Klinisches Ethik-Komitee
Die Möglichkeiten der modernen Medizin, insbesondere an einer Universitätsklinik, können vielen Patientinnen und Patienten helfen, ihre Gesundheit wiederherzustellen, oder gar ihr Leben zu retten. Manche Behandlungssituationen werfen jedoch ethische Fragen auf, z.B. welche medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen noch angemessen sind. Dabei geht es häufig um Menschen, die an einer schweren Erkrankung leiden.
Wir beraten und unterstützen...
Wen?
Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige und Bezugspersonen, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Therapeutinnen und Therapeuten
Wobei?
Bei ethischen Konfliktfällen oder Gewissensnöten in der Patientenversorgung in der MHH, zum Beispiel wenn:
- eine Patientenverfügung vorliegt, deren Umsetzung Probleme bereitet
- Sie als Angehörige/r nicht wissen, ob der/die Patient/in die Behandlung noch gewollt hätte
- Sie als behandelnde/er Ärztin oder Arzt den Eindruck haben, dass die Patientin/der Patient oder Angehörige eine Therapie einfordern, die Sie aus medizinischer Sicht nicht für sinnvoll halten
- Wenn Sie als Pflegekraft ein ethisches Problem mit dem Fortsetzen oder Beenden einer Therapie haben
- Sie als Eltern nicht mehr sicher sind, ob ein Fortführen der Therapie Ihrem schwerkranken Kind noch zuzumuten ist
Ethikberatung in der MHH
Ethikberatung findet nur auf Anfrage von Betroffenen statt und unterstützt die Ratsuchenden in einem Bewertungskonflikt.
Bei einer Ethikberatung trifft das KEK keine eigenen Entscheidungen, sondern hilft bei der Suche nach einer fachlich angemessenen, menschlich verantwortbaren und aus Sicht des Patienten sinnvollen Behandlungsentscheidung.
Dies findet entweder in einem vertraulichen Einzelgespräch statt, oder mit dem Behandlungsteam und den betroffenen Patientinnen oder Patienten bzw. den Angehörigen.
Die Verantwortung für die ärztliche und pflegerische Behandlung verbleibt dabei immer beim Behandlungsteam.
Geschäftsführung des Klinischen Ethik-Komitees
Carl-Neuberg-Strasse 1
30625 Hannover
Tel: (0511) 532 - 4267
Die Geschäftsführung ist derzeit nicht besetzt. Die Telefonnummer wird automatisch umgeleitet.
Vorsitzender des KEK (Dr. Gerald Neitzke) :
Tel: (0511) 532 - 4271
email an G.Neitzke
Häufig gestellte Fragen
Bei einer Anfrage an das KEK nehmen Sie telefonisch mit unserer Geschäftsführerin Frau Freund (Tel: 532-4267) oder dem Vorsitzenden des KEK Herrn Dr. Neitzke (Tel: 532-4271) Kontakt auf. Wir klären dann gemeinsam mit Ihnen, ob Ihr ethischer Konflikt im Rahmen einer vertraulichen Beratung zu lösen ist, oder ob eine Fallberatung mit allen Beteiligten sinnvoll wäre.
Sollten Sie unter oben genannten Telefonnummern niemanden erreichen, wenden Sie sich bitte an ein anderes KEK-Mitglied. Die Telefonnummern finden Sie in unserem Flyer, diesen erhalten Sie auf der Station oder an der Pforte des Bettenhauses.
Eine persönliche (z.B. telefonische) Beratung ist in der Woche fast immer zeitnah möglich. Aber auch eine große Fallberatung auf der Station lässt sich, wenn es dringend ist, kurzfristig realisieren.Häufig ist jedoch ausreichend Zeit, um eine Beratung mit allen Beteiligten (Ärzt*innen, Pflegefachpersonen, Therapeut*innen, Patient*innen oder Angehörige) am nächsten Tag oder in den darauffolgenden Tagen zu realisieren.
