Intensivierte Return to Work Nachsorge in psychiatrischen Institutsambulanzen von Versorgungskliniken
für eine gesunde und nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz
Die Aufnahme von Studienteilnehmern ist bereits beendet.
Das Projekt
Die Aufnahme von Studienteilnehmern endet am 16.03.2023.
Worum geht es?
Mit unserem Return-to-work-Projekt soll eine neue Versorgungsform entwickelt und auf ihre Nützlichkeit überprüft werden. Ziel ist es, Beschäftigte zu unterstützen, nach psychischer Erkrankung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Nach längeren Krankheitsphasen ist es wichtig, den Wiedereinstieg in die Arbeit der individuellen Belastbarkeit auszurichten, um Über- aber auch Unterforderung zu vermeiden. Oft ist die stufenweise Wiedereingliederung ein guter Weg, um eine Balance zwischen Arbeit, Privatleben und Gesundheit zu finden oder aufrecht zu erhalten. Wir möchten Sie in diesem Wiedereingliederungsprozess begleiten.
Unser Angebot besteht aus unterschiedlichen Teilen. Teilnehmenden der Interventionsgruppe bieten wir eine Sprechstunde an, in welcher wir gemeinsam aktuelle Schwierigkeiten am oder mit dem Arbeitsplatz thematisieren können. Außerdem möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, betriebliche Gespräche zur Wiedereingliederung gemeinsam mit uns vor- und nachzubesprechen.
Ein weiterer Bestandteil unseres Projekts ist ein Gruppenprogramm, in welchem Sie die Möglichkeit haben, Erfahrungen mit anderen auszutauschen und wichtige Fertigkeiten für eine langfristige und vor allem gesunde Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erlernen.
Zur langfristigen Stabilisierung stellen wir Ihnen zusätzlich ein Online- Tool zur Verfügung, das Ihnen dabei hilft, neu erlernte Strategien im Umgang mit Stress und Arbeitsbelastung kontinuierlich zu üben und in den Alltag zu integrieren.
Wer kann teilnehmen?
Unser Programm richtet sich an Menschen, die aktuell aufgrund einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben sind und wieder zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren möchten.
An welchen Standorten ist eine Teilnahme möglich?
Einrichtungen, die an unserem Projekt teilnehmen finden sich in Hannover, in Hamburg, in Berlin, in Rinteln und in Bad Berleburg.
Nach Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind psychische Störungen die zweithäufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit. Sie führen zu den durchschnittlich längsten Arbeitsunfähigkeitszeiten, verursachen mit 42 Prozent fast jede zweite Frühverrentung und können langfristig in die Arbeitslosigkeit führen. Der Umgang mit psychischen Störungen stellt sowohl die Betroffenen als auch die Betriebe und die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Eine zentrale Aufgabe wird es daher zukünftig sein, die Rückkehr in die Arbeit nach erfolgter Behandlung möglichst nachhaltig zu gestalten. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, untersucht unser multizentrisches Forschungsprojekt RTW-PIA in Kooperation mit fünf Versorgungskliniken Interventionsmethoden zur Begleitung der Wiedereingliederung nach psychiatrischer Behandlung. Dabei werden medizinisch-therapeutische Methoden gezielt mit betrieblichen Maßnahmen verknüpft, um so den Dialog zwischen Betroffenen und betrieblichen Schlüsselakteuren zu stärken und eine langfristige Rückkehr ins Arbeitsleben zu ermöglichen.
Übergeordnetes Ziel ist es, eine neue Versorgungsform an der Schnittstelle von medizinisch-therapeutischem und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement für Menschen mit psychischen Störungen zu etablieren. Für die Gruppe von Patient*innen, welche die Interwention RTW-PIA erhalten haben, erwarten wir im Vergleich zur Kontrollgruppe
- eine nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz ohne längere Ausfallzeiten
- die Reduktion des Risikos von Erwerbsminderung durch eine verbesserte Rezidivprophylaxe
- eine Verbesserung der Funktionalität und Selbstwirksamkeitserwartung
- Kosteneinsparungen für Sozialversicherungsträger, Betriebe und Gesellschaft für RTW-PIA im Vergleich zur Regelversorgung
- darüber hinaus soll die begleitende Forschung Hinweise auf moderierende Variablen für einen erfolgreichen Wiedereingliederungsprozess liefern
Das Gruppenbehandlungskonzept wird in einem Manual detailliert dargestellt und soll im Fall einer positiven Evaluation im Aufgabenprofil der psychiatrischen Institutsambulanzen verankert werden.
