Im Team Rekonstruktive Extremitätenchirurgie an der Klinik für Unfallchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover wird ein breites Leistungsspektrum zur Behandlung sowohl erworbener, komplexer Folgezustände nach Unfällen im Bereich der Extremitäten, als auch angeborener Fehlstellungen angeboten.
Schwerpunkte stellen die Versorgung nicht- oder in Fehlstellung heilender Knochenbrüche (sog. Pseudarthrosen) sowie ausgedehnter Knochen- und Weichteilinfekte dar. Wir nutzen hierbei höchst innovative Behandlungs- und Operationsverfahren (offen und minimal-invasive chirurgische Techniken) unter Einsatz von individuell 3D gedruckten patientenspezifischen Implantaten, Schablonen, Computersimulationen und experimentellen Gewebsersatzverfahren (bsp.: Cage-Systeme).
Zur Korrektur von Achsfehlstellungen verwenden wir z.B. in allen drei Raumebenen verstellbare äußere Spanner (sog. Hexapod-Fixateure), die computergestützt eine präzise Korrektur multidimensionaler Deformitäten ermöglichen. Dadurch kann eine gradgenaue Korrektur der Beinachse erreicht werden.
Desweiteren kommen zur Behandlung von Beinlängenunterschieden vollständig intramedulläre Teleskop-Marknägel der neuesten Generation, aber auch externe Verfahren zur Anwendung.
Im Rahmen der Therapie von nicht-heilenden Knochenbrüchen stehen außerdem neuste Behandlungskonzepte zur Verfügung. Diese beinhalten u.a. die Therapie mit Stammzellen und speziellen Wachstumsfaktoren, die die Knochenbruchheilung gezielt stimulieren.
Durch unsere sehr enge Kooperation mit der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (Leitung Prof. Dr. Vogt) der Medizinischen Hochschule Hannover ist auch die Behandlung ausgedehnter Haut- und Weichteildefekte und die Behandlung der „bedrohten Extremität“ auf höchstem Niveau möglich. Das neu implementierte Extremitätenboard an der MHH bietet hier den Rahmen, um hochkomplexe Verletzungssituationen multiprofessionell zu besprechen, stets mit dem Ziel des Extremitätenerhalts vor Augen.
Das Extremitätenboard findet jeden Mittwoch um 16:30 Uhr statt und steht jedem Kollegen für eine Vorstellung externer Patienten, sowohl mit dem Wunsch der Weiterbehandlung als auch zur Einholung einer Zweitmeinung, offen.
Fallvorstellungen bitte an:
Extremitaetenkonferenz@mh-hannover.de