2. Förderperiode (NUM 2.0): 2022–2025
NUM-Projekte der 2. Förderperiode an der MHH
Das AKTIN-Notaufnahmeregister ist eine standardisierte elektronische Infrastruktur, mit welcher Daten, die während der Patientenversorgung in der Notaufnahme elektronisch erhoben werden und für die Gesundheitsberichterstattung, Qualitätssicherung sowie Versorgungsforschung, verfügbar gemacht werden. Besonderheiten des Registers sind zum einen die Nutzung der Routinedaten ohne Zusatzaufwand für das behandelnde Personal und zum anderen die dezentrale Infrastruktur, die es erlaubt, die Daten in den einzelnen Kliniken und somit im Behandlungskontext zu speichern.
Ziel des AKTIN-Notaufnahmeregisters stellt die Optimierung des Qualitätsmanagements in den Notaufnahmen sowie die Verbesserung/Beschleunigung der Datenverfügbarkeit für die Gesundheitsberichterstattung und Versorgungsforschung in der Akut- und Notfallmedizin dar.
Im Rahmen des NUM 2.0 Forschungsprojektes werden 20 weitere universitäre und außeruniversitäre Notaufnahmen in das Projekt eingeschlossen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: https://aktin.org/
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für medizinische Informatik an der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover
Das Arbeitspaket befasst sich mit der Weiterentwicklung von CoSurv-SmICS. CoSurv-SmICS (COVID-19 Surveillance Smart Infection Control System) ist eine Software zur lokalen COVID-19 Infektionskontrolle und Pandemieüberwachung für teilnehmenden Universitätskliniken. Es ist ein klinisches Anwendungssystem, das es erlaubt, Patientendaten, stationäre Patientenaufenthalte und Laborbefunddaten räumlich und zeitlich aufgelöst interaktiv zu visualisieren und durch algorhytmische Auswertungen die Detektion von möglichen nosokomialen Ausbrüchen zu erleichtern. Darüber hinaus wird im Arbeitspaket das CODEX-Dashboard weiterentwickelt. Hierbei handelt es sich um eine zentrale Komponente, die in Echtzeit unter strengen Datenschutzkonzepten das Infektionsgeschehen aller Standorte öffentlich zugänglich macht. Derzeit werden Optimierungen von Funktionen, Einsatz und Benutzerfreundlichkeit der Software, sowie die Einführung in die Funktionsweise gefördert, um die COVID-19-Infektionskontrolle in den Universitätskliniken zu erleichtern und eine kontinuierliche Pandemievorbereitung und -frühwarnung innerhalb des Netzes zu ermöglichen. Um die Pandemieüberwachung auch auf nationaler Ebene zu verbessern, werden relevante Daten der Netzpartner integriert und die Pandemievorsorge über das Netz hinaus gefördert. Relevante aggregierte Datensätze, die in Co-Surv-SmICS berechnet werden, werden analysiert und innerhalb des NUM-Knotens zur Verfügung gestellt.
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für medizinische Informatik an der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover
Entwicklung eines KI-basierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystems, welches im Fall einer COVID Infektion den Schweregrad aufgrund von Patientendaten vorhersagt. Die Entscheidungsunterstützung des Systems basiert sowohl auf klinischen als auch OMICS Daten.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Um den Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Pandemien sowie aktuellen Forschungsfragen mit hohem medizinischen Anspruch gewachsen zu sein, braucht es ein Netzwerk, das die Fähigkeiten der Universitätsmedizin rasch auf die besonders dringlichen und wichtigen Aufgaben fokussieren und komplexe klinische Studien selbst durchführen kann. Zu diesem Zweck soll basierend auf den im Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) erfolgreich etablierten Rekrutierungsnetzwerk und den NUM Infrastrukturen, insbesondere der NUM Klinischen Epidemiologie und Studien Plattform (NUKLEUS), eine Therapeutische Interventionsplattform (NAPKON-TIP) etabliert werden. NAPKON-TIP wurde als Plattform für adaptive klinische Studien entworfen, mit der die fortlaufende Bewertung neuer Therapien im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit in stratifizierten Bevölkerungsgruppen erleichtert wird. Im Fokus von NAPKON-TIP stehen adaptive Studien, deren Besonderheit darin liegt, dass die aufgenommenen Therapien und Untergruppen angepasst werden können, wenn neu gewonnene Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlungen sowie die Stratifizierung der Bevölkerung innerhalb oder außerhalb der Plattformstudie dies nahelegen.
