Adaptive Immunität bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen
Prof. Dr. med. Georg Behrens
Womit beschäftigen wir uns?
HIV Infektion
Die Kombinationstherapien gegen die HIV-Infektion haben zu einem deutlichen Rückgang der Mortalität und Morbidität von HIV-Patienten geführt. Dennoch spielen vor allem im Langzeitmanagement der HIV-Therapie Komorbiditäten und Alterungsprozesse eine große Rolle. Da die HIV Therapie das Virus nicht beseitigen kann, ist das ultimative Ziel die Heilung von HIV. Wir beschäftigen uns mit der Pathophysiologie der HIV-Infektion, ihrer Therapie und Heilungsstrategien.
Adaptive Immunität nach Infektion und Impfung
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Mechanismen der Antigenverarbeitung dendritischer Zellen und der Aktivierung von T-Zellen. In verschiedenen experimentellen Systemen konnten wir die dendritischen Zellen charakterisieren, die spezifisch zu Präsentation exogener Antigene via MHC-I-Moleküle (sog. cross presentation) in der Lage sind. Wir untersuchen die Immunreaktionen nach Infektion mit SARS-CoV-2 und die vielfältigen Immunantworten nach z.B. COVID-19 Impfung. Dabei interessiert uns auch, wie Infektionen Autoimmunität verursachen können.
Wir arbeiten mit zahlreichen Kooperationspartnern in der MHH und an anderen Forschungseinrichtungen (z.B. Helmholtzzentrum für Infektiologie, Ostfalia Hochschule, Universitätsmedizin Göttingen, Deutsches Primatenzentrum, NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen) zusammen.
COVID-19 Contact (CoCo) Studie
https://www.cocostudie.de/Loginsitzung/Login?URL=/
DEFEAT CORONA
Digitales Long Covid Projekt über die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie: DEFEnse Against COVID-19 Study - Looking forward
Projekt Blut mobil / Blood-it-yourself-Studie
Chronisch kranke Menschen werden häufig von FachärtzInnen betreut und benötigen regelmäßige ärztliche Vorstellungen. In ländlichen Gebieten ist die Anreise & Organisation der Termine gerade für Ältere, ArbeitnehmerInnen sowie Menschen mit Erziehungs- und Pflegeaufgaben herausfordernd, insbesondere, wenn fachärztliche Praxen weit entfernt vom Wohnort sind. Da Blutuntersuchungen häufig der einzige Grund sind, warum PatientInnen anreisen müssen, möchten wir ein innovatives häusliches Blutentnahmekonzept mit anschließendem Laborversand praktisch erproben.
Das übergeordnete Ziel ist, die Machbarkeit und Nutzbarkeit für diverse Laboranalysen dieser neuartigen Blutentnahmeart für Haus- und Facharztpraxen zu evaluieren. Die Erhebungsgrößen zielen auf die Erfassung von Nutzbarkeit, Akzeptanz, Versandprozesse sowie die Messwertstabilität für typische in rheumatologischen Facharztpraxen erhobenen Laborparameter.
Die Nutzung von kapillarem Blut für Point-of-Care-Testungen zu Hause, etwa für Blutzucker, Gerinnung (INR) oder Cholesterin (HDL/LDL) ist weit verbreitet und gilt als sicher. Neuere zugelassene CE-zertifizierte kapillare Blutentnahmesysteme ermöglichen nun auch die zuverlässige Entnahme von Blutproben für Laboranalytik.
Das Projekt wird durch eine Kooperation aus dem Forschungspraxennetzwerk der Klinik für Rheumatologie und Immunologie der MHH und des Instituts für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) als Kooperationspartner durchgeführt. Die Probeanalytik umfasst typische Parameter der hausärztlichen bzw. rheumatologischen Grundversorgung. Daten und Proben werden anonymisiert prozessiert.
Dieses Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds unterstützt.