Harnröhren-Chirurgie

Röntgenbilder: Mit Striktur und nach OP, Copyright: Klinik für Urologie/MHH
Röntgenbilder: Mit Striktur und nach OP, Copyright: Klinik für Urologie/MHH

Harnröhren-Verengungen (Strikturen) können unterschiedliche Ursachen haben. Meist handelt es sich um eine erworbene Erkrankung durch Entzündungen (Urethritis), durch Verletzungen oder als Folge von endourologischen Eingriffen oder  anderen Operationen (z. B. radikale Prostatektomie).

Zur Diagnostik gehören u. a. eine Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie), eine Röntgenuntersuchung der Harnröhre und ggf. der Blase (Urethrogramm, Cystogramm) und je nach Befund eine Blasenspiegelung (Urethrozystoskopie).

Es gibt unterschiedliche operative Verfahren, um Harnröhren- Strikturen zu behandeln. Welche Operation die richtige für den jeweiligen Patienten ist, hängt einerseits von dem Ort und der Länge der Striktur ab und andererseits, ob es sich um eine Erstmanifestation oder ein Rezidiv (wiederkehrende) der Harnröhrenenge handelt. Man unterscheidet endoskopische (innere) und offene Operationstechniken.

Die innere Harnröhren-Schlitzung (Urethrotomia interna nach Sachse) kommt nur bei kurzstreckigen und erstmaligen Harnröhren-Verengungen als Therapie in Frage. Sie hat eine hohe Rückfallrate.

Bei Patienten mit Harnröhrenstriktur-Rezidiv und/oder einer langstreckigen Striktur ist die offene Harnröhrenplastik Goldstandard. Abhängig von Striktur-Länge, -Lokalisation und -Ätiologie kann eine End-zu-End-Anastomose oder eine Harnröhrenplastik mit einem freien Transplantat oder einem gestielten Lappen durchgeführt werden.

Die so genannte End-zu-End-Anastomose kann bei kurzstreckigen Verengungen bis max. 2 cm Länge im Bereich der bulbären Harnröhre erfolgen. Hierbei wird der verengte Harnröhrenteil herausgeschnitten und die gesunden Enden der Harnröhre wieder zusammengenäht.

Bei längeren Engstellen oder Engen im Bereich der penilen Harnröhre sollte eine Harnröhrenplastik mit einem freien Transplantat oder gestielten Lappen durchgeführt werden. Hierfür stehen unterschiedliche körpereigene „Materialien“ zur Verfügung: Mundschleimhaut, Meshgraft (Hauttransplantat des inneren Oberschenkels), oder gestielte Hautlappen von der Vorhaut, vom Penisschaft oder vom Hodensack.  Bei komplexen Strikturen kann es notwendig werden, die Harnröhre zweizeitig zu rekonstruieren.

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