Klinik/Institut: Hannover Unified Biobank
NAPKON-TIP wurde, basierend auf dem Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON), als Plattform für adaptive klinische Studien entworfen. Der erste Use Case der NAPKON-TIP Infrastruktur mit dem Titel "Randomized assessment of Post-COVID-Syndrom treatments (RAPID)" fokussiert sich auf die klinische Prüfung verschiedener neuer Medikamente zur Behandlung des Post COVID Syndroms (PCS). Es wurden verschiedene zugrundeliegende Mechanismen für PCS identifiziert, darunter Viruspersistenz und -reaktivierung, Immundysregulation, endotheliale Dysfunktion sowie chronische Gewebeschäden.
RAPID wurde so konzipiert, dass es mehrere pathophysiologische Therapiedomänen abdecken kann, wird sich aber zuerst auf die erste geplanten Domäne der antivirale Behandlung zur Verringerung von Gewebeschäden durch anhaltende Entzündungen konzentrieren. Start der ersten klinischen Studie "RAPID-REVIVE", in der eine antivirale Behandlung geprüft wird, ist für Q2 2024 geplant. Es sind 11 Studienzentren aus dem NAPKON Netzwerk sowie der Infrastrukturkern NUKLEUS beteiligt.
Im weiteren Verlauf ist geplant, weitere Interventionen und Domänen im Rahmen dieser adaptiven Plattformstudie hinzuzufügen.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Aufbauend auf den Erfolgen von NAPKON in den Jahren 2020 und 2021 wird die nationale Zusammenarbeit über die drei NAPKON Kohorten hinweg fortgesetzt, um die Aufgabe zu erfüllen, eine nationale kollaborative Infrastruktur zu etablieren sowie relevante Beiträge zum Verständnis und zum langfristigen Management der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie zu leisten (siehe NAPKON). NAPKON und NUKLEUS werden die enge Zusammenarbeit weiter ausbauen und Synergien mit den NUM Projekten COVerCHILD, COVIM und der NAPKON Therapeutischen Interventionsplattform (NAPKON-TIP) nutzen. Die spezifischen Ziele von NAPKON v2 sind die Konsolidierung der Infrastruktur und neue Erkenntnisse zu COVID-19 und PCS (Post-COVID-19-Syndrom) zu generieren. Die in den NAPKON Kohorten erfassten Daten und Bioproben werden zusätzlich für zentral durchgeführte Multi-OMICs Analysen verwendet, um pathophysiologische Mechanismen von COVID-19 und Signaturen zu erforschen, die spezifische Ergebnisse und Phänotypen von COVID-19 und dem Post-COVID-19-Syndrom (PCS) vorhersagen und verursachen. Hierzu wurde das Projekt mit dem Sample Analysis for Post Covid Research in NAPKON (SAPCRiN) Projekt verbunden (siehe SAPCRIN).
Klinik / Institut: Institut für Pathologie
NATON wird die Inhalte von DEFEAT PANDEMics hinsichtlich der Folgen der COVID-19 Pandemie weiterführen und darüber hinaus auf Infrastrukturebene eine Preparedness-Struktur für zukünftige Pandemiefälle vorhalten und weiterentwickeln. Zudem ermöglicht NATON langfristig die Unterstützung und Verbesserung von national-multizentrischer, obduktions-getriebener Forschung sowie die Entwicklung obduktions-assoziierter neuartiger Methoden.
Die MHH, vertreten im Steering Commitee und als Work Package leader durch Prof. Jonigk vom Institut für Pathologie, ist hier maßgeblich als Referenzzentrum für Thoraxpathologie sowie als Schwerpunktinstitut für innovative (3D-) Bildgebungsverfahren an post-mortem gewonnen Biomaterialien beteiligt. In enger Kooperation mit weiteren Forschungsverbünden innerhalb (z.B. DZL) und außerhalb der MHH wird durch NATON Spitzenforschung gefördert. NATON ist ein einzigartiges multi-modulares deutschlandweites eng verknüpftes Netzwerk, welches über die aktuelle Pandemie hinaus selbsttragend Bestand hat und flexibel sowohl auf zukünftige Pandemien als auch einer Vielzahl weiterer – insbesondere seltene –Erkrankungen Anwendung finden kann.
