere Physiotherapeut*innen arbeiten hierbei in enger Abstimmung mit dem ärztlichen und pflegerischen Team der jeweiligen Stationen.
Wir behandeln Patienten*Innen in nahezu allen Fachbereichen der MHH mit den dazugehörigen Kliniken. Hierzu zählen Patienten*nnen mit:
- Erkrankungen des Bewegungssystems
- Tumorerkrankungen
- Organtransplantationen
- Erkrankungen der inneren Organen
- Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems als auch nach neurochirurgischen Eingriffen, Entwicklungsstörungen unterschiedlicher Genese (bei Kindern)
Unser Ziel ist es vorhandene sowie verlorengegangene Fähigkeiten im körperlichen, psychischen und kognitiven Bereich zu fördern oder wiederherzustellen. Die ergotherapeutische Intervention erfolgt bei Kindern sowie Erwachsenen im Rahmen einer Einzelbehandlung, häufig schon in einer sehr frühen Erkrankungsphase. Die Behandlung erfolgt je nach Schwere der Beeinträchtigung auf den jeweiligen Stationen im Patientenzimmer oder in unseren Therapieräumen.
Im Zentrum einer jeden ergotherapeutischen Behandlung steht immer ein handlungsorientiertes Vorgehen, welches das Ziel verfolgt eine größtmögliche Selbständigkeit und somit Unabhängigkeit im gesamten Alltag, der Selbstversorgung, Freizeit, Beruf und Schule zu erlangen.
Zu Beginn einer ergotherapeutischen Intervention erfolgt eine genaue Befunderhebung um die individuelle Situation in Verbindung mit den Kontextfaktoren zu analysieren. Die Zielsetzungen entstehen im Dialog mit den Patient*innen sowie dem interdisziplinären Team und bestimmen die individuellen Schwerpunkte in der Therapie.
Folgende Behandlungsinhalte finden Berücksichtigung in der stationären Behandlung:
- ADL-Training (Activities of daily life)
- Erarbeiten von Kommunikationsstrategien (z.B. bei tracheotomierten Patienten)
- Förderung der Körperwahrnehmung
- Förderung der zeitlichen und örtlichen Orientierung
- Förderung der Handlungskompetenz
- Gelenkschutzberatung und Gelenkschutztraining
- Hilfsmittelberatung
- Prothesentraining
- Individuelle ergotherapeutische Schienenversorgung für die Hand (z. B. Lagerungsschienen, Rheumaschienen, Funktionsschienen, etc.)
- Umfeldberatung
- Anregung zur zielgerichteten Aktivität des Kindes
- Sensibilitätsschulung / Desensibilisierung bei Hypersensibilität
- Training der Feinmotorik
Folgende Behandlungsverfahren und -konzepte werden hierbei eingesetzt:
- Bobath
- Perfetti
- Affolter
- Basale Stimulation
- HoDT (Handlungsorientierte Diagnostik und Therapie)
- AOT (Alltagsorientierte Therapie)
- SI (Sensorische Intgrationstherapie)
- Hirnleistungstraining
- Tiergestützte Therapie (Therapiebegleithund)
- Individuelle ergotherapeutische Schienenversorgung für die Hand (z. B. Lagerungsschienen, Rheumaschienen,
- Funktionsschienen, etc.)
- Spiegeltherapie / GMI (Graded Motor Imagery)
- Komplexbehandlungen: Mobile Frühreha, Parkinson-Komplex, Palliativ-Komplex
Wie behandeln Patient*innen aller Stationen der MHH mit Leistungen der Physikalischen Therapie. Die Physikalische Therapie wirkt über Schonung, Aktivierung oder Dämpfung, funktionelle Anpassung, sowie sensomotorisches Lernen, Training und Verhaltensanpassung. Dabei bedient sich die Physikalische Therapie der befundgerechten und planmäßigen seriellen Anwendungen mechanischer, thermischer, elektrischer, aktinischer und/oder physikochemischer Reizsetzung.
Schwerpunkte der stationären Behandlung sind:
- CO2-Bäder für Brandverletzungen und Wundversorgung
- Paraffin-Bäder für Sklerodermie-Patient/innen
- Wärmepackungen
- Manuelle Lymphdrainage
- Elektro- und Ultraschalltherapie
Im Rahmen der stationären Versorgung besteht die Möglichkeit besondere Krankheitsbilder intensiv und hoch spezialisiert zu behandeln. Hierzu kann von den behandelnden Stationsärzten eine so genannte Komplexbehandlung angefordert werden. Dies gilt zum Beispiel für Erkrankungen wie Morbus Parkinson. Hierbei wird ein individuelles Therapiekonzept für den Patienten erstellt, um die Funktionseinschränkungen möglichst effizient zu behandeln und möglichst zu beheben.