Bei Interesse oder Fragen melden Sie sich gern bei dem Studienzentrum in Ihrer Nähe:
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
Tel.: 0511 5327362
E-Mail: rtw-pia@mh-hannover.de
Asklepios Klinikum Harburg
Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg
Tel.: 040 1818864928
E-Mail: rtw-pia.harburg@asklepios.com
Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee
Gartenstraße 1, 13088 Berlin
Tel.: 030 31988134
E-Mail: sjkw-returntowork@alexianer.de
Burghof-Klinik GmbH
Virchowstraße 5, 31737 Rinteln
Tel.: 05751 940696
E-Mail: burghof-klinik-rtw-pia@burghof-klinik.de
Klinik Wittgenstein
Sählingstraße 60, 57319 Bad Berleburg
Tel.: 02751 811326
E-Mail: rtw-pia@johanneswerk.de
Kontakt und Kooperationspartner
Prof. Gregor Szycik
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Carolin Maschke, Projektkoordinatorin
Telefon: 0511 532 7362
Szycik.Gregor@mh-hannover.de
www.mhh.de/klinik für psychotherapie
Dr. Hans-Peter Unger
h.unger@asklepios.com
www.asklepios.com/psychiatrie/
Sarah-Louise Unterschemmann
Sarah-Louise.Unterschemmann@johanneswerk.de
www.johanneswerk.de/klinik-wittgenstein/
Team
Dr. Uta Wegewitz, Projektleitung & Gruppenleitung
Dr. Leonie Knebel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Alexandra Sikora, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Ralf Stegmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fiona Starke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fachbereich 3: Arbeit und Gesundheit
Gruppe 3.5 "Evidenzbasierte Arbeitsmedizin, Betriebliches Gesundheitsmanagement"
Nöldnerstraße 40/42
10317 Berlin
Telefon: (030) 51548 4700
rtw-pia@baua.bund.de
Team
Prof. Dr. Matthias Berking, Projektleitung
Matthias.berking@fau.de
Jun.-Prof. Dr. Claudia Buntrock, Projektkoordinatorin (mittlerweile an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Claudia.buntrock@med.ovgu.de
Beirat
Das Konsortium hat für die Laufzeit des Projektes einen Beirat gebildet. Ziel des Beirats ist die Beratung des Konsortiums bei der Durchführung des Forschungsprojektes. Insbesondere sollen durch den Beirat die Perspektiven verschiedener Interessengruppen bei der Arbeit des Konsortiums berücksichtigt werden, um die Anpassung und Verankerung der Intervention in der Versorgungslandschaft zu fördern. Der Beirat wird mindestens einmal jährlich zusammenkommen.
-
Dr. Astrid Freisen
Oberärztin für Psychiatrie an der Universitätsklinik Landspítali, Reykjavik / Island,
Leiterin des Referats "Selbst Betroffene Profis" der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen DGBS e.V.
Referat "Selbst Betroffene Profis" der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen DGBS e.V. - Prof. Dr. Detlef Dietrich
Ärztlicher Direktor
AMEOS Klinikum Hildesheim - Dr. Sibel Vildan Altin
Abteilungsleiterin Versorgungsinnovationen
AOK Rheinland / Hamburg - Dr. Elisa Clauß
Arbeitswissenschaft / Soziale Sicherung
BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände - Dr. Uwe Gerecke
Präsidiumsmitglied und wissenschaftlicher Leiter des VDBW
VDBW Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. - Michael Wenninghoff
Geschäftsführer
BGF Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH
Förderung
Die Studie wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit ca. 4,3 Mio € gefördert.
News / Ankündigungen
BEM-Fachtagung 2024
Vortrag am 06.09.2024, 10:15 bis 11:45 Uhr,
Veranstalter: ifb Institut zur Fortbildung von Betriebsräten GmbH & Co. KG,
Ort: HKK Hotel Wernigerode, Pfarrstraße 41, 38855 Wernigerode,
Titel: „Zurück in den Job nach psychischen Erkrankungen – Gute Arbeit ist die beste Medizin“, Erfolgreiche Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen - neueste Erkenntnisse aus der Forschung"
Zusatztermin Fachtagung, Wernigerode am 10.10.2024, 10:15-11:45 Uhr
Frühere Veranstaltungen:
Hildesheimer FORUM Neuro- & Psychotherapie zur Fortbildung und zu fachübergreifendem Austausch
Programm im Sommer 2024 Online-Vorträge jeweils mittwochs 15:30 bis 17:30 Uhr
Fachtagung Axon in Königslutteram 30.05.2024
Prof. G. Szycik; Return to Work: Ein Projekt für nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz
Vortrag vor der Fachgruppe Arbeit & Rehabilitation der Region Hannover, Fachdienst Sozialpsychiatrischer Dienst am 06.12.2023
Prof. G. Szycik; Return to Work: Intensivierte Nachsorge in psychiatrischen Institutsambulanzen von Versorgungskliniken (RTW-PIA)
Projektvorstellung im Rahmen des Forschungsprojektes am 05.12.2023
Am 05.12.2023 wurde das RTW-PIA Projekt im Rahmen des Forschungsprojektes "Burnout related practices and their implications in selected countries" des Finnish Institute of Occupational Health mit der Tampere University in Form eines Experteninterviews mit Herrn Dr. Hans-Peter Unger vorgestellt.