Weitere Informationen finden Sie auf der Websiten:
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Die NUM Klinische Epidemiologie- und Studienplattform (NUKLEUS) stellt eine Infrastruktur sowie spezifisches Know-How für die Planung, Durchführung und Auswertung von multizentrischen klinischen und epidemiologischen Studien bereit. Sie bietet der wissenschaftlichen Gemeinschaft optimalen Zugang zu Infrastrukturen für die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Daten und Bioproben. Der Bioprobenkern (Biosample Core Unit - BCU) ist verantwortlich für die Qualität der Bioproben und der Bioproben assoziierten Daten in NAPKON und zukünftigen NUM-Studien. Qualitativ hochwertiges Biobanking, insbesondere die Verwendung gemeinsamer Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für die Sammlung und Verarbeitung von Bioproben, ist eine wichtige Voraussetzung für multizentrische Studien und gewährleistet erfolgreiche und reproduzierbare Forschung auf Basis der gesammelten Bioproben. Die BCU wird von Prof. Dr. Illig von der Hannover Unified Biobank (HUB) und Dr. Anton vom HMGU in München geleitet. Des Weiteren wurde von der BCU ein Auditprogramm erarbeitet und umgesetzt, das die verschiedenen Universitätsklinika bei der Umsetzung der einheitlichen Qualitätsstandards für die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Daten und Bioproben unterstützt.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB) / Rheumatologie
Geflüchtete Menschen sind aufgrund der durch die Vertreibung und Massenunterbringung hervorgerufenen Lebensbedingungen besonders vulnerabel für Infektionskrankheiten. Aufgrund der grundsätzlich niedrigen Impfquoten und der vergleichsweise hohen Prävalenz bestimmter Infektionskrankheiten (z.B. COVID 19, HIV, HBV, HCV, TBC, Masern, Windpocken) in der ukrainischen Bevölkerung ist hier insbesondere infektionsmedizinische Expertise gefragt. Konkret werden in den teilnehmenden NUM Zentren in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern insgesamt 2.500 Flüchtlinge ein strukturiertes Screening- und Impfprogramm durchlaufen. Dies schließt auch Kinder ein, die in besonderem Maße in die aktuelle Flüchtlingswelle einbezogen und gegenüber Infektionskrankheiten gefährdet sind. Die in diesem Kontext erhobenen Daten werden durch WissenschaftlerInnen des NUM systematisch ausgewertet, um Versorgungsbedarfe in der Gruppe der Kriegsflüchtlinge besser identifizieren und eine entsprechend Empfehlung formulieren zu können.
Klinik / Institut: PLRI für Medizinische Informatik
An allen Universitätskliniken in Deutschland werden und wurden sogenannte medizinische Datenintegrationszentren (MeDIC oder auch DIZ) im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) aufgebaut. Diese unterstützen Datennutzungsprojekte mit ihren Datenbeständen und stellen diese Daten in rein strukturierter Form zu Abfrage bereit. Dazu müssen die Patientinnen und Patienten ihr ausdrückliches Einverständnis gegeben haben und ihre Daten der Forschung zur Verfügung stellen.
Die derzeit etablierten MeDICs haben ihre IT-Infrastrukturen, Services, Prozesse, Regularien und Gremien am Standort gemäß den Empfehlungen und Richtlinien der MII aufgestellt und sind damit zu den übergeordneten MII-Strukturen interoperabel. Dies zeigt sich u.a. daran, dass sie an das deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) angebunden werden können, um deutschlandweite Feasibilityabfragen und Datennutzungsanträge zu unterstützen.
