Endourologische Behandlung
Endourologie bezeichnet diagnostische und therapeutische Eingriffe, bei denen der Arzt mit Hilfe optischer Instrumente die natürlichen Zugänge der Patienten zum Körperinneren nutzt. Vorteile liegen vor allem darin, dass der Patient nur wenig belastet wird und sich in der Regel schnell erholt.
Die verschiedenen Optionen
Die TURB gehört zu den ältesten und etabliertesten Verfahren in der Behandlung von Harnblasentumoren. Sie findet zumeist Anwendung, nachdem Ihre Urologin bzw. Ihr Urologe bei einer Blasenspiegelung einen Tumor in der Blase festgestellt hat.
Für gewöhnlich werden Sie am Vortag des Eingriffs stationär aufgenommen. Am Aufnahmetag werden diverse Blutuntersuchungen durchgeführt und Ihr Urin kontrolliert. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose. Der Eingriff selbst ähnelt einer Blasenspiegelung. Der Unterschied ist, dass mit einem sog. Resektoskop gearbeitet wird. Dieses erlaubt dem Operateur das Einführen einer Drahtschlinge durch die elektrischer Strom fließt. Mit dieser wird der Tumor, je nach dessen Größe in Schichten oder komplett abgetragen. Sollte es sich um mehrere Tumore in der Blase handeln, so wird immer versucht werden, alle Tumore während eines Eingriffs zu entfernen. Mit dem elektrischen Strom können nicht nur Tumore entfernt, sondern auch Blutungen gestillt werden. Bei der sog. monopolaren TURB muss eine Elektrolytlösung verwendet werden, zudem fließt der verwendete Strom durch den Körper und wird an anderer Stelle (z.B. einem Bein) ausgeleitet. Für Sie als Patientin / Patient ist dies nicht gefährlich, es sei denn Sie besitzen einen Herzschrittmacher oder einen im Herzen implantierten Defibrillator. In solchen Fällen verwenden wir bipolare Resektionsschlingen. Hierdurch wird der Strom direkt über das Instrument ausgeleitet.
Nach dem Eingriff wird die Harnblase über Nacht mit Wasser gespült. Der Dauerkatheter wird 2 Tage nach dem Eingriff entfernt, am nächsten Tag können Sie nach einer Ultraschalluntersuchung unsere Klinik verlassen.
Die Resektion von Harnblasentumoren mit einer Elektroschlinge gehört zu den ältesten Verfahren in der Urologie (s. auch „Die transurethrale Resektion von Harnblasentumoren (TURB)“). Bei der konventionellen TURB werden Harnblasentumore in Schichten, d.h. fraktioniert abgetragen. Eine alternative Methode bei kleinen Blasentumoren stellt die Abtragung mithilfe eines Lasers dar. Hierbei wird der Tumor zunächst durch Laserenergie umschnitten und dann von der Tiefe ausgehend herausgeschält. Das Besondere hierbei, es wird versucht den Tumor im Ganzen zu erhalten und in einem Stück zu entfernen. Diese Methode ist in der endoskopischen Darmchirurgie ein gut etabliertes Verfahren, welches sich hervorragend auf Harnblasenkarzinome übertragen lässt.
Der von uns verwendete Thulium Laser erzeugt eine präzise Schnittfläche, des Weiteren ist eine blutarme Schnittführung möglich. Seine relativ geringe Eindringtiefe verhindert das Verletzen tieferer, zu schonender Schichten. Gerade für Patienten, die unter ASS oder anderen blutverdünnenden Substanzen operiert werden, verspricht man sich durch den Lasereinsatz weniger Komplikationen. Sollte der Tumor mithilfe der Lasertechnik nicht zu entfernen sein, werden wir die konventionelle Schlingentechnik anwenden.
Harnblasentumore haben unterschiedliche Wachstumseigenschaften. Das oberflächliche Blasenkarzinom wächst meist zottig in die Blasenhöhle ein und lässt sich durch eine Blasenspiegelung ohne weiteres darstellen. Auch das aggressive, muskelinvasive Blasenkarzinom lässt sich zumeist problemlos erkennen. Eine Zwischenform stellt das flächig wachsende, nicht in die Muskulatur eindringende Blasenkarzinom (Carcinoma in situ (CIS)) dar. Es ist zumeist schlecht erkennbar. Auch winzige Tumorbefunde der beiden ersten Tumorarten sind unter Umständen schlecht darstellbar. Um jedoch bei einer Entfernung (Resektion) den Tumor sichtbar machen und möglichst vollständig entfernen zu können, kann eine sogenannte photodynamische Diagnostik sinnvoll sein.
HEXVIX® ist das einzige derzeit zugelassene Arzneimittel für die photodynamische Diagnostik (PDD), um Harnblasentumore bei einer transurethralen Resektion besser sichtbar zu machen.
In einer HEXVIX®-Zystoskopie können Veränderungen der Blase nachgewiesen werden, die mit der Standard-Weißlicht-Zystoskopie unter Umständen nicht darstellbar sind. Nach der Gabe des Medikamentes in die Harnblase wird es in einen photoaktiven Stoff umgewandelt, der sich in Tumorzellen anreichert. Unter Blaulicht fluoreszieren diese Zellen rot und können wesentlich einfacher identifiziert werden. Hierdurch wird die HEXVIX®-Zystoskopie zu einer hochempfindlichen diagnostischen Methode.