Projektvorstellung im Rahmen des Symposiums am 25.11.2023
Am 25.11.2023 wurde das RTW-PIA Projekt im Rahmen des Symposiums „Führungskräfte: Depression und Co“ der My Way Psychiatrische Klinik in Köln durch Herrn Dr. Hans-Peter Unger vorgestellt.
Zusammen der Angst vor der Arbeit das Gewicht nehmen 18.10.2023 14:00 – 16:00 Uhr
Berufstätige mit psychischen Belastungen oder einer psychischen Erkrankung, deren Angehörige und Fachleute können sich im Rahmen der Veranstaltungen über die Zusammenhänge von Arbeit und psychischer Gesundheit informieren. Zwei kurze Impulsvorträge führen in das Thema ein, eine Podiumsdiskussion schließt sich an.
Wann: Mittwoch, 18.10.23, 14:00-16:00 Uhr
Wo: Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee, St. Alexiussaal, Gartenstr. 1, 13088 Berlin
Projektvorstellung auf dem DGPPN-Kongress in Berlin vom 23. Nov 2022 bis zum 26. Nov 2022
Auf dem diesjährigen Expertengipfel im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie wird auch unser Projekt „RTW-PIA“ im Rahmen eines Symposiums vorgestellt. Insgesamt wird unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Szycik und Frau Prof. Riedel-Heller in vier Kurzvorträgen auf unterschiedliche Aspekte des Projekts eingegangen:
- Frau Schneller wird zunächst die aktuelle Versorgungssituation psychisch erkrankter Arbeitnehmer:innen darstellen,
- Frau Dr. Borgolte geht dann detailliert auf die Inhalte der RTW-PIA-Intervention ein,
- Herr Dr. Unger wird die Online-Intervention zur nachhaltigen Rückkehr erläutern und abschließend
- beschreibt Frau Starke das Studiendesign und die Studienevaluation im Rahmen unserer multizentrischen Studie.
Fachtagung: Gute Arbeit ist die beste Medizin - Wandel der Arbeit, Führung und psychische Gesundheit
Freitag, 4. November 2022, 9.30 bis 15 Uhr Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, Hannover
Vortrag Prof. Dr. Gregor Szycik, Medizinische Hochschule Hannover :
Depressionen – Symptome, Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten und Vorstellung des Projektes »Return to Work in Psychiatrischen Institutsambulanzen (RTW-PIA)« – ein Projekt für nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz
20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen DGBS vom 23. – 25. Sept 2021 in Heilbronn
Dr. Hans-Peter Unger, Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit, Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ASKLEPIOS KLINIKUM Harburg hat im Rahmen des Symposiums „Arbeit und Familie“ den Vortrag „Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer bipolaren Phase: Was sage ich und was sage ich nicht?“ gehalten und in diesem Rahmen Bezug zu unserem Projekt genommen.
Projektvorstellung beim digitalen Hauptstadtsymposium der DGPPN „Bereit für die Zukunft: Psychiatrieforschung in Deutschland.
Das digitale Hauptstadtsymposium der DGPPN hat am Dienstag den 22. Juni 2021 ausgewählte, öffentlich geförderte Projekte vorgestellt, die eine bessere und bedarfsgerechtere Behandlung psychischer Erkrankungen anstreben. Unser Projekt „Return to Work: Begleitung und Nachsorge bei Rückkehr an den Arbeitsplatz (RTW-PIA)“ wurde dort von Prof. Gregor Szycik aus der Medizinischen Hochschule Hannover als ein neues Versorgungsmodell vorgestellt.
Fiona Starke von der BAuA hat ein Poster auf dem 33. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium (18. bis 20. März 2024 in Bremen) zu RTW-PIA präsentiert:
"Deskriptive Charakteristika krankgeschriebener Arbeitnehmer*innen mit einer psychischen Störung: eine Baseline-Untersuchung der RTW-PIA Studienpopulation" (Fiona Starke; Uta Wegewitz)
Starke, F., Sikora, A., Stegmann, R. et al. Evaluating a multimodal, clinical and work-directed intervention (RTW-PIA) to support sustainable return to work among employees with mental disorders: study protocol of a multicentre, randomised controlled trial. BMC Psychiatry 23, 380 (2023). https://doi.org/10.1186/s12888-023-04753-5