Ziel der zukünftigen Arbeit muss es sein, aus den Erfahrungen der bisherigen Projekte zu lernen und für Aufgaben jenseits von COVID-19 sowohl als generelle Plattform für „Pandemic Preparedness“ als auch für Pandemie-unabhängige medizinische Forschung als Dienstleister fungieren zu können.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/num-diz
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für medizinische Informatik an der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover
Im Rahmen der initialen Förderphase wurde bis Dezember 2021 die IT-Infrastruktur „CODEX“ aufgebaut, die die schnelle und flexible Bereitstellung sowie Nutzung von COVID-19-Routinedaten (den sogenannten „GECCO“-Datensatz) aller Standorte der deutschen Universitätsmedizin über die dazu entwickelte zentrale Plattform ermöglicht. Diese Plattform soll nun im Rahmen des vorliegenden Folgeantrags als Routinedatenplattform betrieben und zusätzlich für Aufgaben jenseits von COVID-19 als Plattform für „Pandemic Preparedness“ weiterentwickelt werden. Die NUM-RDP wird dabei verschiedene Mechanismen beinhalten, um pseudonymisierte Daten für unterschiedlichste Arten von Nutzern und Zielgruppen zugänglich zu machen.
Klinik / Institut: Comprehensive Cancer Center Hannover
Im Kontext einer Pandemie und vergleichbaren Krisen des Gesundheitswesens kommt es zu einem erheblichen Anstieg von Entscheidungsunsicherheiten und Entscheidungskonflikten, die auch unter ethischen Gesichtspunkten relevant sind. Die relevanten ethischen Herausforderungen können auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung, individuelle wie organisationale Entscheidungsträger, zahlreiche Berufsgruppen sowie sonstige Beteiligte betreffen. Ein, die Forschung betreffendes, Beispiel sind ethische Nutzen-Schadens-Abwägungen angesichts bestehender Evidenzlücken und dringlicher Forschungsbedarfe. Ein zweites, die klinisch-ethische Entscheidungsfindung betreffendes, Beispiel sind Priorisierungsentscheidungen bei knappen Ressourcen und damit verbundene moralische Belastungen. Während ein Teil der ethischen Forschungsfragen spezifisch für pandemische Krisensituationen sind (z.B. Einschränkung von Freiheitsrechten im Kontext von Lockdowns oder sog. challenge trials) reichen andere Themenstellungen, wie etwa die Gewährleistung von Vertrauen in Gesundheitspolitik und Gesundheitssystem im Verlauf einer Krise, weit über ethische Fragen im Kontext einer Pandemie hinaus.
Im Rahmen des PREPARED Projektes werden die übergreifenden ethischen Aspekte durch ein Querschnittgebiet zur Berücksichtigung von Entscheidungskonflikten, Akzeptanzthemen und resultierenden Konsequenzen für medizinische Versorgungsprozesse in Krisensituationen des Gesundheitswesens erarbeitet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: https://www.mhh.de/ccc/forschungsprogramm
Klinik / Institut: Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie
Das Teilprojekt HygSupport im Arbeitspaket 10 "Personalmanagement" des NUM-PREPARED-Projekts untersucht Maßnahmen des Personalmanagements zur Unterstützung von Hygieneteams, also welche Maßnahmen die infektionspräventive Führung durch Krankenhaushygieniker, Hygienefachkräfte und ggf. Hygieneingenieure fördern können.
Zum einen wurde ein Scoping Review durchgeführt (DOI: 10.1016/j.jhin.2024.04.004, PMID: 38679391). Alle Publikationen, die eingeschlossen werden konnten, berichten Ergebnisse von Surveys und stammen mehrheitlich aus den USA. Am häufigsten wurden Schulung und Qualifizierung genannt, seltener Rekrutierung und Vergütungssysteme. Forschungsbedarf besteht vor allem zur Implementation und Wirksamkeit von Maßnahmen in Bezug auf Infektionsprävention und -kontrolle ("Trials statt Surveys").
Zum anderen wurde in Kooperation mit dem Arbeitspaket 2.2 "Surveillance, Infektionsprävention und -kontrolle" ein Online-Survey aller leitenden universitären Krankenhaushygieniker in Deutschland durchgeführt (Teilnahmerate: 72 %). Es wurde erfragt, ob im Zuge der COVID-19-Pandemie seitens der Krankenhaushygiene relevante Maßnahmen durchgeführt worden waren, und welche Implikationen sich daraus für zukünftige Pandemien ergeben.
