Digitale Gesundheitskompetenz von Pflegebedürftigen und Pflegekräften in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen - Eine qualitative Erhebung der Bedarfe und Bedürfnisse (DiGekom-Pflege)
Projektleitung
Dr. Gabriele Seidel
Laufzeit
12/2024-11/2025
Projektförderer/Kooperationspartner
BARMER
Wiss. Mitarbeiter*innen
Antje Meyer, Anabel Bornemann und Leonard Oppermann
Masterarbeit
Luisa Huwe
Experten sind sich einig, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen die medizinische Versorgung älterer Menschen verbessern kann. Sie birgt das Potenzial, hochwertige medizinische Gesundheitsversorgung bereitzustellen und nachhaltige Patientinnen- und Patientenversorgung zu unterstützen. Allerdings weisen aktuelle Studienergebnisse darauf hin, dass eHealth ältere Menschen und professionelle Pflegekräfte vor Herausforderungen stellt, insbesondere, wenn ihnen die nötigen digitalen Kenntnisse fehlen oder die vielfältigen Angebote nicht bekannt sind. Unter den Akteur*innen im deutschen Gesundheitssystem besteht weitgehende Übereinstimmung, dass es für Menschen zukünftig immer wichtiger wird, in der Lage zu sein, gesundheitsbezogene, präventive und gesundheitsfördernde digitale Angebote zu nutzen. Dazu zählen beispielsweise verständliche, evidenzbasierte, digitale Gesundheitsinformationen, die elektronische Patientenakte (ePA), e-Medikationsplan, telemedizinische Angebote, die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA oder DIPA) oder andere Gesundheits-Apps.
Bisher ist wenig über die digitale Gesundheitskompetenz und deren gesundheitsfördernden Nutzen für Bewohner:innen in Alten- und Pflegeheimen bekannt. In diesem Zusammenhang sei auf § 5 des Sozialgesetzbuches XI verwiesen, wonach die Pflegekassen Leistungen zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen erbringen sollen. Dabei ist eine Beteiligung der versicherten Pflegebedürftigen und der Pflegeeinrichtung vorgesehen.
Vor dem Hintergrund des § 5 SGB XI zielt die vorliegende qualitative Studie darauf ab zu ermitteln, unter welchen Bedingungen die gesundheitlichen Ressourcen und Fähigkeiten des Pflegepersonals und der Pflegebedürftigen mit Unterstützung von digitalen Angeboten gestärkt werden können. Dazu ist es zunächst erforderlich zu erfassen, welche Bedarfe und Bedürfnisse Pflegebedürftige und Pflegefachpersonen haben, um im Sinne der (digitalen) Gesundheitskompetenz gute gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen zu können.