Laufende Dissertationen

Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin

 

Promovendin

Caroline Catharina Krüger-Aleidt

 

Arbeitstitel der Dissertation

MKG-Versorgung von Kriegsopfern von 1942 bis 1962. Neue Herausforderungen, innovative Lösungen und deren Einfluss auf die MKG-Chirurgie, die Wiederherstellungschirurgie und die Bundeswehrmedizin der Nachkriegszeit

 

Abstract

Hintergrund: Der zweite Weltkrieg stellte die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie aufgrund zahlreicher Schuss- und Kieferverletzungen vor neue Herausforderungen. Während die zahnärztliche Geschichte des ersten Weltkrieges vergleichsweise gut erforscht ist (z.B. Vollmuth und Zielinski 2014), ist die zahnmedizinisch-chirurgische Vergangenheit im Nationalsozialismus nur ansatzweise aufgearbeitet. Die bisher vorliegenden Dissertationen zu „Karl Schuchardt“ (Riemer 2005) und „Erich Lexer“ (Dittmann 2003) sowie „Die Kriegschirurgie von 1939-1945 aus der Sicht der beratenden Chirurgen des deutschen Heeres im zweiten Weltkrieg“ (Behrendt 2003) behandeln die MKG-Chirurgie nur rudimentär. Das Forschungsprojekt „Zahnmedizin und Zahnärzte im Nationalsozialismus“ der RWTH Aachen erarbeitete zwar eine Überblicksdarstellung der Geschichte der Zahnärzteschaft im Nationalsozialismus, jedoch ohne Aufarbeitung der MKG-Versorgung.

Zielsetzung: Das übergeordnete Ziel ist es, nachzuvollziehen, wie viele und welche Verletzungen zu bewältigen waren und wie diese versorgt wurden und auf dieser Basis die Entwicklung der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie von 1942 bis 1962 möglichst detailliert zu rekonstruieren und im Zusammenhang darzustellen. Ausgehend von den Herausforderungen der Ärzte an der Front und in den Lazaretten sollen die neuen Entwicklungen in der MKG-Chirurgie nachgezeichnet sowie deren Einfluss auf die Nachkriegszeit herausgearbeitet werden.

Methodik: Geplant sind Recherchen im Quellen- und Literaturbestand einschlägiger Archive und Bibliotheken sowie der Besuch ausgewählter Museen. Neben Zeitschriftenartikeln und Büchern sollen Erfahrungsberichte von Ärzten an der Front konsultiert werden. Möglicherweise erweist sich eine systematische Auswertung zeitgenössischer Fachzeitschriften als ergiebig.

Aufbau der Dissertation: Ausgehend von einer kurzen Darstellung des Entwicklungsstandes vor 1942 erfolgt im zentralen zweiten Teil die Rekonstruktion der MKG-Versorgung der Kriegsopfer und deren ärztliche Herausforderungen im zweiten Weltkrieg ab 1942. Anschließend wird untersucht, welche Entwicklungen der MKG-Kriegschirurgie sich in der Nachkriegschirurgie etablierten (Teil 3) und was sich bis heute bewährt hat (Teil 4).