Die Daten werden derzeit analysiert und zur Publikation vorbereitet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: https://www.mhh.de/medpsy
Klinik / Institut: Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Die globale Herausforderung der andauernden COVID-19 Pandemie hat die Grenzen der nationalen und internationalen Kooperation der Gesundheitssysteme deutlich aufgezeigt. Zur Schaffung entsprechender Netzwerkstrukturen wurde im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) das Radiologische Kooperationsprojekt RACOON in der ersten Förderphase initiiert. Die zweite Förderphase ermöglicht im Rahmen des Projektes RACOON-BI die modulare Weiterentwicklung der Infrastruktur basierend auf den Erkenntnissen der Teilprojekte der ersten Förderphase. RACOON zählt derzeit über 300 aktive Projektbeteiligte von 36 Universitätskliniken und bildet die Basis für die Ausgestaltung einer richtungsgebenden nationalen Forschungsinfrastruktur. Diese soll langfristig die universitätsklinikübergreifende Zusammenarbeit befördern. Zu den renommierten Forschungs- und Entwicklungspartnern in RACOON zählen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut MEVIS in Bremen, die Mint Medical GmbH und die Firma ImFusion. Die RACOON-Infrastruktur untersützt bildgebungs-basierte Forschungsprojekte im Rahmen der kooperativen Teilprojekte im NUM.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website: https://racoon.network/
Klinik / Institut: Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
RACOON COMBINE stellt den ersten Anwendungsfall der RACOON-Infrastruktur dar und verfolgt denselben integrativen und synergetischen Ansatz, der für RACOON charakteristisch ist. In RACOON COMBINE sollen zusätzlich zu den verfügbaren Daten der Thoraxbildgebung, eine neue pädiatrischen Patientenpopulation sowie Modalitäten der Neurobildgebung und kardiovaskulärer Bildgebung einbezogen werden. Hierzu werden bildgebende Biomarker für die Einstufung COVID-19-bedingter Beschwerden und zur Einordnung der metabolischen, kardiovaskulären und pulmonalen Gesundheit identifiziert. Schließlich werden die COVID-spezifischen Bildgebungsmerkmale und ihr prädiktiver Wert untersucht. Außerdem sollen konventionelle statistische Verfahren und Machine-Learning-Modelle für die individuelle Krankheitsvorhersage und Prognose ausgewertet werden. Ziel von RACOON-COMBINE ist das gesamte Pandemiemanagement durch schnelle Profilerstellung und Phänotypisierung in Bezug auf neue Krankheitsmuster und die Anwendbarkeit neuer Behandlungsmethoden zu verbessern. Dieses Projekt leistet einen essentiellen Beitrag zum NUM durch die Extraktion von High-Level-Daten, die eine enge Verknüpfung mit anderen NUM-Projekten ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website: https://racoon.network/
Klinik/Institut: Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsbereich Kinderradiologie
Das RACOON-RESCUE Projekt zielt darauf ab, die vorhandene RACOON-Plattform zu nutzen, um die Versorgung von kindlichen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zu optimieren. Das NHL ist das vierthäufigste Malignom im Kinder- und Jugendalter, und trotz einer ereignisfreien Überlebensrate von 70-90% sind Rezidive mit einem schlechten Outcome verbunden. Das Projekt wird federführend von der Radiologie/Kinderradiologie der MHH und der Kinderonkologie des UKE Hamburg geleitet.
Ein wesentliches Ziel von RACOON-RESCUE ist es, bildgestützte Biomarker zu generieren, um die Bestimmung des Lymphom-Stadiums, die Beurteilung des Therapieansprechens und die Tumornachsorge zu optimieren. Zu diesem Zweck wird das bestehende NHL-Berlin-Frankfurt-Münster-Register um Computertomographie- und Magnetresonanztomographie-Daten erweitert, um einen einzigartigen Datensatz von klinischen und Bild-Daten zu erhalten. Durch die Verwendung von künstlicher Intelligenz wird dieser automatisiert ausgewertet, um Vorhersagen bezüglich des Patientenoutcomes zu verbessern. Die dazu notwendigen quantifizierbaren und standardisierten Bildanalyse-Workflows werden im Rahmen dieses Projektes entwickelt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: https://racoon.network/