Tag der Organspende 2022, 4. Juni 2022
Der Patientenbeirat des Transplantationszentrums engagiert sich
Organmangel in Deutschland
Patientenbeirat dringt auf Umsetzung von sechs Maßnahmen
Der Patientenbeirat des MHH-Transplantationszentrums hat den Tag der Organspende und die dramatische Entwicklung bei der Organspende zum Anlass genommen, einen Offenen Brief an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung Stefan Schwartze zu schicken und ihn um seine Unterstützung zu bitten.
Die sechs Mitglieder des Beirats fordern, dass „Sechs Aktions-Punkte für die Organspende“ umgesetzt werden, die der Gesetzgeber zum Teil bereits gesetzlich festgeschrieben hat, unter anderem die Einsetzung von aktiven Transplantationsbeauftragten und eine umfassende Aufklärung der Bevölkerung. Auch die bessere rechtliche Absicherung der Lebendspende wird gefordert.
RICHTIG. WICHTIG. LEBENSWICHTIG.
Juliane Brauner, Mitglied im Patientenbeirat des MHH-Transplantationszentrums
Im Alter von 9 Jahren wurde mir an der MHH eine Niere transplantiert. Das war ein Glück für mich.
Ich bin der Meinung, dass jeder einen Standpunkt zum Thema Organspende finden müsste. Die Entscheidung sollte man seinen Angehörigen mitteilen - egal wie sie ausfällt.
Don't take your organs to heaven.
Heaven knows we need them here.
Organspende: Freud und Leid liegen so nah beieinander
Kerstin Ronnenberg, Mitglied im Patientenbeirat des MHH-Transplantationszentrums
Knapp 23 Jahre ist es bereits her, dass ich meinen Organspendeausweis ausgefüllt habe. Da war dieses gute Gefühl, noch etwas Sinnvolles tun zu können und das über meinen Tod hinaus. Warum meine Organe verschwenden, wenn andere sie noch gebrauchen können?
Damals habe ich allerdings nicht damit gerechnet, dass ich selbst einmal in die Lage kommen würde, auf eine neue Lunge angewiesen zu sein. Das Hoffen und Bangen, während ich mich täglich durch das Leben quälte, auf DEN erlösenden Anruf: „Wir haben eine passende Lunge für Sie!“
Und doch liegen Freud und Leid bei der Organspende so nah beieinander: Es ist jemand gestorben, während ich mich freuen darf, dass ein für mich passendes Organ gefunden wurde.
Mein*e Spender*in wird immer mein persönlicher Held sein! Weil er/sie oder die Angehörigen sich für einen Akt der Nächstenliebe entschieden haben. Ein Akt der Nächstenliebe, der mir bisher schon vier weitere Jahre Leben geschenkt hat. Und ich werde alles dafür tun, mein Held, dass noch viele weitere folgen werden!
Unser Sohn Tom lebt dank einer Organspende
Stefanie Bartel, Mitglied im Patientenbeirat des MHH-Transplantationszentrums
Tom hat im Alter von 2,5 Jahren eine Spenderlunge transplantiert bekommen.
Es ist kaum in Worte zu fassen, was die Organspende für uns als Familie bedeutet. Wir sind unendlich dankbar für dieses wertvolle Geschenk!
Wir möchten jede*n ermutigen und dazu aufrufen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, mit den Angehörigen darüber zu sprechen und eine Entscheidung zu treffen.