In den meisten Fällen geht es um die Frage, wie eine Therapie bei einer schwerkranken Patient*in fortgeführt wird. Dabei geht es auch immer um die Frage, ob ein von dem behandelnden Ärzteteam benanntes Therapieziel noch zu erreichen ist, und um die Ermittlung des Patientenwillens : Kann die Patient*in selber entscheiden? Gibt es eine Patientenverfügung oder geäußerte Behandlungswünsche? Was wäre der mutmaßliche Wille der Patienten*in?
Bei einer Fallberatung auf der Station sind neben der Patientin oder dem Patienten die Angehörigen bzw. Bevollmächtigten oder Betreuer sowie Mitglieder des Behandlungsteams dabei: Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachpersonen und Therapeut*innen (Physio/Ergotherapie). Dabei geht es häufig um Patient*innen die selber nicht entscheiden können, da sie bewusstlos sind.
Das Beratungsteam des KEK setzt sich i.d.R. aus einer Ärztin oder einem Arzt, einer Kolleg*in aus dem pflegerischen oder administrativen Bereich (z.b. Sozialdienst) sowie einem externen KEK- Mitglied (Seelsorge, Patientenvertreter*in) zusammen.
Die meisten KEK-Mitglieder haben Seminare zu klinischer Ethikberatung besucht, einige Mitglieder haben eine Zusatzausbildung als Berater*in für Ethik im Gesundheitswesen. Im Rahmen der internen Fortbildungen werden regelmäßig Moderationstechniken in Rollenspielen geübt. Der Vorsitzende des KEK, Herr Dr. Neitzke, ist darüber hinaus Trainer für Ethikberatung (AEM) und u.a. Dozent für das Qualifizierungsprogramm "Ethikberatung im Krankenhaus" des Zentrums für Gesundheitsethik der Evangelischen Akademie Loccum (ZfG).
Das Ziel einer Fallberatung ist der Konsens aller an der Beratung Beteiligten. Dieser Konsens wird in einem Protokoll niedergelegt, das dem Stationsteam und auf Wunsch auch den Angehörigen zugesandt und in der Patientenakte abgeheftet wird.
Absprachen, die bei der Besprechung im Konsens mit allen Beteiligten erarbeitet wurden, sollen eingehalten werden, denn sie sind ja als ein gemeinsamer Beschluss getroffen worden. Die Verbindlichkeit ergibt sich also nicht aus der Stellung des KEK, sondern aus der Überzeugungskraft der gemeinsam erarbeiteten Lösungen.
Patientenverfügung
Häufig gestellte Fragen
Vorsorgeplanung Einweihung "DankeMal"Mitglieder des KEK
Herr Dr. Gerald Neitzke (Vorsitz),Trainer für Ethikberatung (AEM, K3), Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin
Tel: (0511) 532-4271
Frau Prof. Dr. Bettina Bohnhorst (stellvertr. Vorsitzende), Zentrum f. Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Neonatologie, Station 69
Frau Hannah Tönsfeuerborn (stellv. Vorsitzende), Fachpflegekraft f. pädiatrische Intensivpflege, Beraterin f. Ethik i. Gesundheitswesen (AEM, K1) Kinderklinik, Station 67
Herr PD Dr. Lars Brodowski, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frau Stephanie Deest-Gaubatz, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
Frau PD Dr. Silja Ebeling, MBA, Referentin des Vorstandes f. Krankenversorgung
Frau Stefanie Hefner M.A., Klinik f. Anästhesie und Intensivmedizin
Herr Dr. Martin Hinteregger, Klinik für Herz-,Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirugie
Herr Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Klinik f. Anästhesiologie und Intensivmedizin
Frau Doris Kost, Stabstelle Krankenpflege, Stomatherapie
Frau Dr. Kathrin Matthias, Klinik f.Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie u. Stammzelltransplantation, Palliativstation 60
Frau Katharina Rösner, Sozialdienst
Herr Andreas Vietgen, Katholische Seelsorge, Koordinator f. Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM, K2)
Herr Ulrich Dencker, Amtsgericht Hannover
Herr Ali Türk, Institut für transkulturelle Betreuung (ITB)
Frau Marlies Thuneke-Hartmann, Selbsthilfe (Kinder und Erwachsene)