Der 31. Mai ist Weltnichtrauchertag

Gönn dir den Ausstieg!

Stand: 28. Mai 2021

Rauchen trägt maßgeblich an der Entstehung verschiedener Krebserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenerkrankungen bei. Ein Rauchstopp kann das Risiko für diese Krankheiten reduzieren. Vor allem jetzt in der Pandemie kann es hilfreich sein, seinen Tabakkonsum zu beenden, denn aktuelle Studien zeigen, dass Raucherinnen und Raucher häufig schwer an COVID-19 erkranken. Jedoch ist der Rauchstopp nicht immer leicht. Rauchfrei Programme unterstützen dabei, dem Rauchen ein Ende zu setzen. 

„Das Rauchfrei Programm" an der MHH

Da es erwiesen ist, dass es erfolgreicher ist, sich in einer angeleiteten Gruppe gegenseitig zu helfen und zu motivieren, handelt es sich bei dem Kurs um ein Gruppenprogramm. Der Kurs wird laufend fachlich weiterentwickelt und regelmäßig evaluiert. Das Rauchfrei Programm an der MHH umfasst eine kostenfreie Informationsveranstaltung, drei Gruppentreffen und zwei individuelle Telefontermine.

Das Programm wurde vom Institut für Therapieforschung (IFT) entwickelt und wird von der IFT-Gesundheitsförderung zertifiziert. Kursleiterin ist Frau Dr. Meike Jungen, Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie in der Lungenfachpraxis Voss Dirks in Hannover. Das Programm findet in Kooperation mit dem BREATH - Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) statt.

Für eine Anmeldung zur Informationsveranstaltung richten Sie bitte eine E-Mail an: rauchfrei@mh-hannover.de. Aktuelle Termine und weitere Informationen finden Sie unter www.mhh-rauchfrei.de.     

Kontakt:
Medizinische Hochschule Hannover
Das Rauchfrei Programm
BREATH, Deutsches Zentrum für Lungenforschung
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
Tel.: 0511 532-5600 (Dienstag - Freitag von 09.00 bis 15.00 Uhr)

Rauchen als wichtigster Risikofaktor für Lungenkrebs

Lungenkrebs gehört mit über 50.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, die meist durch das Rauchen ausgelöst wird. Sie ist bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. Was mit unserer Lunge passiert wenn wir rauchen oder dampfen, erklärt Frau Dr. med. Isabelle Bodmann der Klinik für Pneumologie der MHH.

Was passiert eigentlich mit unserer Lunge wenn wir rauchen?
„Beim Inhalieren des Zigarettenrauchs gelangen mehr als 70 verschiedene krebserregende Substanzen in die Lungen. Diese Substanzen lagern sich dort ab. Die Giftstoffe im Rauch zerstören die Lungenbläschen und schädigen das Immunsystem. In der Lunge entstehen zudem Genmutationen, welche das Entstehen von Krebszellen begünstigen. Durch regelmäßiges Rauchen wird das Bronchialsystem gereizt und vermehrt Bronchialschleim produziert. Gleichzeitig wird der Selbstreinigungsmechanismus der Lunge massiv beeinträchtigt: Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut werden zerstört. Ihre eigentliche Aufgabe, der Abtransport von Schadstoffen, wird dadurch deutlich erschwert. Auch die Zusammensetzung des Schleims verändert sich. Diese Prozesse führen zu einem Schleimstau in der Lunge. Dies führt bei Betroffenen oftmals zu mühevollem Abhusten“ erklärt Frau Dr. Bodmann.

Die E-Zigarette – eine „gesündere“ Alternative zur herkömmlichen Zigarette?
Bodmann: „Bislang gibt es zum „Dampfen“ nur wenige Studien und noch kaum Langzeitbeobachtungen. Man kann sagen, dass die E-Zigarette zwar weniger Schadstoffe als eine herkömmliche Zigarette enthält, das Dampfen aber genauso Lungenerkrankungen auslösen kann, wie beispielsweise Entzündungsreaktionen oder Kontaktallergien. Wir raten daher ausdrücklich ab, von einer normalen Zigarette auf die E-Zigarette umzusteigen.“

Was ist das Schädliche beim Dampfen einer E-Zigarette?
„In einer E-Zigarette werden aromatisierte Flüssigkeiten verdampft. Die Geräte bestehen aus einer Stromquelle (Akku), einem elektrischen Heizelement (Vernebler) und einer Kartusche für die zu verdampfende Flüssigkeit (Liquid). Es entsteht also kein Rauch, sondern Aerosol, das eingeatmet wird und die Lunge irreversibel schädigen kann. Beim Erhitzen der Liquids entstehen unter anderem die Substanzen Acetaldehyd und Formaldehyd. Durch die Möglichkeit bei bestimmten E-Zigaretten-Modellen die Spannung und somit die Temperatur individuell hochregeln zu können, gelangen beim Dampfen von zum Beispiel 3 ml Liquid, die 5- bis 14-fachen der Menge an Formaldehyd in die Lungen. Das entspricht einer Menge, die beim Rauchen von 20 Tabakzigaretten – also einer ganzen Schachtel – aufgenommen werden würde“.

„Partyraucher“ – „gelegentliches Rauchen macht ja nichts“?
„Laut großer epidemiologischer Studien gibt es keinen unteren Grenzwert, bei dem das Rauchen gefahrlos ist. Zudem besteht bei Gelegenheitsrauchern ein hohes Risiko, dass es durch die Suchtgefahr nicht beim Gelegenheitsrauchen bleibt. Daher ist auch vom Partyrauchen abzuraten!“ so Frau Dr. Bodmann.

(Interview zum Weltnichtrauchertag 2020)